Knapp neun Monate nach dem Verschwinden eines Zweijährigen in Frankreich haben Ermittler Knochen des Kindes gefunden. Das teilte die Staatsanwaltschaft Aix-en-Provence am Sonntag mit. Die Gendarmerie sei am Samstag darüber informiert worden, dass in der Nähe des Bergdorfes Le Vernet Knochen entdeckt worden seien. Die Gen-Analyse der Ermittler habe am Sonntag ergeben, dass es sich um Gebeine des seit Anfang Juli vermissten Émile handele.
Die Knochen würden nun weiter untersucht. Am Fundort soll es zusätzliche Suchaktionen geben. Der zweieinhalb Jahre alte Émile war bei seinen Großeltern im südfranzösischen Ort im Urlaub gewesen, als diese ihn am 8. Juli gegen Abend aus dem Blick verloren hatten. Zwei Zeugen hatten ausgesagt, noch gesehen zu haben, wie der Junge eine Straße herunterlief. Mit einem Großaufgebot suchte die Polizei mehrfach die Umgebung ab.
Der baden-württembergische AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz hat seinen Austritt aus der Partei und Bundestagsfraktion erklärt. Er trete mit Wirkung zum 31. März aus, teilte Seitz am Sonntag mit. Es gehe ihm ausdrücklich nicht um einen Rechtsruck in der AfD, sagte der Rechte zu den Beweggründen für seinen Schritt. Er hadere damit, wozu sich die Partei entwickelt habe und sprach von einem "System Günstlingswirtschaft".
Sein vorherrschendes Gefühl sei eins "des puren Ekels vor meiner eigenen Partei, für die ich seit 10 Jahren den Kopf hinhalte", sagte Seitz. Ausschlaggebend für den Austritt sei demnach der Sonderparteitag der AfD Baden-Württemberg am 24. und 25. Februar in Rottweil gewesen. Dieser war von Chaos und Tumult geprägt. Im Landesverband tobt ein Machtkampf zweier Lager. Die Vorstandsmitglieder stritten auf offener Bühne darüber, ob die Veranstaltung abgehalten werden kann.
Während der Kommunalwahl in der Türkei sind bei gewalttätigen Auseinandersetzungen im Südosten des Landes zwei Menschen getötet worden. In der Kurdenmetropole Diyarbakır wie auch in der Provinz Siirt seien Streitigkeiten rund um die Wahl eskaliert, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag. In Diyarbakır wurden dabei auch elf Menschen verletzt, und in Siirt vier. Bei den Auseinandersetzungen seien die Beteiligten mit Schusswaffen, Steinen und Stöcken aufeinander losgegangen. Die prokurdische Partei DEM (vormals HDP), die im Südosten große Unterstützung hat, teilte auf Anfrage mit, den Vorfall in Diyarbakırzu prüfen.
Für die kurdische Minderheit im Land ist die Wahl im Südosten besonders wichtig. Dort steht die Partei DEM stark unter Druck. Die prokurdische Partei hatte unter dem Namen HDP bei den vergangenen Kommunalwahlen 65 Bürgermeisterposten gewonnen – die Regierung in Ankara ließ ein Großteil der Politiker aber wegen Terrorvorwürfen des Amtes entheben und durch Zwangsverwalter ersetzten. Erdoğan unterstellt der legalen prokurdischen Partei Terrorverbindungen, was diese zurückweist.
Rund 61 Millionen Menschen sind in der Türkei dazu aufgerufen, Bürgermeister, Gemeinderäte und andere Kommunalpolitiker zu wählen. Die Wahlen gelten auch als Stimmungstest für den kürzlich wiedergewählten Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan
Tausende Israelis haben gegen die Regierung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu demonstriert. In Tel Aviv forderten am Samstagabend Demonstrant:innen Medienberichten zufolge eine vorgezogene Neuwahl sowie die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas. Auch in anderen Städten, darunter Jerusalem und Haifa, kam es zu Protesten.
In Tel Aviv kam es nach Polizeiangaben zu Ausschreitungen, nach Medienberichten wurden daraufhin 16 Menschen festgenommen. In Jerusalem durchbrachen Hunderte Teilnehmer eines Protests den Angaben zufolge eine Sperre nahe dem Amtssitz Netanjahus. Vom Regierungschef wurde unter anderem ein stärkerer Einsatz bei den Verhandlungen mit der Hamas zur Freilassung der israelischen Geiseln gefordert.
Seit dem frühen Sonntagmorgen gilt in Deutschland wieder die Sommerzeit. Um 2 Uhr wurden die Uhren um eine Stunde auf 3 Uhr vorgestellt, die Nacht zum Sonntag war also eine Stunde kürzer. Die Sommerzeit wurde aus Gründen der Energieeinsparung 1980 in Deutschland eingeführt. Kritikern zufolge sind dadurch entstehende Energiespareffekte aber kaum nachweisbar.
Außerdem klagen einige Menschen über vorübergehende Schlafstörungen durch die Umstellung. Eigentlich ist die Abschaffung der Zeitumstellung seit Jahren geplant, das sieht ein Beschluss des Europäischen Parlaments von 2019 vor. Eine Einigung der EU-Mitgliedstaaten steht aber bisher aus. Uneinigkeit besteht vor allem darüber, ob nach einer Abschaffung die Normalzeit oder die Sommerzeit gelten soll. Die nächste Zeitumstellung steht am 27. Oktober an – dann wieder von 3 auf 2 Uhr.
Rumänien und Bulgarien sind am Ostersonntag dem Schengen-Raum beigetreten. Damit entfallen zunächst die Personenkontrollen an den internen Luft- und Seegrenzen, also an Flughäfen und Seehäfen. Die EU-Länder hatten sich bereits Ende Dezember auf den Schritt verständigt. Über die Aufhebung der Kontrollen an den Landgrenzen soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.
Der Schengen-Raum soll uneingeschränkten Personenverkehr in Europa gewährleisten. Ihm gehören nun 25 der 27 EU-Mitgliedsländer sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz an. Rumänien und Bulgarien hatten seit 2011 auf den Schengen-Beitritt gewartet.
(mit Material von dpa und afp)