Sport
Bundesliga

FC Bayern: Max Eberl widerspricht Thomas Müller bei erstem Auftritt

FILE - Leipzig's director Max Eberl reacts prior the German Bundesliga soccer match between Borussia Dortmund and RB Leipzig in Dortmund, Germany, on March 3, 2023. Stung by the prospect of its f ...
Max Eberl startet offiziell am 1. März als neuer Sportvorstand beim FC Bayern. Bild: AP / Martin Meissner
Bundesliga

FC Bayern: Eberl mit versteckter Tuchel-Kritik bei erstem Auftritt

28.02.2024, 12:19
Mehr «Sport»

Immer wieder geisterten Gerüchte um eine Verpflichtung von Max Eberl rund um den FC Bayern. Die Tatsache, dass sich der 50-Jährige noch in Diensten bei RB Leipzig nicht klar genug gegen die Gerüchte äußerte und zu seinem damaligen Klub bekannte, soll sogar zur Trennung bei den Sachsen geführt haben.

Seit Montag ist offiziell, was sich über die letzten Wochen immer mehr angedeutet hatte: Eberl ist neuer Sportvorstand beim deutschen Rekordmeister und soll den Verein gemeinsam mit Sportdirektor Christoph Freund wieder zu mehr Souveränität führen.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Eberl unterschrieb bis Sommer 2027 in München. Auf der Antritts-Pressekonferenz am Dienstag formulierte er deshalb sehr offensiv seine Ziele mit den Bayern. Aus den letzten Monaten der aktuellen Saison wolle er "das Beste rausholen", was mit acht Punkten Rückstand auf die Bundesliga-Spitze und einem 0:1 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League eine schwierige Aufgabe ist.

Langfristig macht Eberl klar: "Danach geht es darum, einen Kader nachhaltig aufzubauen. Ich bin hier, um Titel zu sammeln. Alle meine Kollegen haben reihenweise Meistertitel gesammelt. Mindestens das möchte ich auch."

FC Bayern: Sportvorstand Eberl spricht über Trainersuche

An oberster Stelle für ihn stehe die Trainersuche. Seit rund einer Woche ist klar, dass Thomas Tuchel nicht über den Sommer hinaus beim FC Bayern an der Seitenlinie stehen wird. Eine Entscheidung, die Eberl "absolut als richtig" erachte. Trotzdem betonte er, dass er mit Tuchel auf einen erfolgreichen Schluss-Spurt hofft, damit zumindest ein Titel zum Abschied des Trainers herausspringen könnte.

Zur anstehenden Suche nach einem Tuchel-Nachfolger an der Seitenlinie wollte Eberl keine konkreten Namen kommentieren. Zum Anforderungsprofil nannte er jedoch Details. Ihm sei es wichtig, neben neuen Stars auch junge Spieler in den Profi-Kader zu integrieren. Als Beispiel nannte er Real Madrid. Die Königlichen schafften es, in ein Mittelfeld aus Toni Kroos, Luka Modrić und Casemiro die jungen Spieler wie Aurélien Tchouaméni und Eduardo Camavinga zu integrieren.

Als es um die Förderung von jungen Spielern geht, macht Eberl auch klar, dass er zu diesem Thema eine andere Auffassung als Bayern-Legende Thomas Müller hat. Der Angreifer hatte nach dem Sieg gegen Leipzig (2:1) gesagt, dass der FC Bayern "kein Ort für Entwicklungen" sei. Eberl glaubt, dass das möglich ist.

"Es muss möglich sein, die Bayern zum Titel zu führen und Spieler zu entwickeln. Christoph hat das in Salzburg bewiesen. Und ich glaube, ich habe das auch bei meinen Stationen geschafft", fügte der neue Bayern-Sportvorstand an.

Als "herausragendes" Beispiel für einen jungen Spieler, der beim FC Bayern München gefördert werden müsse, nannte Eberl Mathys Tel. Er sei ein Profi, der über eine Entwicklung in München zum Star und zum Erfolgsgaranten werden könne. Zwischen den Zeilen kann hier auch eine Kritik an Noch-Trainer Tuchel gesehen werden, der es in rund einem Jahr nicht geschafft hat, dem Franzosen zu eindeutig mehr Spielzeit zu verhelfen. Im November und Dezember erhielt Tel sogar lediglich zwei Joker-Einsätze

Doch neben dem sportlichen Erfolg und der Talentförderung thematisierte Eberl auch die Sprache eines neuen Trainers. Der ehemalige Gladbach-Verantwortliche rückt vom Münchner Leitsatz ab, dass ein Bayern-Trainer Deutsch sprechen müsse. Nachdem Carlo Ancelotti 2017 gehen musste, galt das als Mantra für die Trainerauswahl. Zuletzt hatte Vorstand Jan-Christian Dreesen dieses Denkmuster schon aufgebrochen.

Eberl sagte jetzt klar: "Er sollte eine Sprache sprechen, die wir alle kennen, also Deutsch oder Englisch sollte es sein. Franzöisch würde bei mir eng werden, aber auch das ist kein Ausschlusskriterium."

Vincent Kompany kann Toni Kroos Warnung an den FC Bayern wegen Musiala nicht verstehen

Rund um den FC Bayern ist Jamal Musiala in dieser Saison das Gesprächsthema Nummer eins.

Zur Story