Am Dienstag sind weitere der am 7. Oktober durch die Hamas entführten Geiseln in Freiheit entlassen worden. Am fünften Tag der Feuerpause mit Israel hat die islamistische Palästinenserorganisation die Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Die israelische Armee teilte mit, die insgesamt zwölf Menschen würden zunächst medizinisch untersucht. Anschließend könnten sie ihre Familien treffen. Es handelt sich nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu um zehn Israelis und zwei Thailänder. Unter den Israelis waren auch betagte Frauen bis zu einem Alter von 84 Jahren und nur eine Minderjährige (17), die mit ihrer Mutter zusammen freigelassen wurde.
Obwohl derzeit eine mehrtägige Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas herrscht, ist es am Dienstag zu einem Schusswechsel im nördlichen Gazastreifen gekommen. Beide Seiten bestätigten dies. Nach Angaben der israelischen Armee wurden israelische Soldaten beschossen. Diese hätten zurückgeschossen. Zudem sind demnach insgesamt drei Sprengsätze neben Soldat:innen an zwei Standorten explodiert. Damit sei der Rahmen der Waffenruhe "verletzt worden", hieß es. Die Hamas allerdings betonte, sie fühle sich weiter an die Vereinbarung gebunden, solange Israel sich ebenfalls verpflichtet fühle.
Unterdessen zieht Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nach einem Sieg über die islamistische Hamas eine radikale Umgestaltung des Gazastreifens in Betracht. Dabei zieht er Vergleiche zur Entnazifizierung in Deutschland nach 1945. "Nach dem Sieg über die Hamas" seien demnach zwei Dinge nötig, wie er in einem Interview mit den Zeitungen "Bild" und "Welt" sowie "Politico" sagte: "Erstens entmilitarisieren wir Gaza und zweitens entradikalisieren wir Gaza. Und genau das wurde in Deutschland, Japan und anderswo getan."
Mehr als zwei Wochen lang haben Familien und Angehörige gebangt: Nun konnten nach dem Teileinsturz eines Tunnels in Indien alle 41 eingeschlossenen Arbeiter aus ihrem Gefängnis befreit werden. Durch ein Rohr mit einem Durchmesser von nur 90 Zentimetern konnten sie auf rollbaren Tragen an die Freiheit gelangen. Ihnen geht es laut Behörden gesundheitlich gut, wie die Behörden zunächst mitteilten. Zwar seien alle Männer erschöpft, lächelten aber, wie Fotos und Videos zeigen. NDTV sprach von "Indiens größter und schwerster Rettungsmission".
Fußball-Nationaltorwart Manuel Neuer hat seinen Vertrag beim FC Bayern München um ein weiteres Jahr verlängert. Wie der Klub am Dienstag mitteilte, gilt der neue Kontrakt des 37-Jährigen bis zum 30. Juni 2025. Auch sein langjähriger Vertreter Sven Ulreich hat seinen Vertrag bis zum Sommer 2025 verlängert.
Am Dienstag ging der Prozess gegen den jüdischen Musiker Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung weiter, der Start aber verzögerte sich. Die Verteidigung des Künstlers hatte sich am Dienstagmorgen am Landgericht Leipzig immer wieder zu Beratungen zurückgezogen, auch mit dem Vertreter der Nebenklage. Worum es dabei ging, war unklar.
Danach dann die unerwartete Wende: Wie "focus.de" berichtet, gibt Gil Ofarim vor Gericht zu, gelogen zu haben. Der jüdische Musiker hat in seinem Prozess überraschend ein Geständnis abgelegt. "Die Vorwürfe treffen zu", sagte er in Leipzig. An den Hotelmanager gerichtet, der als Nebenkläger auftritt, sagte er: "Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen." Er habe das Video gelöscht. Das Verfahren gegen Ofarim wird eingestellt. Der Hotelmanager sei nach Angaben seines Anwalts froh, dass "die Wahrheit ans Licht gebracht werden konnte." Er spreche von einem "Ende der Odyssee".
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Diensts der Bundesländer haben sich am Dienstag nach Gewerkschaftsangaben rund 18.000 Landesbeschäftigte der Bildungseinrichtungen an Warnstreiks beteiligt. Arbeitsniederlegungen und Kundgebungen gab es in Berlin, Hamburg, Leipzig und Karlsruhe, wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mitteilte.
GEW-Chefin Maike Finnern erklärte, in den Schulen und Hochschulen arbeiteten "die Kolleginnen und Kollegen am Limit". Die Pädagogen litten "unter dem enormen Fachkräftemangel", aber auch unter der Inflation. Die GEW und Verdi fordern u.a. 10,5 Prozent mehr Gehalt für die bundesweit rund 1,1 Millionen öffentlichen Angestellten, mindestens aber 500 Euro im Monat mehr.
Die deutsche U17-Nationalmannschaft um Doppeltorschütze Paris Brunner hat bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Indonesien das Finale erreicht. Die Auswahl von Trainer Christian Wück hat sich am Dienstag in Surakarta im Halbfinale gegen Argentinien mit 4:2 im Elfmeterschießen den Sieg geholt.
Nach der regulären Spielzeit hatte es 3:3 (1:2) gestanden. Im sofort folgenden Elfmeterschießen parierte Torwart Konstantin Heide bei seinem WM-Debüt die ersten beiden argentinischen Strafstöße. Heide vertrat den erkrankten Stammtorwart Max Schmitt. Brunner sorgte dann für die Entscheidung.
In seiner Regierungserklärung vor dem Bundestag hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Bürgerinnen und Bürger auf die schwierigen Folgen des Karlsruher Haushalts-Urteils eingestimmt. Das Urteil schaffe eine "neue Realität", die es "schwieriger macht, wichtige und weithin geteilte Ziele für unser Land zu erreichen", sagte Scholz am Dienstag in Berlin.
Deutschland stehe vor "Herausforderungen, wie unsere Republik sie in dieser Konzentration und Härte wohl noch nicht erlebt hat". Das Karlsruher Urteil habe Folgen für die Haushaltspraxis "für alle gegenwärtigen und zukünftigen Regierungen, im Bund und in den Ländern", sagte der Kanzler.
Gleichzeitig sicherte Scholz verlässliche staatliche Leistungen trotz der Haushaltskrise zu. Er warb um Vertrauen und betonte: "Wir lassen niemanden allein mit den Herausforderungen, mit denen wir es aktuell so geballt zu tun haben." Im Alltag der Bürger:innen ändere das Urteil nichts "völlig unabhängig davon, ob Sie Kindergeld oder Bafög bekommen, eine Rente oder Wohngeld."
(mit Material von dpa und afp)