Einige Leute vergöttern "Die Nanny" und andere – nun ja, haben eben keinen Sinn für hochwertige 90er-Jahre-Sitcoms. Wie kann man denn eine Frau nicht lieben, die für immer 29 Jahre alt bleibt und die lustigsten Grimassen der Welt schneidet?!
Wir trällern jedenfalls heute noch lauthals mit, wenn es heißt: "Die Frau ist nicht zu bremsen. Wir lieben dich Fran!" Und geben dir auch gleich noch 13 gute Gründe mit, warum keine andere Serienfigur so sexy-unverfroren-charmant-witzig ist wie...
Jede einzelne Folge der immerhin sechs Staffeln war ein Fest für die Augen: Leo-Print, Knallfarben und Pailletten, IMMER hauteng. Die Nanny war keine Frau, die sich versteckte.
Wenn sie nicht gerade den ganzen Tag Bademantel trug, war immer alles perfekt aufeinander abgestimmt. Und wie wir jetzt wissen: Ihre Garderobe war auch nicht ganz billig.
Fran trug die neuesten Modelle von Vivienne Westwood, über Versace bis zu Dolce & Gabbana. Wie sie sich das wohl mit ihrem Nanny-Gehalt leisten konnte?! Rätselhaft.
Rohkost? Sicher nicht. Die Nanny futterte sich durch Berge von Zucker und frittiertem ALLES! Kein Buffet war vor ihr sicher. Eine Familienangewohnheit, wie wir wissen. Erstaunlich nur, dass sie dabei nie auch nur ein Gramm zunahm.
Was wir von ihr gelernt haben? Hol' dir was du willst. Sie wollte den Mann und seine Aufmerksamkeit. Also hopste sie im Minirock auf seinen Schreibtisch und laberte ihn dicht.
Billig? Verzweifelt? Klar doch! Aber seit wann ist es besser, wie ein Mauerblümchen darauf zu warten, endlich gepflückt zu werden?
Es heißt: Einen wahren Nanny-Fan erkennt man daran, dass "Mr. Sheffieeeeeeeld"-Gekreische ihm ein Lächeln entzaubert und nicht nach Oropax schreien lässt. Und das stimmt.
Wer es nicht ertragen kann, soll doch Scarlett-Johannsson-Filme gucken.
Übrigens: Wer immer schon dachte, dass ihm Frans deutsche Stimme irgendwie bekannt vorkommt... Es ist dieselbe wie die von Bibi Blocksberg. Synchronsprecherin Susanna Bonaséwicz lieh beiden Superfrauen ihre unverwechselbare Quietschigkeit.
Niles und C.C. Babcock waren die heimlichen Helden der Serie. Der störrische Butler und die verkrampfte Assistentin von Mr. Sheffield MUSSTEN einfach miteinander im Bett landen. Wir waren trotzdem froh, dass es so lange dauerte, bis der Funken übersprang. Denn ihre gegenseitigen Mobbing-Attacken waren einfach zu unterhaltsam.
Die Nanny gab den drei Kindern, um die sich kümmerte, nie esoterisches Wischiwaschi mit. Sondern immer nur praxisnahe Tipps. Wie zum Beispiel den hier:
Wir haben sie alle drei geliebt! Die Mama und die Oma und die Tochter ja sowieso. Das Trio war davon besessen, Fran vor den Altar zu schleifen (am besten neben einen jüdischen Arzt). Und alle teilten denselben Hang zu völliger Distanzlosigkeit, auffälliger Mode und einem zügellosen Appetit.
Ein besonderes Fest für Nanny-Fans war es, wenn Oma Yetta auftauchte: Die fast blinde Kettenraucherin packte mit ihrem Zynismus noch Jeden in die Tasche. Schauspielerin Ann Guilbert verstarb leider 2016.
Wenn man mal ehrlich ist, lief bei dieser Frau anfangs gar nichts so, wie sie es sich gedacht hatte. Sie war verlassen, unverheiratet, kinderlos, alterte stetig (natürlich NIE über die 30-Jahres-Grenze hinweg) und war hinter einem Mann her, der ungefähr so leidenschaftlich wirkte, wie Jogi Löw.
Ließ sie sich davon runterziehen? Never.
Und für alle, die den Vorspann nur auf Deutsch kennen, hier ein Reminder zum Miträllern:
"Sie verkaufte Hochzeitskleider und war sehr mondän, doch ihr Freund nahm sich ne Andere und sie musste geh'n. Da saß sie nun, wusste nicht wohin, ohne ihren Dannyyyyy...."
"Sie fuhr nach Manhattan, stand vor Sheffields Tür, um Make-Up zu verkaufen, doch er sah mehr in ihr. Sie war schön, hatte Stil, das gefiel und schon war sie: Die Nannyyyyy...."
Ritter haben ihre Rüstung und Fran Fine hatte ihre Toupiermähne! Ohne die ging sie in den ersten Staffeln eigentlich gar nicht aus dem Haus. Es hätte schließlich sein können, dass man sie – trotz Stimme und grellen Outfits – übersähe!
Sex-Appeal und völlige Uneleganz können hervorragend Hand in Hand gehen – die Nanny war der lebende Beweis. Sie war indiskret, unhöflich und oft genug sogar richtig, richtig peinlich. Ein Bauerntrampel in High Heels, dem am Ende alle verfallen waren. Wer jetzt motzt, soll DAS erstmal nachmachen...
Was haben wir uns gefreut, als das ewige Siezen endlich ein Ende hatte und Miss Fine ihren Mr. Sheffield endlich knutschen konnte.
Sie dachte immer, sie hätte mit ihm einen guten Fang gemacht – aber wir wissen natürlich: Eigentlich war es umgekehrt!