Ehemaliger Krah-Mitarbeiter wegen Spionage verurteilt
Ehemaliger Krah-Mitarbeiter wegen Spionage verurteilt
Der ehemalige Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Maximilian Krah, Jian G., ist wegen Spionage für China zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Dresden sah die geheimdienstliche Agententätigkeit des Deutschen in besonders schwerem Fall als erwiesen an.
Jian G. wurde vorgeworfen, jahrelang für einen chinesischen Geheimdienst spioniert und diesem hunderte teils sensible Dokumente übermittelt zu haben. Seine Funktion als Krahs Assistent im EU-Parlament in Brüssel soll er zur Informationsbeschaffung genutzt haben. G. bestritt die Vorwürfe, Krah selbst will von den Vorgängen nichts gewusst haben.
Der AfD-Politiker, der von 2019 bis März 2025 EU-Abgeordneter war, sitzt heute im Bundestag. Gegen ihn selbst ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Dresden: Krah soll Geld aus China angenommen haben. Er bestritt die Vorwürfe. Am Donnerstag vorvergangener Woche hob der Bundestag Krahs Immunität auf und machte damit den Weg frei für Durchsuchungen im Zusammenhang mit dem Verfahren.
Piloten stimmen dafür: Lufthansa-Streik droht
Die Passagier:innen der Lufthansa müssen sich in den kommenden Wochen auf Streiks der Pilot:innen einrichten. Bei einer Urabstimmung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat eine deutliche Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder für einen Arbeitskampf gestimmt, wie eine Sprecherin mitteilte.
Ein konkreter Streikzeitpunkt wurde zunächst nicht genannt. Über das weitere Vorgehen soll die Tarifkommission der Gewerkschaft entscheiden. In der Vergangenheit hatte die Lufthansa bei umfassenden Streiks nahezu das komplette Programm im betroffenen Zeitraum abgesagt. In dem Tarifkonflikt geht es um die Betriebsrenten der rund 4800 Pilot:innen.
Studie: Juden in Deutschland erleben Ausgrenzung
Nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vor zwei Jahren erleben Jüdinnen und Juden in Deutschland einer Befragung zufolge massive Anfeindungen, Ausgrenzung und Diskriminierung in allen Lebensbereichen – zum Beispiel in Schulen, Hochschulen, am Arbeitsplatz oder in Arztpraxen.
Dies geht aus dem Zwischenbericht einer Studie zu den Auswirkungen des Hamas-Massakers hervor, den die Antidiskriminierungsstelle des Bundes am Dienstag in Berlin vorstellte. Generell habe sich ein Vertrauensverlust jüdischer Menschen in ihr bisheriges Umfeld gezeigt, erklärte die Antidiskriminierungsstelle. Einige Befragte verbergen demnach inzwischen ihre jüdische Identität, um sich vor Angriffen und Diskriminierung zu schützen.
Auch die psychische Gesundheit der Befragten habe gelitten, sie berichteten von Depressionen, Schlafstörungen, Angstzuständen und Panikattacken. "Die dramatische Zuspitzung des Antisemitismus in den vergangenen zwei Jahren hat zur Folge, dass Jüdinnen und Juden zunehmend von einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen sind", erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster.
Israel akzeptiert US-Friedensplan
Israel hat dem von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Plan zur Beendigung des Gaza-Kriegs zugestimmt. "Ich unterstütze Ihren Plan zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen", sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei einem Treffen mit Trump in Washington.
Nach Angaben aus Vermittlerkreisen haben katarische und ägyptische Stellen den Vorschlag an die Hamas übermittelt. Die militant-islamistische Organisation erklärte, sie werde den Plan zunächst "sorgfältig prüfen", bevor sie offiziell darauf reagiert.
In Europa wurde der Vorschlag überwiegend positiv aufgenommen. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sprach von einer "einmaligen Chance", die es jetzt zu nutzen gelte. Der Plan sieht insgesamt 20 Punkte vor. Bei Zustimmung beider Seiten soll der Krieg sofort beendet sein. Das israelische Militär soll sich auf eine "vereinbarte Linie" zurückziehen und alle Kampfhandlungen ausgesetzt werden.
Alle Geiseln sollen zurückgeführt werden; rund 250 zu lebenslanger Haft verurteilte palästinensische Gefängnisinsassen und etwa 1700 nach dem 7. Oktober 2023 Inhaftierte aus Israel freigelassen werden. Die Hamas soll nicht an der Verwaltung des Gazastreifens beteiligt sein dürfen. Hamas-Mitglieder, die ihre Waffen abgeben und "friedliche Koexistenz" zusagen, können dem Plan nach Amnestie erhalten oder ausreisen.
Selenskyj: Ukraine befreit 174 Quadratkilometer
Bei Gegenangriffen hat die ukrainische Armee bei Dobropillja in der Ostukraine wohl ein großes Territorium zurückerobert: "Zu Beginn des heutigen Tages gelang es unseren Kräften, mehr als 174 Quadratkilometer zu befreien und über 194 Quadratkilometer wurden von russischen Saboteuren gesäubert", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Abend. Dabei sollen die russischen Truppen mehr als 3200 Soldaten verloren haben.
Ohne Details zu nennen, sprach Selenskyj jedoch von schwierigen Situationen an den Frontabschnitten Kupjansk, im Grenzgebiet der Region Charkiw und den Landkreisen an der Grenze zwischen den Gebieten Donezk und Dnipropetrowsk. Anfang August hatten russische Einheiten östlich der Stadt Dobropillja die Frontlinie überraschend durchbrochen und waren fast 20 Kilometer vorgestoßen.
Neuer "Simpsons"-Film soll 2027 kommen
Nach dem großen Erfolg des ersten und bisher einzigen Film zur Serie "Die Simpsons" soll 20 Jahre später ein zweiter Teil folgen: Das Filmstudio 20th Century Studios von Disney hat auf X einen neuen "Simpsons"-Kinofilm für den 23. Juli 2027 angekündigt.
Der Titel und Inhalt des Films ist noch nicht klar. Vor einigen Tagen ist die mittlerweile 37. Staffel der Serie in den USA angelaufen. Der erste "Simpsons"-Film brachte weltweit einen Umsatz von 536 Millionen US-Dollar bei einem Budget von nur 75 Millionen US-Dollar ein.
Nationalpark in Namibia brennt – etwa ein Drittel zerstört
Ein sich rasch ausbreitendes Feuer richtet in dem bei Tourist:innen beliebten Etosha-Nationalpark in Namibia große Verwüstung an. Regierungsangaben zufolge seien rund 30 Prozent der Weideflächen des Wildreservats zerstört worden. Starke Winde und trockene Vegetation trugen zur raschen Ausbreitung des Brandes bei, sagte Vizepräsidentin Lucia Witbooi. Das Feuer stelle "eine erhebliche Bedrohung für die Artenvielfalt und die Tierwelt dar", so Witbooi.
Der Ethosha-Nationalpark zählt zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten Afrikas und ist mit einer Fläche von mehr als 22.000 Quadratkilometern gut halb so groß wie die Schweiz. Das Feuer soll vermutlich am 22. September im südwestlichen Teil des Parks ausgebrochen; die Brandursache soll noch untersucht werden.
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(mit Material von dpa und afp)