News des Tages: Bahn-Schlichter wollen mit Lohnerhöhungen Streiks abwenden

Weitere Streiks bei der Deutschen Bahn sind am Mittwoch womöglich vorerst abgewendet worden. Bild: imago images/Wolfgang Maria Weber

Deutsche Bahn: Schlichter wollen mit Lohnerhöhungen weitere Streiks abwenden

Bahn-Schlichter wollen mit Lohnerhöhungen weitere Streiks abwenden

Im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG zeichnet sich eine Einigung ab. Beide Seiten wollen dem am Mittwoch vorgeschlagenen Schlichterspruch zustimmen, sagte Schlichter Thomas de Maizière am Mittwoch in Potsdam. Es wäre der "höchste und teuerste Tarifabschluss in der Geschichte der Deutschen Bahn", sagte er.

Der Kompromissvorschlag sieht unter anderem eine stufenweise Einkommenserhöhung um insgesamt 410 Euro pro Monat sowie eine Laufzeit von 25 Monaten vor. Die erste Stufe in Höhe von 200 Euro soll noch im Dezember dieses Jahres kommen, die zweite im August 2024. Außerdem soll es im Oktober eine Einmalzahlung in Höhe von 2850 Euro geben.

Nun sollen die EVG-Mitglieder über den Schlichtungsvorschlag in einer Urabstimmung abstimmen. Das Ergebnis soll am 28. August vorliegen.

Bericht: Sängerin Sinéad O’Connor ist tot

Die irische Sängerin Sinéad O’Connor ist im Alter von 56 Jahren gestorben. Das berichten unter anderem die "Irish Times" und die "Daily Mail". Weltweite Bekanntheit erlangte die Irin in den 1990er-Jahren vor allem durch ihren Hit "Nothing Compares 2 U". Im Lauf ihrer Karriere veröffentlichte sie zehn Studioalben.

Freispruch für Kevin Spacey in Prozess wegen sexueller Übergriffe

Der US-Schauspieler Kevin Spacey ist in dem Londoner Strafprozess vom Vorwurf sexueller Übergriffe auf mehrere Männer in allen Anklagepunkten freigesprochen worden. Das teilte die Jury am Mittwoch mit.

Dem Hollywoodstar wird Fehlverhalten gegenüber vier Männern vorgeworfen. Er soll sie zum Beispiel unerwünscht berührt und zum Geschlechtsverkehr genötigt haben. Eine Geschworenenjury hatte am Montag nach Ende der Beweisaufnahme ihre dreitägigen Beratungen begonnen.

Kevin Spacey wurde in London von einem Geschworenengericht freigesprochen.Bild: imago images / zuma wire

Großbrand auf Schiff vor Ameland – ein Toter

Auf einem Frachtschiff vor der niederländischen Küste ist es zu einem Großbrand gekommen, bei dem ein Mensch ums Leben gekommen ist. Der Frachter "Freemantle Highway" befindet sich derzeit rund 27 Kilometer vor der Wattenmeerinsel Ameland. Das Schiff hat rund 3000 Autos geladen, darunter 25 E-Autos. Nach ersten Erkenntnis der Küstenwache soll eines davon in Brand geraten sein.

Die Crew, die laut Küstenwache 23 Mitglieder zählte, hatte zunächst versucht, das Feuer selbst zu löschen. Rettungsboote und Hubschrauber mussten die Besatzung in Sicherheit bringen. Teilweise mussten die 22 überlebenden Besatzungsmitglieder von Bord springen – rund 30 Meter in die Tiefe. Der Kapitän eines Rettungsbootes erklärte dazu:

Die Bergung des Frachters sei schwierig, sagte der Sprecher der Küstenwache, Edwin Granneman. Das Feuer war am Mittwochnachmittag noch immer nicht unter Kontrolle. Womöglich lodert es noch Tage, fürchtet die Küstenwache. Ein Kabel, das den Frachter mit einem Schlepper verbindet, sei nicht stabil genug. "Die Lage ist nun zu instabil, um das Schiff wegzuschleppen", erklärte der Sprecher der Küstenwache.

Die Löscharbeiten an Bord des brennenden Frachters gestalten sich schwierig.Bild: FLYING FOCUS aerial photography / Herman IJsseling

Sorge besteht aktuell vor allem, weil ein Sinken des Schiffes drastische Folgen für die Nordsee und das Wattenmeer haben könnte. Kentert das Frachtschiff, gelangen nicht nur die geladenen Autos, sondern auch große Mengen an Treibstoff und Öl ins Meer. "Wir tun alles, um das zu verhindern", erklärte ein Sprecher der Wasserbehörde dem Radiosender NOS.

Brände in Griechenland toben weiter – und in ganz Südeuropa

Im Südosten der Ferieninsel Rhodos kämpfen die Menschen weiter gegen die Flammen. Im Laue des Mittwochs sind die Brände an mehreren Stellen erneut aufgeflammt. Mindestens 3000 freiwillige Helfer:innen sind nach Berichten des staatlichen Rundfunks aus allen Regionen der Insel nach Gennadi und Lindos gekommen.

Die meisten Tourist:innen sind nicht in Gefahr. Viele der Menschen, die am Samstag im Sicherheit gebracht worden waren, sind nämlich bereits abgereist.

In der Ortschaft Gennadi versuchen Anwohner mit Wasserschläuchen ihre Häuser zu retten.Bild: dpa / Christoph Reichwein

Der griechische Zivilschutz informierte darüber, dass der Mittwoch extrem heiß wird – bis 46 Grad und vielleicht mehr. "Es ist ein explosiver Cocktail. Hitze, Winde und Brände", sagte eine Meteorologin am Dienstagabend. Das Ende der Hitze werde am Donnerstag kommen. Dann werden Temperaturen um die 35 Grad erwartet.

Auch auf Sizilien brennt es. Bild: LaPresse / Alberto Lo Bianco

Doch nicht nur auf Rhodos, sondern auch in anderen Teilen des Mittelmeerraums und Südeuropa haben die Menschen mit Bränden zu kämpfen. Auf Sizilien sind drei Menschen ums Leben gekommen. Besonders die Region Palermo ist von den Waldbränden betroffen: Dutzende Hektar Wald und Buschland sind abgebrannt, rund 3000 Feuerwehrleute und Helfer:innen sind im Einsatz. Bei einem Waldbrand in Sintro nahe Lissabon sind am Dienstagabend acht Einsatzkräfte verletzt worden. Mehrere Dörfer und rund 800 Tiere mussten evakuiert werden.

Frauen-WM: Japan und Spanien sind im Achtelfinale

Am Mittwoch haben bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland die ersten Teams Nägel mit Köpfen gemacht: Japan (2:0 gegen Costa Rica) und Spanien (5:0 gegen Sambia) haben ihre Spiele klar gewonnen und stehen dadurch vorzeitig um Achtelfinale. Im letzten Gruppenspiel am Montag duellieren sich die beiden um den ersten Platz in der Gruppe C.

Am Mittwochnachmittag hat zudem Kanada gegen Irland knapp mit 2:1 gewonnen.

Japan bezwang Costa Rica mit 2:0.Bild: AP / Alessandra Tarantino

Jeder Vierte verdient weniger als 14 Euro die Stunde

Knapp jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland verdient weniger als 14 Euro in der Stunde. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch) mit Verweis auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes für April 2022 auf Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Demnach erhalten 14,8 Prozent der Erwerbstätigen den Mindestlohn von zwölf Euro die Stunde.

23,35 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland, also 9,3 Millionen der insgesamt 39,8 Millionen Beschäftigten verdienen mit weniger als 14 Euro in der Stunde nur wenig mehr als den Mindestlohn.

Dietmar Bartsch ist Co-Vorsitzender der Linksfraktion.Bild: imago images / Political-Moments

"Wenn jeder Vierte in Deutschland unter 14 Euro brutto in der Stunde verdient, haben wir ein deutlich zu niedriges Lohnniveau in Deutschland", sagte der Co-Vorsitzende der Linke-Fraktion, Dietmar Bartsch, gegenüber Funke. Bartsch fordert eine Erhöhung des Mindestlohns. "14 Euro Mindestlohn wären jetzt notwendig – auch als Inflationsausgleich."

(mit Material von dpa und afp)