Facebook macht erstmals Löschkriterien öffentlich
Facebook wird Nutzern erstmals die Möglichkeit geben, der Löschung ihrer Beiträge durch das Online-Netzwerk zu widersprechen. Die Funktion soll bis Jahresende weltweit eingeführt werden.
Zugleich legte Facebook am Dienstag erstmals die Richtlinien für seine Löschaktionen offen. Das Unternehmen räumte aber ein:
Die Erklärung gliedert sich in sechs Abschnitte.
- Gewalt und kriminelles Verhalten
- Sicherheit
- Anstößiger Inhalt
- Integrität und Authentizität
- Achtung vor geistigem Eigentum
- Inhaltsbezogene Anfragen
Facebook war für seine geheime Löschaktionen heftig kritisiert worden. Nun stellte das Unternehmen klar:
Die neuen Gemeinschaftsstandards spiegeln die Regeln der 7600 Moderatoren wider, die fragwürdige Inhalte überprüfen und dann entscheiden, ob sie gelöscht werden. Die Standards haben sich nicht geändert, doch die Regeln sind nun detaillierter und offengelegt.
Ferner geht Facebook nach eigenen Angaben härter denn je gegen extremistische Inhalte auf seiner Plattform vor: Im ersten Quartal 2018 löschte das weltgrößte Online-Netzwerk hunderttausende Beiträge mit Bezug zu den Terrororganisationen Islamischer Staat (IS) und Al-Qaida.
- Insgesamt seien 1.9 Millionen Beiträge entfernt oder mit Warnhinweisen versehen worden - doppelt so viele wie im vorangehenden Quartal.
- 99 Prozent davon wurden demnach nicht von Benutzern gemeldet, sondern von automatisierter Software und eigenen Prüfern entdeckt.
- Im Durchschnitt seien solche Beiträge für weniger als eine Minute auf der Plattform verfügbar, hieß es.
Zugleich stellte das Unternehmen auch seine offizielle Definition von Terrorismus vor:
So definiert Facebook Terrorismus
Regierungen hingegen dürften unter bestimmten Umständen rechtmäßig Gewalt anwenden, so das Unternehmen. Mit dem Aufspüren extremistischer Beiträge befasst sich ein auf Terror-Inhalte spezialisiertes Team.
(pb/dpa)