Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben in der Nacht zu Samstag während des laufenden Streiks Gespräche geführt. Sie beschlossen, das für Montagabend geplante Streik-Ende im Personenverkehr auf Montagmorgen um 2 Uhr vorzuziehen. Das bestätigten die Bahn und die GDL am Samstag nach vorherigen Medienberichten.
Am Montag sollen im Fern- und Regionalverkehr also wieder Züge fahren. Zudem einigten sich beide Seiten darauf, dass es bis zum 3. März erstmal keine weiteren Streiks geben soll.
DB-Personalchef Martin Seiler zeigte sich darüber erleichtert: "Endlich wird wieder verhandelt. Unsere Kunden haben Planungssicherheit und unsere Mitarbeitenden Aussicht auf baldige Lohnerhöhungen." GDL-Chef Claus Weselsky wurde unter anderem von der "Tagesschau" mit den Worten zitiert: "Insbesondere die Verhandlungsbereitschaft der DB zur Arbeitszeitabsenkung für Schichtarbeiter ist zentral bedeutsam."
Die Verhandlungen sollen am 5. Februar in die nächste Runde gehen. Bereits vereinbart wurde bisher die Zahlung von 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie im März. Bei der Frage nach höheren Entgelten hat sich die Bahn eigenen Angaben zufolge bereit gezeigt, auch über Festbeträge statt nur über prozentuale Erhöhungen zu verhandeln.
Auch an diesem Wochenende gehen wieder tausende Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Allein über 150 Demonstrationen – unter anderem in Düsseldorf, Nürnberg, Halle und Chemnitz – fanden laut dem Bündnis "Zusammen gegen rechts" am Samstag statt, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Dieser erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee. Dazu sind in Deutschland zahlreiche Kranzniederlegungen und Gedenkveranstaltungen geplant.
Allein in Düsseldorf demonstrierten laut Polizei-Angaben 100.000 Menschen. Bei einer Kundgebung in Osnabrück warnte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), die AfD wolle den Systemwechsel. "Das heißt nichts anderes als, sie wollen zurück in die dunklen Zeiten des Rassenwahns, der Diskriminierung, der Ungleichheit und des Unrechts."
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) begrüßte die zahlreichen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus der letzten Tage und Wochen. "Unser Land ist gerade auf den Beinen. Millionen Bürgerinnen und Bürger gehen auf die Straße", sagte er in seinem wöchentlichen Video "Kanzler kompakt". Es sei der Zusammenhalt der Demokratinnen und Demokraten, der die Demokratie stark mache.
Nach der Geiselnahme in Ulm laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Die Polizei erklärte am Samstag, die mitgeführten Waffen des Täters seien keine echten Schusswaffen gewesen, sondern täuschend echt aussehende Soft-Air-Waffen. In einer Tasche und in einem Wagen entdeckte die Polizei noch weitere Waffen, darunter Messer, Äxte sowie eine Machete.
Laut dpa soll der Täter Bundeswehrsoldat gewesen sein. Die "Bild" berichtet, es handele sich bei ihm um einen Afghanistan-Veteranen. Der Mann hatte am Freitagabend sechs Menschen in einem Starbucks mitten in der Ulmer Innenstadt als Geiseln genommen. Das Motiv ist laut Polizei noch unklar. Laut Informationen der "Bild" soll der Täter vor einer Woche er Verwandten angekündigt haben, dass er sich von der Polizei erschießen lassen wolle.
Eine der Personen in seiner Gewalt bedrohte der Täter mit einer Schusswaffe und verlangte von der Polizei, erschossen zu werden. Die Einsatzkräfte schossen auf ihn und beendeten so die Geiselnahme. Der Täter sei anschließend schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht und dort operiert worden, er schwebe jedoch außer Lebensgefahr. Die Geiseln blieben unverletzt.
Nach der Halbfinal-Niederlage gegen Dänemark am Freitagabend in Köln haben die deutschen Handballer ihren Blick bereits nach vorne gerichtet. Am Sonntag spielt das DHB-Team um 15 Uhr (live in der ARD) gegen Schweden um Bronze bei der Heim-EM. "Es wäre für viele die erste Medaille, die man auf dem Level holen könnte. Da werden wir alles für geben", versprach Kapitän Johannes Golla.
Da man mit einem Sieg auch noch die Qualifikation für Olympia 2024 in Paris fix machen könne, lohne es sich laut Golla umso mehr "alles reinzuwerfen." Bundestrainer Alfred Gislason meinte: "Es ist ein reines Endspiel um die Olympia-Quali." Gleichzeitig zeigte sich Gislason "sehr sehr stolz" aufgrund der starken deutschen Leistung beim 26:29 (14:12) gegen Weltmeister Dänemark.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ist in einem zweiten Verleumdungsprozess zu einer weiteren Entschädigungszahlung von 83,3 Millionen Dollar (etwa 77 Millionen Euro) an die US-Autorin E. Jean Carroll verurteilt worden. Das entschied eine Geschworenenjury am Freitag (Ortszeit) in New York. Trump habe mit seinen Kommentaren über Carroll "böswillig" gehandelt, hieß es in dem Urteil.
Es handelte sich um den zweiten Zivilprozess der 80-jährigen US-Autorin gegen Trump. Die Summe übersteigt die von Carroll verlangten mehr als zehn Millionen Dollar um ein Vielfaches. In einem ersten Verfahren hatte es im Mai 2023 eine New Yorker Geschworenenjury als erwiesen angesehen, dass Trump Carroll 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus angegriffen, sexuell missbraucht und später verleumdet hatte. Dagegen war Trump in Revision gegangen.
(mit Material von dpa und afp)