Wer die
US-Amerikaner gegeneinander aufbringen will, der spricht sie auf Beyoncé an.
Das zumindest scheinen sich das die Angestellten der dubiosen Organisation „Internet
Research Institute“ (IRS) gedacht zu haben. Experten werfen ihr vor, auf Kommando des
Kremls zu handeln und die US-Wahlen 2016 beeinflusst zu haben. Neue Daten zeigen: Das sollte auch mit Hilfe von Beyoncé passieren.
Schon länger ist klar: IRS kaufte einen Haufen Werbeanzeigen bei Facebook
ein, um die US-Bevölkerung zu beeinflussen. Es geht um sogenannte Dark Ads, die nur Usern mit bestimmten Interessen angezeigt werden. Auch deutsche Parteien liebäugelten vor der Bundestagswahl mit solchen Angeboten.
Das Schwierige: Es lässt sich nur selten zurückverfolgen, wer die Anzeigen zu Gesicht bekommen hat. Umso beeindruckender sind die jetzt veröffentlichten Daten: Über 3500 Anzeigen des IRS haben demokratische Abgeordnete des Repräsentantenhauses freigegeben. Und Beyoncé spielt darin eine große Rolle.
Das IRS versuchte einige Tage nach diesem Auftitt offenbar einen Keil zwischen die Fans und die Kritiker von Beyoncé zu treiben. Damals kochten gerade die Proteste von Afroamerikanern gegen die Polizeigewalt gegen Schwarze hoch.
Das IRS kaufte Anzeigen ein, die eine Anti-Beyoncé-Demonstration unterstützten. Sie finanzierte aber auch Ads, die für eine Pro-Beyoncé-Demo warben. Beide Veranstaltungen sollten zum gleichen Zeitpunkt außerhalb des Hauptquartiers der NFL stattfinden. Die Investoren waren also offensichtlich auf Streit aus (Slate).
Die Werbung gegen Beyoncé spielte das IRS den Daten zufolge dabei an Polizeibeamte und Soldaten aus. Die Anzeigen für die Musikerin zielten vor allem auf User ab, die sich für spanisches Fernsehen interessierten und deren "Verhalten auf Facebook sich mit afroamerikanischer multikultureller Identität" decke, heißt es in den Daten.
Beide Anzeigen liefen eher schlecht, viel Krawall lösten sie also nicht aus. Sie waren allerdings nur ein kleiner Teil aller geschalteten Anzeigen. Andere behandelten Themen wie: