Seit Monaten feilschen der FC Bayern München und David Alaba um einen neuen Vertrag, bereits mehrere Gespräche scheiterten, Stand jetzt läuft sein Kontrakt am 30. Juni 2021 aus.
Am Sonntagabend erreichten die Verhandlungen eine neue Eskalationsstufe, als FCB-Präsident Herbert Hainer in der TV-Sendung "Blickpunkt Sport" im Bayerischen Rundfunk am Sonntagabend verkündete, dass der Klub das Angebot an den 28-jährigen Österreicher zurückgezogen habe. Der Spieler reagierte darauf am Montagmittag reichlich irritiert und "überrascht", er habe mit dieser Konsequenz nicht gerechnet.
In einem exklusiven Interview mit dem Bezahlsender Sky erklärte Alaba anschließend, dass er bereits mit dem allerersten Verlängerungsangebot der Bayern vor etwa einem Jahr nicht zufrieden war:
Viele Fans und Experten warfen Alaba im Zuge der Verhandlungen sowie angesichts der Corona-Pandemie Realitätsverlust und Größenwahn vor, da angeblich hohe Millionenforderungen der Alaba-Seite öffentlich geworden waren. Von bis zu 20 Millionen Euro Jahresgehalt war die Rede.
Doch schon das erste Angebot des Klubs war laut Alaba damals für ihn nicht angemessen gewesen, "in Zeiten, als Corona noch sehr weit weg war".
Und weiter: "Nach dem zweiten oder dritten Gespräch habe ich einen Anruf bekommen und wurde gefragt, ob ich mir einen Tausch vorstellen könnte. Das ist irgendwo ein Schlag ins Gesicht", sagte Alaba, der für den FC Bayern spielt, seit er 17 ist.
Welcher Profi damals dieser Tauschspieler gewesen sein soll, verriet der Bayern-Star im Sky-Interview aber nicht. Angeblich soll es sich aber dabei um Leroy Sané halten, der 2019 noch für Manchester City und Ex-FCB-Trainer Pep Guardiola spielte und den Rekordmeister im vergangenen Sommer rund 100 Millionen Euro gekostet hätte.
Doch es gab auch noch versöhnliche Worte von Alaba: Er sei "dem Klub gegenüber sehr dankbar, ich bin seit zwölf Jahren hier, es ist meine Heimat. Ich bin sehr gern Spieler des FC Bayern. Ich war dementsprechend loyal und habe 100 Prozent auf dem Platz gegeben und das werde ich auch weiterhin tun."
Dass Alaba seinen im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag in München verlängert, erscheint momentan angesichts der verfahrenen Lage unwahrscheinlich.
Am Montag um 13 Uhr, wenige Stunden nach der Ankündigung Hainers, das Vertragsangebot an Alaba zurückgezogen zu haben, war der Österreicher gemeinsam mit seinem Trainer Hansi Flick auf der Pressekonferenz anlässlich des Champions-League-Spiels gegen den FC Salzburg vor die Presse getreten. Er erklärte dort, dass er vom Verhalten der Bayern-Bosse "enttäuscht und ein bisschen verletzt" sei. Zumal er von der neuen Sachlage "aus den Nachrichten erfahren" habe, wie er am Montag mitteilte.
Er sei auch als Person auf eine Art und Weise dargestellt worden, die "nicht der Wahrheit entspricht", er könne auch "versichern, dass die Summen, die im Raum stehen", nicht stimmten.
(as)