Die Ukraine-Reise der deutschen Außenministerin ist von einem Zwischenfall überschattet worden. Annalena Baerbock musste ihren Besuch in der südukrainischen Stadt Mykolajiw am Sonntag vorzeitig abbrechen. Eine russische Aufklärungsdrohne war der Delegation der Ministerin zeitweise gefolgt und drehte dann schließlich ab. Das Auswärtige Amt entschied sich deshalb aus Sicherheitsgründen zur sofortigen Abreise. Auf solche Flüge russischer Aufklärungsdrohnen folgt in der Regel ein direkter russischer Luftangriff.
Zuvor hatte Baerbock eine Aufstockung der humanitären Hilfe aus Deutschland angekündigt. Die Mittel zur Unterstützung der Zivilbevölkerung würden um 100 Millionen Euro auf einen Gesamtbetrag von einer Milliarde Euro angehoben, teilte die Grünen-Politikerin mit. Damit solle die Widerstandskraft der Ukrainer:innen im Kampf gegen die russischen Invasoren gestärkt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt beim Baerbock-Besuch: Die Außenministerin kündigte an, dass die Bundesregierung in ihrem amtlichen Sprachgebrauch die Schreibweise der ukrainischen Hauptstadt ändert. Künftig wird nicht mehr von Kiew, sondern von Kyjiw die Rede sein. "Wir haben das vollzogen, was längst überfällig war: die Schreibweise Eurer Hauptstadt in der ukrainischen Sprache", sagte Baerbock. Die Ukraine hatte lange um eine Änderung der deutschen Schreibweise gebeten, um dem ukrainischen Namen der Hauptstadt näher zu kommen.
Das Spiel zwischen Eintracht Braunschweig und Hertha BSC am Samstag (1:1) in der 2. Bundesliga war von Ausschreitungen gezeichnet. Die Darstellungen dazu weichen allerdings deutlich voneinander ab. Laut der Polizei Braunschweig kam es nach verbalen Provokationen und Handgreiflichkeiten zwischen Anhängern beider Mannschaften in der Schlussphase des Spiels nach dem Abpfiff zu körperlichen Auseinandersetzungen. Ein Einschreiten der Polizei sei "erforderlich" gewesen.
200 Anhänger von Eintracht Braunschweig hätten sich gegen die Polizei solidarisiert. Die Lage eskalierte laut Polizei. Die Anhänger seien "unter Anwendung unmittelbaren Zwangs" zurückgedrängt worden. Das hätte "massive tätliche Angriffen auf Einsatzkräfte" ausgelöst. Erst durch "fortlaufende Zwangsmaßnahmen, unter anderem auch durch den Einsatz von Pfefferspray" sei die Situation wieder unter Kontrolle gebracht worden. Die Polizei bilanzierte am Sonntag 13 verletzte Beamte und ein verletztes Polizeipferd. Eine Person der Fanszene sei zur Erstversorgung in ein Krankenhaus gebracht worden.
Die Eintracht teilte mit, dass "mindestens fünf Eintracht-Fans schwere bis sehr schwere Kopf- oder Gesichtsverletzungen" erlitten und in Krankenhäusern behandelt werden mussten. "Ein fünfjähriges Mädchen wurde von Polizisten überrannt und erlitt einen schweren Schock", erklärte der Verein. Man lehne Gewalt gegen die Polizei ab, aber das Ausmaß an Verletzungen "so vieler Menschen wirft Fragen bezüglich der Verhältnismäßigkeit dieses Einsatzes und dem angemessenen Einsatzes polizeilicher Mittel durch einzelne Beamtinnen und Beamte auf". Die Fanhilfe von Hertha BSC findet: "Völlig unnötig, hier so vorzugehen."
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur der Republikaner im Bundesstaat South Carolina gewonnen. Bereits bei den bisherigen Vorwahlen in Iowa, New Hampshire und Nevada hat Trump gewonnen. South Carolina ist sein vierter Sieg in Folge. Trumps Konkurrentin Nikki Haley, die einst Gouverneurin des konservativen Bundesstaats im Südosten der USA war, fuhr in South Carolina wie erwartet eine Niederlage ein. Trotz verschwindend geringer Chancen, Trump am Ende zu schlagen, stieg die 52-Jährige nicht aus dem Rennen aus.
Trump und Haley lieferten sich in South Carolina erneut ein Duell um die Nominierung ihrer Partei für die Präsidentenwahl am 5. November. Nach Auszählung von rund 80 Prozent der Stimmen führte Trump mit rund 60 Prozent und lag damit etwa 20 Prozentpunkte vor Haley. Haley erreichte knapp 40 Prozent.
Wegen einer parteiinternen Veranstaltung mit der Grünen-Bundesvorsitzenden Ricarda Lang haben sich Dutzende Landwirt:innen zu Protesten in Magdeburg versammelt. Bis zum Beginn der Veranstaltung am späten Samstagnachmittag hatten nach Angaben der Polizei etwa 90 Traktoren und andere Fahrzeuge die Hauptverkehrsstraße im Stadtteil Buckau blockiert. Sie musste für den Verkehr gesperrt werden.
Es seien rund 200 Teilnehmende vor Ort gewesen, die ihre Maschinen rund um den Veranstaltungsort geparkt und Feuer angezündet hätten. Nachdem Ricarda Lang angekommen war, habe es "Buh!"-Rufe und ein Hupkonzert gegeben. Einige hätten auch "Wir haben die Schnauze voll!" gerufen. Lang suchte daraufhin das Gespräch mit einigen Bauern, sagte eine Polizeisprecherin.
Als die Grünen-Chefin am Abend wieder abfahren wollte, hätten einige Bauern den Weg blockiert, sagte eine Polizeisprecherin am Abend. Die Polizei habe einschreiten müssen. Ricarda Lang sei aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Festnahmen habe es nicht gegeben.
Der Dokumentarfilm "Dahomey" von der in Frankreich geborenen Regisseurin Mati Diop hat den Goldenen Bären der Berlinale gewonnen. Das gab die Jury am Samstagabend in Berlin bekannt. Die Filmemacherin mit senegalesischen Wurzeln setzt sich mit der Rückgabe von aus Afrika geraubten Kunstschätzen auseinander. Diop begleitet in "Dahomey" 26 Statuen auf der Reise aus Frankreich in ihr Ursprungsland, dem heutigen Benin.
(mit Material von dpa und afp)