
Franz Wagner ist eine feste Größe im deutschen Basketballteam.Bild: IMAGO images / camera4+
Sport
Franz Wagner liefert vor dem EM-Start gegen Montenegro klare Worte: Der NBA-Star kritisiert die Fiba und verlangt mehr Hilfe für die nationalen Verbände.
27.08.2025, 15:2727.08.2025, 15:27
Mit einer großen Portion Selbstbewusstsein und hohen Ambitionen startet die deutsche Basketballnationalmannschaft am Mittwochnachmittag in die Europameisterschaft. In Tampere trifft der amtierende Weltmeister im ersten Gruppenspiel auf Montenegro.
Dabei müssen die Basketballer um Kapitän Dennis Schröder jedoch auf ihren Trainer Alex Mumbru verzichten. Der Spanier fällt krankheitsbedingt aus, sein Assistent Alan Ibrahimagic übernimmt die Leitung an der Seitenlinie. Für die Mannschaft ist es ein unerwarteter Dämpfer – doch der Glaube an die eigene Stärke bleibt ungebrochen.
Neun Weltmeister von Manila bilden den Kern des Kaders, ergänzt durch Neulinge wie Tristan da Silva. Der 24-Jährige blickt auf eine solide erste Saison in der NBA zurück und gilt als eines der spannendsten Talente im Team. Auch sein Bruder Oscar da Silva feiert in Finnland sein Debüt bei einem großen Turnier, was die Mischung aus Erfahrung und frischem Blut zusätzlich belebt.
DBB-Anspruch bei der EM: ganz nach oben
Dass dieses Aufgebot funktioniert, zeigte bereits die Vorbereitung. Nur einmal unterlag das DBB-Team – gegen Mitfavorit Serbien. Gegen andere Hochkaräter wie Slowenien und Spanien feierte die Mannschaft jeweils doppelte Erfolge, auch die Türkei konnte bezwungen werden. Der Eindruck: Deutschland reist eingespielt und in Form an.
Die Resultate haben das Selbstbewusstsein zusätzlich gestärkt. Kapitän Schröder gab die klare Zielsetzung an, auch bei diesem Turnier ganz vorne mitzuspielen. "Jeder, der bei der Nationalmannschaft ist, will für etwas Großes spielen", sagte er auf der Pressekonferenz am Tag vor dem ersten Spiel.
Damit der ganz große Coup gelingt, müssen sich die Deutschen nicht nur auf ihren Anführer Schröder, sondern auch auf NBA-Star Franz Wagner verlassen können.
Franz Wagner übt Kritik an der Fiba
Der Berliner ist sportlich einer der zentralen Hoffnungsträger – meldete sich im Vorfeld des Turniers aber auch abseits des Parketts zu Wort. Im Podcast "Kannst du so nicht sagen" mit Bruder Moritz Wagner übte Franz Wagner deutliche Kritik am Weltverband Fiba und stellte die hohen organisatorischen Anforderungen an die nationalen Verbände infrage.
"Alles auf die Verbände zu schieben, finde ich schwierig. Gerade jetzt so ein Verband wie der DBB – das ist einfach zu viel verlangt", sagte der 24-Jährige.
Zur Begründung verwies er auf ungleiche Voraussetzungen in Europa: In Ländern wie Spanien habe der Basketball einen anderen Stellenwert, dort könnten Verbände organisatorisch mehr leisten. Deshalb brauche es aus seiner Sicht mehr Unterstützung durch den jeweiligen Ausrichter – in dem Fall die Fiba.
"Es wäre ja auch smart vom Ausrichter, wenn man den Teams gute Möglichkeiten gibt, damit sie sich gut vorbereiten und am Ende ein gutes Produkt abliefern können", führte Franz Wagner aus.
Damit macht Franz Wagner deutlich, dass für ihn nicht nur die Leistungen auf dem Parkett zählen. Auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen – im Interesse des gesamten Turniers.
Seit gut zwei Monaten wird über die Zukunft von Nick Woltemade diskutiert. Deniz Undav meint: Lasst den Jungen in Ruhe. Er verkennt jedoch die Rolle, die sein Kollege dabei selbst spielt.
Über kaum einen Fußballer wurde in diesem Transfersommer so viel geschrieben, gesprochen, gestritten und zeitweise auch gejubelt wie Nick Woltemade. Der Nationalstürmer begeisterte bei der U21-EM zunächst im DFB-Dress, ehe er plötzlich das inoffizielle Transferziel Nummer eins des FC Bayern wurde.