Ukrainische Spezialkräfte hinter russischen Linien bei Pokrowsk im Einsatz
Ukrainische Spezialkräfte hinter russischen Linien bei Pokrowsk im Einsatz
In der schwer umkämpften Donbass-Stadt Pokrowsk setzt die Ukraine laut Medienberichten auf einen hochriskanten Einsatz hinter den russischen Linien. Ein Kommando sei per Hubschrauber abgesetzt worden, um Nachschubrouten nach Pokrowsk und Myrnohrad freizukämpfen, berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf Geheimdienstkreise.
Geheimdienstchef Kyrylo Budanow soll demnach selbst an der Front sein und den Einsatz koordinieren. Russland bestätigte die Operation, erklärte jedoch, sie sei gescheitert und "alle elf abgesetzten Soldaten" seien getötet worden. Quellen des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR widersprachen und erklärten, der Einsatz laufe weiter. Unabhängige Bestätigungen gibt es nicht. Russische Truppen versuchen seit über einem Jahr, Pokrowsk einzunehmen, und sind inzwischen in die Stadt vorgedrungen. Ukrainischen Einheiten droht die Einkesselung.
Shutdown in den USA: Lebensmittelhilfe wackelt
In den USA spitzt sich der seit Wochen andauernde Regierungsstillstand zu: Wegen des Haushaltsstreits zwischen Republikanern und Demokraten stehen nun auch Leistungen des wichtigsten Ernährungsprogramms SNAP auf der Kippe – eine Unterstützung, von der 42 Millionen Menschen leben. Zwei Bundesgerichte haben zwar entschieden, dass Hilfen weitergezahlt werden müssen, doch die Regierung kann Berufung einlegen.
Schon jetzt melden Essensausgaben Rekordandrang, weil Bundesangestellte und Familien ohne Einkommen dastehen. NGO-Vertreter warnen vor der "schlimmsten Hungerkrise seit der Großen Depression".
Hintergrund ist ein erbitterter Machtkampf: Demokraten fordern die Verlängerung von Gesundheitszuschüssen aus der Biden-Ära und geben Präsident Trump und den Republikanern die Schuld am Shutdown. Diese wiederum wollen erst nach Ende der Blockade verhandeln und haben massive Kürzungen bei Sozial- und Behördenprogrammen gestartet. Viele zweifeln mittlerweile daran, dass sie je rückwirkend bezahlt werden – ein Tabubruch im öffentlichen Dienst.
Deutschland ist EU-Spitzenreiter bei Verpackungsmüll
In der EU sind 2023 mehr als 79 Millionen Tonnen Verpackungsabfall angefallen – das zeigen neue Eurostat-Daten. Deutschland führte dabei zusammen mit Irland, Italien und Luxemburg die Statistik an: über 200 Kilo Verpackungsmüll pro Einwohner. Zwar gingen die Müllmengen pro Kopf gegenüber 2022 leicht zurück, liegen aber immer noch deutlich über dem Niveau von 2013. Positiv: Beim Recycling gehört Deutschland zu den Spitzenreitern.
149,3 Kilo pro Kopf wurden wiederaufbereitet – nur Italien war besser. Insgesamt haben sieben EU-Länder das Ziel für 2030, mindestens 70 Prozent aller Verpackungsabfälle zu recyceln, bereits erreicht. Andere hinken hinterher: Rumänien, Ungarn, Malta und Griechenland meldeten 2023 Quoten unter 50 Prozent. Verpackungen aus Papier und Pappe machen EU-weit den größten Anteil am Müll aus, gefolgt von Kunststoff, Glas und Holz.
Niederlande bekommen wohl "First Gentleman"
Nach der Wahl in den Niederlanden zeichnet sich ab, dass der 38-jährige linksliberale Politiker Rob Jetten (D66) neuer Regierungschef wird. Mit ihm würde das Land erstmals einen First Gentleman bekommen: seinen 28-jährigen Verlobten Nicolás Keenan, Profi-Hockeyspieler aus Buenos Aires. Keenan, der wie Königin Máxima aus Argentinien stammt, zeigte sich nach der Wahl "wahnsinnig stolz" und verglich den Wahlabend mit "einem WM-Finale".
Kennengelernt hatten sich Jetten und Keenan 2022 zufällig im Supermarkt in Den Haag, nachdem Jetten während Bauernprotesten aus Sicherheitsgründen zeitweise umziehen musste. Keenan spielte bereits für die argentinische Nationalmannschaft und war bei Olympia in Tokio und Paris dabei. Trotz künftigem Rampenlicht erwartet er wenig Veränderung: „Für mich geht das Leben einfach weiter. Ich trainiere weiter.“ Das Paar will bald heiraten.
Hurrikan "Melissa" in Jamaika: Feldlazarette geplant
Nach dem verheerenden Hurrikan "Melissa" arbeiten medizinische Teams in Jamaika unter extremen Bedingungen. Viele Kliniken sind beschädigt, Strom und Wasser fehlen in weiten Teilen des Landes. Die Regierung plant deshalb Feldlazarette in fünf westlichen Bezirken und ruft freiwillige Ärzte zur Unterstützung auf. Tankstellen im Westen melden zudem akuten Treibstoffmangel – wichtige Transporte und Generatoren geraten an ihre Grenzen.
Mindestens 19 Menschen kamen auf Jamaika ums Leben, viele werden noch vermisst. Insgesamt forderte der Hurrikan in der Karibik mindestens 50 Todesopfer. In Kuba sorgten Überschwemmungen für massive Schäden, doch dort gab es bislang keine Toten – über 735.000 Menschen wurden vorab evakuiert. Während erste Flüge für Touristen wieder starten, bleiben zahlreiche Gemeinden in Jamaika und Haiti abgeschnitten. Die Behörden rechnen mit weiter steigenden Opferzahlen.
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(mit Material von dpa und afp)
