
Offenbar hat der Iran erneut gegen ein Abkommen zur Begrenzung seines Nuklearprogramms verstoßen.Bild: iStockphoto / Getty Images / Jumbo2010
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23.02.2023, 10:4223.02.2023, 16:27
Atomprogramm – Iran räumt Urananreicherung auf 84 Prozent ein
Offenbar hat der Iran erneut gegen ein Abkommen zur Begrenzung seines Nuklearprogramms verstoßen. Diplomaten zufolge hatten Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Uran entdeckt, das auf 84 Prozent angereichert war. Das Problem: Diese Anreicherung kommt einer Atomwaffentauglichkeit nahe, ab einem Reinheitsgrad von 90 Prozent gilt es als waffenfähig. Nun hat Teheran die Urananreicherung auf 84 Prozent eingeräumt, wie es auf der regimenahen Webseite "Nour News" heißt. Die Webseite forderte nun die IAEA auf, die "friedliche Natur" des iranischen Atomprogramms anzuerkennen.
In einem Internationalen Abkommen hatte sich der Iran 2015 dazu verpflichtet, sein Nuklearprogramm zu begrenzen. Doch Teheran verstößt seit dem Ausstieg der USA durch Präsent Trump immer wieder gegen die Vereinbarungen.
Belastung mit "ewigen Chemikalien" in Deutschland viel schwerer als gedacht
Einer Recherche von NDR, WDR und SZ zufolge lässt sich an mehr als 1500 Orten in Deutschland das krebserregende Gift PFAS nachweisen. Das Problem ist damit viel größer als gedacht: Bislang war man nur von einigen wenigen Hotspots ausgegangen.

PFAS belasten Deutschlands Böden und Grundwasser schlimmer als bislang befürchtet.Bild: dpa / Sebastian Gollnow
Sind PFAS einmal in die Umwelt gelangt, bleiben sie dort auch für eine lange Zeit. Deshalb werden sie auch "ewige Chemikalien" genannt. Weder Wasser noch Licht oder Bakterien können die Chemikalien, die eine Gruppe von mehr als 10.000 künstlich hergestellten Stoffen umfassen können, zeitnah abbauen. PFAS kommen in vielen Alltagsgegenständen vor: Neben Kosmetik zählen auch Regenjacken, Pfannen, Burgerpapier und Zahnseide zu den zahlreichen Anwendungsbereichen.
EU-Kommission verbietet Tiktok auf Diensthandys der Mitarbeiter
Wegen Sicherheitsbedenken müssen Mitarbeitende der EU-Kommission künftig auf eine weit verbreitete App verzichten. Sie müssen Tiktok von ihren Dienstgeräten löschen. Auf Geräten, auf denen Apps der EU-Kommission genutzt werden, soll die App zusätzlich bis zum 15. März verschwinden. Der Grund: Cybersicherheit. Dies bestätigte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am Donnerstag.
Allerdings handelt es sich dabei um eine vorläufige Entscheidung. Sie werde in regelmäßigen Abständen überprüft, so die Sprecherin. Der chinesische Konzern kritisierte unterdessen den Schritt: "Wir sind von dieser Entscheidung enttäuscht, die unserer Meinung nach fehlgeleitet ist und auf grundlegenden Missverständnissen beruht."

Tiktok gerät schon länger wegen unzureichender Datensicherheit in die Kritik. Bild: AP / Kiichiro Sato
Der zum chinesischen Bytedance-Konzern gehörenden Internetplattform Tiktok wird schon lange unzureichende Datensicherheit und ein Mangel an Schutz junger Nutzer:innen vorgeworfen. Befürchtet wird etwa, dass der chinesische Staat Zugriff auf Tiktok-Daten haben könnte. Tiktok hingegen weist den Vorwurf zurück.
Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert
Am Mittwoch wurden bei einem israelischen Militäreinsatz im Westjordanland elf Palästinenser getötet. Es war der tödlichste Armeeeinsatz seit 2005. Noch in der Nacht wurden Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert.
Wie Augenzeugen in dem Palästinensergebiet und auch das israelische Militär mitteilen, wurden vom Gazastreifen am frühen Donnerstagmorgen mehrere Raketen auf Israel abgefeuert. Kurz darauf flog Israel Luftangriffe auf Ziele in dem Palästinensergebiet. Die Luftangriffe richteten sich nach Angaben der israelischen Armee gegen eine "Waffenfabrik" und ein "Militärlager" der radikalislamischen Hamas, die den Gazastreifen seit 2007 kontrolliert. Berichte über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht.

In der Nacht wurden gleich mehrere Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert, Israel reagierte mit Luftangriffen.Bild: AP / Fatima Shbair
Nach Armeeangaben waren zuvor sechs Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. Fünf seien vom israelischen Abwehrschirm abgefangen worden und eine in unbewohntem Gebiet niedergegangen. Palästinensische Augenzeugen im Gazastreifen sprachen von mindestens acht abgefeuerten Raketen. Zu den Raketenangriffen bekannte sich die militante Palästinensergruppe Islamischer Dschihad.
Russische Fußballvereine bleiben suspendiert
Nun ist klar: Russische Fußballteams dürfen weiterhin nicht an europäischen und internationalen Wettbewerben teilnehmen. Bis 13. Januar hätte die russische Seite eine Beschwerde gegen die Suspendierung durch den Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA einreichen sollen. Diese Frist wurde jedoch verpasst. Die Beschwerde traf in Lausanne in der Schweiz viel zu spät, nämlich erst am 10. Februar, ein, wie aus einer Entscheidung des Bundesgerichts in Lausanne hervorgeht.
Die FIFA und die UEFA hatten die Suspendierung im vergangenen Jahr kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine beschlossen. Der Internationale Sportgerichtshof Cas in Lausanne hatte die Beschlüsse am 25. November bestätigt und die Beschwerden Russland abgewiesen. Als letzte Instanz kam für die russische Seite das Bundesgericht in Betracht. Nun sind die Suspendierungen rechtskräftig.
USA veröffentlichen Piloten-Selfie mit China-Ballon
Das Pentagon veröffentlichte erstmals nach Abschuss des mutmaßlichen chinesischen Spionageballons ein Foto, das aus dem Cockpit eines Aufklärungsflugzeugs geschossen wurde. Das Bild soll laut dem US-Verteidigungsministerium am 3. Februar entstanden sein. Einen Tag später schoss das US-Militär den Ballon über dem Atlantik ab.
Noch immer werden die Trümmerteile vom FBI ausgewertet. "Der größte Teil des Ballons, einschließlich der Ladung, wurde geborgen", erklärte ein Pentagon-Sprecherin am Mittwoch. Einzelheiten zu der Auswertung wollte sie aber nicht nennen.

Ein Pilot schoss aus dem Cockpit das Foto des mutmaßlichen Spionageballons.Bild: Department of Defense via DVIDS / -
Warnsystem Cell Broadcast geht an den Start
Das im Dezember bundesweit getestete Smartphone-Warnsystem Cell Broadcast ist in Deutschland freigeschaltet. Es soll als Ergänzung zu Sirenen an Gebäuden, Radioansagen und Warn-Apps wie Katwarn und Nina dienen.
Im künftigen Katastrophenfällen werden Nachrichten per Rundfunksignal an alle kompatiblen Smartphones geschickt, die in einer Funkzelle eingebucht sind. Verschickt werden die Warnungen von den Lagezentren der Bundesländer sowie von den Leitstellen der Landkreise und kreisfreien Städte. Cell Broadcast ist eine Reaktion auf die Unwetterkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Sommer 2021.

Am bundesweiten Warntag, den 8. Dezember 2022, wurde Cell Broadcast jüngst getestet.Bild: IMAGO/Eibner
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In der schwedischen Stadt Örebro, rund 200 Kilometer westlich von Stockholm, sind durch Schüsse an einer Schule etwa zehn Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte die Polizei bei einer Pressekonferenz. Unter den Toten sei auch der mutmaßliche Täter, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler gehen nach derzeitigem Stand nicht von einem Terrorakt aus. Der mutmaßliche Täter sei der Polizei bisher unbekannt gewesen. Er habe keine Verbindung zu einer Bande gehabt. Die Polizei geht davon aus, dass er alleine handelte.