Die deutschen Fußball-Nationalspieler haben sich beim Mannschaftsfoto unmittelbar vor dem Anpfiff der WM-Partie gegen Japan demonstrativ die Hand vor den Mund gehalten. Die DFB-Auswahl sendete damit sehr offensichtlich ein Zeichen an den Fußball-Weltverband FIFA, der in Katar die "One Love"-Kapitänsbinde von Manuel Neuer und sechs weiteren europäischen Mannschaftskapitänen verboten hatte. Neuer trug stattdessen am Mittwoch im Khalifa International Stadion in Al-Rajjan die von der FIFA vorgegebene "No Discrimination"-Binde, die gegen Diskriminierung jeder Art stehen soll.
Auf Twitter äußert sich der DFB kurze Zeit später zu der Aktion: "Uns die Binde zu verbieten, ist wie den Mund zu verbieten. Unsere Haltung steht", heißt es unter anderem in einem Statement.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat den Start in die WM in Katar verpatzt. Gegen Japan unterlag die DFB-Auswahl am Mittwoch in Al-Rajjan mit 1:2 (1:0).
Opposition und Regierung haben sich in der Generaldebatte zum Haushalt 2023 einen harten Schlagabtausch geliefert. Während Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sich am Mittwoch im Bundestag überzeugt zeigte, Deutschland sei "krisenfest und winterfest", warfen ihm Union und Linke eine zu zögerliche Reaktion auf die Energiekrise vor. Streit gab es auch um die Stärkung der Bundeswehr vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs: CDU-Fraktionschef Friedrich Merz beschuldigte Scholz hier des Wortbruchs.
Deutschland erlebe derzeit "eine Krise, von der wir heute sagen können: Unser Land hat sie im Griff", sagte Scholz. "Für diesen Winter ist Deutschlands Energiesicherheit wohl gewährleistet", sagte er. Das Land sei "krisenfest und winterfest". CDU-Chef Friedrich Merz teilte diese Einschätzung nicht. Wenn die Regierung auf die Energiekrise "rechtzeitig, konsequent und vor allem mit den richtigen Instrumenten" reagiert hätte, wäre es zumindest "nicht zu solchen Preisausschlägen gekommen, wie wir sie seit einigen Monaten sehen", zeigte er sich überzeugt. Er warf Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor, die Öffentlichkeit mit Blick auf die Sicherheit der deutschen Stromversorgung "vorsätzlich und bewusst getäuscht" zu haben – und verlangte erneut einen längeren Betrieb der drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke.
Der Kanzler beschuldigte Merz darauf, die Lage im Land schlechtzureden. "Wer das glaubt, der glaubt auch an sprechende weiße Kaninchen", sagte Scholz. "Willkommen in Alices Wunderland."
Ein neues Unabhängigkeitsreferendum in Schottland ist in weite Ferne gerückt. Das höchste britische Gericht in London teilte am Mittwoch mit, das schottische Regionalparlament habe kein Recht, eine Volksabstimmung anzusetzen. Damit folgten die Richter den Argumenten der britischen Regierung. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hatte angekündigt, die Entscheidung des Supreme Court anzuerkennen. Sie wolle dann aber die nächste britische Parlamentswahl zu einem Quasi-Referendum machen und den Wahlkampf ihrer Schottischen Nationalpartei (SNP) nur mit der Forderung nach Unabhängigkeit bestreiten.
Bei einer ersten Volksabstimmung 2014 hatte sich eine Mehrheit der Schotten für den Verbleib in der Union mit Großbritannien ausgesprochen. Für London ist die Frage damit langfristig entschieden. Regierungschefin Sturgeon aber argumentiert, dass der Brexit, den die Schotten 2016 deutlich abgelehnt hatten, die Ausgangslage verändert habe. Sie will ein unabhängiges Schottland zurück in die EU führen. Im Parlament in Edinburgh sind die Unabhängigkeitsbefürworter in der Mehrheit.
Der frühere US-Präsident Donald Trump ist vor dem obersten Gericht des Landes mit dem Versuch gescheitert, die Herausgabe seiner Steuerunterlagen an einen Kongressausschuss aufzuhalten. Der Supreme Court wies am Dienstag einen Antrag von Trumps Anwälten ab, die Übermittlung der Steuerdokumente an den Finanzausschuss im Repräsentantenhaus zu stoppen.
Der Republikaner hatte sich über mehrere Jahre mit rechtlichen Mitteln gegen die Herausgabe der Unterlagen an den demokratisch geführten Ausschuss gewehrt und scheiterte nun schließlich an höchster Stelle. Die Demokraten reagierten mit Genugtuung auf die Entscheidung. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi schrieb auf Twitter, das Gerichtsurteil bestätige "unsere Demokratie, die Rechtsstaatlichkeit und die Fähigkeit des Kongresses, seine Gesetzgebungs- und Aufsichtspflichten wahrzunehmen".
Bei zwei Explosionen an Bushaltestellen im Großraum Jerusalem ist ein Mensch getötet worden.Mindestens 18 weitere Personen wurden verletzt, darunter waren auch mehrere Schwerverletzte, wie der Rettungsdienst Magen David Adom (MDA) am Mittwoch mitteilte. Die Polizei sprach vom Verdacht auf einen kombinierten Anschlag. In Jerusalem hat es in der Vergangenheit immer wieder Angriffe militanter Palästinenserorganisationen gegeben. Der scheidende Ministerpräsident Jair Lapid wollte am Mittag eine Dringlichkeitssitzung mit der Polizei- und Militärspitze abhalten.
Die erste Explosion ereignete sich an einer Haltestelle am Stadtrand, dabei wurden elf Menschen verletzt. Kurz darauf gab es Berichte über eine weitere Explosion an einer Haltestelle in Ramot nördlich der Stadt. Rettungskräfte kümmerten sich dort um drei Verletzte. Zudem wurden den Angaben nach vier weitere Patienten mit Stresssymptomen im Krankenhaus behandelt. Die Polizei sperrte wegen der Explosion am Stadtrand die Schnellstraße nach Tel Aviv.
Die Suche nach Verdächtigen laufe, teilte die Polizei mit. Medienberichten zufolge gebe es Hinweise darauf, dass die Sprengsätze aus der Ferne gezündet wurden. Wie die "Jerusalem Post" berichtete, seien sie mit Nägeln und Schrauben gefüllt gewesen. Bei dem Toten handelt es sich demnach um einen Minderjährigen.
(Mit Material von dpa/AFP)