Vor knapp zehn Wochen hat das deutsche Eishockey-Team nach einer dramatischen Partie das Olympia-Finale verloren – und sensationell die Silber-Medaille geholt.
Am heutige Freitag beginnt die Eishockey-WM in Dänemark und für das deutsche Eishockey-Nationalteam steht auch gleich das erste Vorrundenspiel an. Die Deutschen müssen bei Gastgeber Dänemark ran - ein ekliger, weil verdammt harter Gegner. Der Bundestrainer gibt sich kämpferisch:
Sport1 überträgt die Begegnung ab 20.15 Uhr. Für die dänischen Nationalspieler ist das Eröffnungsspiel in der Eishockey-Stadt Herning ein Mega-Erlebnis, es geht um alles. Es ist das erste WM-Spiel im eigenen Land.
In den vergangenen Jahren konnte Dänemark immer mal wieder überraschen. 2016 erreichten die Dänen bei der WM in Russland zum Beispiel das Viertelfinale und im Team spielen diverse Top-Leute. Für Deutschland wird die WM zu einem Neuanfang. Bundestrainer Marco Sturm hat das Team stark verjüngt.
Die Statistik sieht düster aus. Von bislang sechs WM-Spielen gegen Dänemark gewann Deutschland erst zwei. Meist ging es dabei knapp zu.
Am Samstag hat Deutschland spielfrei. Am Sonntag (16.15 Uhr/Sport1) steht die Partie gegen Norwegen an. Es folgen Auftritte gegen die USA und Lettland. Danach geht es noch gegen die starken Finnen und Topfavorit Kanada.
Das deutsche Team hat bei Olympia eine Top-Leistung gezeigt. Der Kader ist jung, fit und hoch motiviert – allerdings fehlt es dem einen oder anderen an Spielpraxis. Und es warten extrem harte Gegner auf das Team von Marco Sturm: Dänemark, Norwegen, die USA und Kanada. Diverse Eishockey-Nationen mit eingespielten erfahrenen Profis machen ein frühes Ausscheiden der Deutschen nicht unwahrscheinlich.
Deutschlands Stürmer-Star Leon Draisaitl hat die Olympiahelden vor dem ersten Spiel daher aus dem siebten Himmel zurück aufs harte WM-Eis geholt.
Falls dir das bisher Gelesene nicht ausreicht, und du noch etwas Fachwissen zum Angeben brauchst, hier noch ein Überblick über die vielversprechendsten Talente im deutschen WM-Kader:
KORBINIAN HOLZER (Anaheim Ducks/NHL/30):
Er ist als eine Leitfigur gefordert, hat allerdings in der NHL Probleme, sich durchzusetzen. Kommt in dieser Saison nur auf 16 Einsätze für Anaheim.
JONAS MÜLLER (Eisbären Berlin/22):
Top-Talent. Steigerte sich durch Olympia. Schoss im Finale das zwischenzeitliche 3:2.
MORITZ MÜLLER (Kölner Haie/31):
Einer der Erfahrensten. In der Abwehr ein harter Arbeiter. Hat oft einen lockeren Spruch auf den Lippen.
DENNIS SEIDENBERG (New York Islanders/NHL/36):
Stanley-Cup-Sieger, der Älteste im Team. Wurde als bester Verteidiger der Heim-WM 2017 ausgezeichnet. Sein Kontrakt in New York ist ausgelaufen, kam in dieser Saison nur wenig zum Einsatz.
YANNIC SEIDENBERG (EHC Red Bull München/34):
Der Bruder von Dennis Seidenberg wurde vom Stürmer zum Abwehrspieler umgeschult. Wurde Deutscher Meister und bester Verteidiger in dieser DEL-Saison. Wertvoll bei Olympia.
LEON DRAISAITL (Edmonton Oilers/NHL/22):
Der Star. Von ihm hängt viel ab. Muss mit dem niedrigeren Niveau der Mitspieler zurechtkommen – im Vergleich zu den Oilers.
DOMINIK KAHUN (EHC Red Bull München/22):
Riesiges Talent. Unterschrieb nach dem dritten Meistertitel mit München einen NHL-Vertrag bei den Chicago Blackhawks.
(pbl/dpa/afp)