Erstmals ist ein Land wegen unzureichenden Klimaschutzes vom Europäischen Menschenrechtsgericht verurteilt worden: Das Straßburger Gericht verurteilte am Dienstag die Schweiz wegen Verletzung der Menschenrechtskonvention. Die Richterinnen und Richter gaben einer Gruppe Schweizer Seniorinnen recht, die ihrer Regierung vorwerfen, nicht genug gegen den Klimawandel zu tun.
Zu einer Klimaklage von sechs jungen Portugiesen gegen 32 Staaten, die viel Aufsehen erregt hatte, lehnte das Gericht eine Entscheidung ab. Die Kläger hätten den Gerichtsweg in ihrem Heimatland nicht ausgeschöpft, hieß es zur Begründung. Die Klimaklage eines ehemaligen Bürgermeisters eines französischen Küstenortes wurde hingegen abgewiesen.
Es war das erste Mal, dass das Gericht Urteile zum Klimawandel fällte und sich mit der Frage befasste, inwiefern Klimaschutz ein Menschenrecht ist.
Auf dem Weg zur EM 2025 in der Schweiz haben die deutschen Fußballerinnen auch ihre zweite Pflichtaufgabe erfüllt. Gegen Island siegte das Team von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch am Dienstag in Aachen 3:1 (3:1). Gut drauf war vor allem Bayern-Stürmerin Lea Schüller, die zweimal per Kopf traf (4. und 34. Minute). Das dritte deutsche Tor erzielte Lena Oberdorf (45.+3) vor 16 503 Zuschauern. Hlin Eiriksdottir (23.) war zwischenzeitlich der 1:1-Ausgleich gelungen. Zum Auftakt der EM-Qualifikation hatte Hrubeschs Team am Freitag 3:2 in Österreich gewonnen. Dritter Gruppengegner ist Polen.
Die Zahl der Straftaten in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent gestiegen. Dies geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 hervor, die Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Dienstag in Berlin vorstellte.
Danach stiegt die Gewaltkriminalität um 8,6 Prozent auf 214.099 Fälle. Die Aufklärungsquote liegt dem Bericht zufolge bei 58,4 Prozent und damit 1,1 Prozentpunkte höher als 2022. Die Zahl der Tatverdächtigen sei um 7,3 Prozent auf 2.246.767 gestiegen. Hierbei habe der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen um 13,5 Prozent "deutlich zugenommen". Über die Zahlen hatten mehrere Medien bereits berichtet.
Bei einer Explosion in einem Wasserkraftwerk an einem Stausee im Norden Italiens sind am Dienstag mindestens vier Arbeiter:innen ums Leben gekommen. Die Behörden befürchteten am Abend, dass sich die Zahl der Todesopfer in der Anlage am Stausee von Suviana zwischen den Städten Bologna und Florenz noch deutlich erhöhen könnte: Mehrere Stunden nach dem Unglück, das sich gegen 15.00 Uhr ereignete, wurden noch sechs Beschäftigte vermisst. Mindestens drei Arbeiter:innen erlitten Brandverletzungen.
Nach ersten Erkenntnissen brach in der Anlage bei Arbeiten an einer Turbine in etwa 30 Metern Tiefe aus zunächst ungeklärter Ursache Feuer aus, wodurch es dann zu der Explosion kam. Infolge der Explosion sei auch Wasser in das Kraftwerk eingedrungen, hieß es. Die Feuerwehr hatte wegen starken Rauchs große Mühe, in dem Kraftwerk an die Unglücksstelle zu gelangen.
Die Feuerwehr war mit mehr als 40 Helfer:innen und mehreren Hubschraubern im Einsatz. Der See liegt in einem Regionalpark der Apenninen auf einer Höhe von knapp 500 Metern. Er entstand durch den Bau eines Staudamms in den Jahren 1928 bis 1932. Die Gegend ist auch zum Wandern sehr beliebt.
Fernsehmoderator Thorsten Schorn soll die Nachfolge von Peter Urban als Kommentator des "Eurovision Song Contest" im deutschen Fernsehen werden. Wie die Verantwortlichen der ARD am Dienstag mitteilten, wird der 48-Jährige alle Sendungen für den ESC 2024 aus dem Off begleiten.
Die zwei Halbfinals am 7. und 9. Mai wird er demnach ebenso kommentieren wie das ESC-Finale am 11. Mai. Alle ESC-Shows laufen in der ARD sowie auf eurovision.de. Schorn startete seine Karriere als Radiomoderator, in der Vergangenheit kommentierte er bereits regelmäßig andere Sendungen, unter anderem die RTL-Show "Shopping Queen".
Mit dem wärmsten März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist den zehnten Monat in Folge ein weltweiter Temperaturrekord erreicht worden. Auch die Temperaturen an den Meeresoberflächen hätten einen "schockierenden" neuen Höchststand erreicht, teilte das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Dienstag mit.
Laut den Copernicus-Messungen war der März in diesem Jahr weltweit um 1,68 Grad Celsius wärmer als ein durchschnittlicher März zwischen 1850 und 1900, dem Referenzzeitraum für das vorindustrielle Zeitalter. Zwar sei der März-Höchstwert nur um 0,1 Grad überstiegen worden. Der allgemeine Trend sei jedoch alarmierender, sagte Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus-Klimawandeldienstes (C3S).
Bei den Temperaturen an den Meeresoberflächen wurde der im Februar aufgestellte Höchstwert mit nun durchschnittlich 21,07 Grad – ohne polnahe Gebiete – noch einmal übertroffen. Wärmere Ozeane führen zu einer höheren Luftfeuchtigkeit und zunehmenden Wetterextremen wie starkem Wind und heftigen Regenfällen.
Das Bundesverfassungsgericht hat die Position von Männern im Kampf um die rechtliche Vaterschaft für ihre leiblichen Kinder gestärkt. Die Verfassungsbeschwerde eines Mannes aus Sachsen-Anhalt hatte am Dienstag in Karlsruhe teilweise Erfolg.
Die gesetzlichen Regelungen zur Vaterschaftsanfechtung durch leibliche Väter seien mit dem Elterngrundrecht nicht vereinbar, urteilte der Erste Senat. Bis zu einer Neuregelung, längstens jedoch bis zum 30. Juni 2025, bleibe das Gesetz in Kraft. Eingeleitete Verfahren seien auf Antrag aber auszusetzen, sagte Präsident Stephan Harbarth.
Der Gesetzgeber müsse beim Elterngrundrecht die rechtliche Elternschaft des leiblichen Vaters neben der Mutter und dem rechtlichen Vater berücksichtigen, hieß es. "Hält er dagegen an einer Beschränkung der rechtlichen Elternschaft auf zwei Elternteile fest, muss zugunsten des leiblichen Vaters ein hinreichend effektives Verfahren zur Verfügung stehen, das ihm ermöglicht, anstelle des bisherigen rechtlichen Vaters selbst rechtlicher Vater seines Kindes zu werden." Dem genüge das bisherige Recht nicht.
Bei dem Verdächtigen im Fall des getöteten Arztes in Oberbayern handelt es sich nach ersten Ermittlungen laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur um einen ehemaligen Patienten des Opfers. Polizei und Staatsanwaltschaft teilten am Dienstag dazu nur mit, es gebe Hinweise darauf, "dass zwischen dem Opfer und dem mutmaßlichen Täter vor einigen Jahren ein berufsbedingter Kontakt bestand".
Gegen den 40 Jahre alten Verdächtigen werde wegen Mordes ermittelt. Am Dienstag habe ein Ermittlungsrichter eine Unterbringung des Mannes in einer niederbayerischen Fachklinik angeordnet. Der 40-Jährige wird verdächtigt, den Arzt am Montagabend nach Dienstende vor einer Klinik in Wasserburg am Inn mit einem Küchenmesser erstochen zu haben.
Ein Zeuge hatte am Montagabend kurz nach 18.00 Uhr Polizist:innen auf das verletzte Opfer aufmerksam gemacht. Ersthelfer:innen kümmerten sich um den Verletzten, der aber kurz darauf starb. Der Verdächtige konnte demnach unweit des Tatortes, noch auf dem Klinikgelände, widerstandslos festgenommen werden.
(mit Material von dpa und afp)