BVB-Trainer Edin Terzić hat mit einem überraschenden Vorschlag Lacher geerntet. Bild: dpa / Marius Becker
Bundesliga
Zum Ende der Woche hat sich eine wahrhaftige Kuriosität in Fußball-Deutschland ereignet. Didi Hamann, seines Zeichens TV-Experte bei Sky und Rohrspatz der hiesigen Sportberichterstattung, hat Borussia Dortmund, Achtung, gelobt. In seiner Sky-Kolumne bezeichnete er den Champions-League-Gruppensieg des BVB als "Wahnsinnsleistung".
Es sei ein "Ausrufezeichen und eine Riesenchance", sich für das Weiterkommen in das Viertelfinale zu qualifizieren, "mindestens". Er hoffe, "dass die Dortmunder an diese Chance glauben und sie auch nutzen".
Womöglich klingt die Kolumne aber auch nur deswegen so ungewohnt wohlwollend, weil zumindest unterschwellig etwas Reue mitschwingt. Noch im Oktober ließ sich Hamann nämlich ebenda zu folgender Aussage hinreißen: "Borussia Dortmund wird im Januar nicht mehr international dabei sein." Nun ja.
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Weiter erklärte Hamann, dass bereits im Vorfeld der Saison klar war, dass Borussia Dortmund nach der verpassten Meisterschaft am letzten Spieltag der Vorsaison, "ein psychologisch unheimlich schwieriges Jahr vor sich haben würde".
Auch deswegen seien die kommenden Partien gegen Augsburg und Mainz "unheimlich wichtig", da man dort zeigen könne, "erwachsener geworden" zu sein. Bei der Dortmunder Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Augsburg rückte die Psychologie ebenfalls in den Fokus.
Edin Terzić schmunzelt über Ratschlag von Journalist
Dort wunderte sich ein Journalist der "Ruhr Nachrichten" über die Diskrepanz zwischen den Leistungen in der Champions League (sehr gut) und denen in der Bundesliga (schwankend). Die Ligaspiele im direkten Anschluss an die Champions League sind bei den zurückliegenden drei Malen sieglos geblieben.
Viele gute Dinge mitzunehmen, sei der "klare Auftrag", antwortete Edin Terzić, womit sich der Journalist aber noch nicht ganz zufriedengab. Da Terzić schließlich ein Freund von Motivationstricks sei, schob er hinterher, wäre es da nicht einen Gedanken wert, vor dem Spiel in Augsburg "die Champions-League-Hymne in der Kabine zu spielen" oder sich "mit den anderen Trikots aufzuwärmen"?
In der Champions League gab es für Edin Terzić und den BVB zuletzt viel zu lachen. Bild: imago / Kirchner-Media
Terzić befand das schmunzelnd als eine gute Idee und entgegnete: "Du könntest dich bei uns als Psychologe bewerben." Allerdings, ergänzte er, mache Philipp Laux, der beim BVB als Sportpsychologe angestellt ist, einen herausragenden Job.
Tatsächlich habe man den Vorschlag mit der Hymne bereits vor zwei Jahren einmal angewendet, "als wir in den Champions-League-Modus wechseln mussten, um uns für die Champions League zu qualifizieren".
Er glaube aber, sagte der BVB-Trainer weiter, dass jeder wisse, worum es am Samstag in Augsburg gehe. Zwar werde es nicht leicht, aber es gebe das klare Ziel, mit drei Punkten nach Hause zu gehen. Darauf liege der Fokus. "Egal in welchen Trikots, in welchen Leibchen wir heute trainieren oder uns morgen warmmachen."
Wochenlang hatte es im Frühjahr in Bezug auf den FC Bayern eigentlich nur ein Thema gegeben. Nachdem man mit Ex-Trainer Thomas Tuchel schon im Februar das Ende der gemeinsamen Geschichte beschlossen hatte, fieberten Fans und Spieler ganze 99 Tage lang einer Entscheidung in der bedeutsamen Personalie entgegen.