
Annalena Baerbock wird neue Präsidentin der UN-Generalversammlung.Bild: dpa / Michael Kappeler
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02.06.2025, 16:5202.06.2025, 20:23
Baerbock zur Präsidentin der UN-Vollversammlung gewählt
Die ehemalige deutsche Außenministerin Annalena Baerbock wurde am Montag offiziell zur Präsidentin der UN-Generalversammlung gewählt. Auf sie entfielen in geheimer Wahl 167 von 188 gültigen Stimmen, wie der Vorsitzende Philemon Yang am Montag mitteilte. Die Grünen-Politikerin äußerte sich dankbar und sagte, sie wolle "ehrliche Maklerin" für die Vollversammlung sein.
Bei der Wahl kam es zu einem Störmanöver, hinter dem Russland und verbündete Staaten vermutet werden. Zwar war Baerbock offiziell die einzige Kandidatin für den Posten, sieben UN-Länder schrieben aber den Namen der deutschen Spitzendiplomatin Helga Schmid auf den Stimmzettel. Weitere 14 Länder enthielten sich.
Nach Ätna-Ausbruch: Lage auf Sizilien stabil
Der Ätna auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien ist erneut ausgebrochen: Seit Montagmorgen spuckt der größte aktive Vulkan Europas glühende Lava und Asche. Wie das italienische Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) mitteile, wurde eine pyroklastische Strömung beobachtet – also eine Art feurige Staublawine aus Asche, Gas und Gestein, die durch einen Einsturz an der Nordseite des Südostkraters ausgelöst wurde.
Nach ersten Erkenntnissen blieb das heiße Material innerhalb des abgelegenen Valle del Leone ("Löwental"). Die Gegend liegt fernab bewohnter Orte. Zwischenzeitlich wurde die Flugwarnstufe auf Rot angehoben – derzeit werde es auf Gelb gesenkt, hieß es. Der internationale Flughafen Catania blieb auch tagsüber in Betrieb.
Zurückweisungen an der Grenze laut Gericht rechtswidrig
Die Zurückweisung von Asylsuchenden bei Grenzkontrollen auf deutschem Gebiet ist nach einer Eilentscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts rechtswidrig.
Ohne Durchführung des sogenannten Dublin-Verfahrens dürfen sie nicht abgewiesen werden, entschied das Gericht im Fall dreier Somalier, die nach der neuen Regelung am 9. Mai von Frankfurt (Oder) aus nach Polen zurückgeschickt wurden.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte darauf in Berlin: "Wir halten an unserer Rechtsauffassung auch fest." Obwohl diese Gerichtsentscheidung Zweifel an ihrer Rechtsmäßigkeit nährt.
Ukraine-Verhandlungen ohne Ergebnisse beendet
Die zweite Verhandlungsrunde zwischen Russen und Ukrainern über eine mögliche Waffenruhe ist beendet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte mit, dass die Gespräche abgeschlossen seien und er von Verteidigungsminister Rustem Umjerow, der die Delegation Kiews anführte, einen vollständigen Bericht erwarte.
Es seien Dokumente ausgetauscht worden und vorbereitet werde ein neuer Austausch von Kriegsgefangenen, sagte Selenskyj in der litauischen Hauptstadt Vilnius bei einem Besuch.
Bei den Gesprächen sollte es um Wege aus dem seit drei Jahren dauernden Krieg Russlands gegen die Ukraine gehen. Kiew hatte dazu im Vorfeld eine bedingungslose 30-tägige Waffenruhe als ersten Schritt gefordert. Moskau hatte eine Feuerpause jedoch an Bedingungen geknüpft, zu denen ein Verzicht westlicher Staaten auf Waffenlieferungen an die Ukraine gehört. Kiew wiederum sollte die Mobilmachung von Soldaten einstellen.

Delegationen von Ukraine und Russland kamen am Montag in Istanbul zusammen. Bild: imago images / Alexander Ryumin
Millionen Kinder Opfer von sexualisierter Gewalt
Millionen Menschen in Deutschland werden im Kindes- und Jugendalter Opfer von sexualisierter Gewalt. Einer neuen Studie zufolge haben 12,7 Prozent der 18- bis 59-Jährigen solche Taten als Kinder oder Jugendliche bereits erlebt – das sind 5,7 Millionen Menschen. Das Ausmaß solcher Taten in Deutschland sei "erschreckend groß", sagte der Mannheimer Psychiater und Studienautor Harald Dreßing.
Die Betroffenenrate betrug bei Frauen knapp 21 und bei Männern 5 Prozent. Dreßing betonte, dass "sehr unterschiedliche Tatbereiche" eine Rolle spielten. Mädchen seien häufiger im Familien- und Freundeskreis betroffen – mit rund einem Drittel insgesamt der häufigste Tatkontext.
Jungen hingegen erleben sexualisierte Gewalt demnach häufiger in Sport- und Freizeiteinrichtungen, im kirchlichen Kontext und im Rahmen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. Über das Internet und Social Media haben nach eigenen Angaben bereits fast 32 Prozent der Befragten sexualisierte Gewalt erlebt.
95 Prozent der Täter:innen sind laut der Studie männlich. Mehr als 37 Prozent der betroffenen Opfer hatten bisher keiner Person von der Tat berichtet.
Rechtsnationalist Nawrocki wird neuer Präsident in Polen
In dem Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen steht das offizielle Ergebnis fest: Der Rechtsnationalist Karol Nawrocki hat die Wahl gewonnen. Nach der Auszählung aller Stimmen lag Nawrocki mit 50,89 Prozent knapp vor seinem Rivalen, dem Pro-Europäer Rafal Trzaskowski, der auf 49,11 Prozent der Stimmen kam, wie die polnische Wahlkommission am Montag verkündete.

Karol Nawrocki hat am Sonntag die Präsidentschaftswahlen in Polen gewonnen. Bild: AP Pool / Alex Brandon
Die Wahl Nawrockis ist ein herber Rückschlag für die polnische Regierung um den liberal-konservativen Regierungschef Donald Tusk.
Polens Regierungschef Tusk will Vertrauensfrage stellen
Nach dem Sieg des Rechtskonservativen Karol Nawrocki bei der Präsidentenwahl in Polen will Regierungschef Donald Tusk im Parlament die Vertrauensfrage stellen. Einen entsprechenden Antrag werde er zeitnah einreichen, sagte Tusk in einer Ansprache im polnischen Fernsehen.
Ukrainische Drohnen greifen russische Militärflugplätze an
Die Ukraine hat nach Angaben ihres Geheimdienstes SBU am Sonntag unter anderem die russische Belaja-Luftwaffenbasis in Ostsibirien angegriffen, die rund 4200 Kilometer von der Ukraine entfernt ist. Ziel der Angriffe auf insgesamt vier russische Luftwaffenstützpunkte sei "die Zerstörung feindlicher Kampfbomber" gewesen, mehrere Flugzeuge seien dabei in Brand geraten.
Mit dem Angriff habe die Ukraine der russischen Luftwaffe Schäden in Höhe von umgerechnet mehr als sechs Milliarden Euro zugefügt, erklärte der SBU. Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kamen 117 Drohnen zum Einsatz.
Selenskyj feierte die "absolut brillanten" Ergebnisse des Angriffes tief im russischen Staatsgebiet. Es sei die "weitreichendste Operation" seines Landes seit Beginn des russischen Angriffskrieges gewesen, sagte Selenskyj am Sonntagabend.
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(mit Material von dpa und afp)
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