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Es liegen einige turbulente Monate hinter Leon Goretzka. Im Verein verlor er zeitweise seinen Status als Stammspieler, in der Nationalmannschaft ebenfalls. Für die zwei Länderspiele im September wurde er nicht einmal nominiert.
Er sei "extrem enttäuscht von der überraschenden Entscheidung" für die Partien nicht berücksichtigt worden zu sein, schrieb Goretzka damals auf Instagram. Gerade die letzten Wochen hätten sich "wieder richtig gut angefühlt", er habe sich "brutal darauf gefreut", auch in der Nationalmannschaft seinen Beitrag zu leisten, als Team zurück in die Erfolgsspur zu kommen.
Es sind Aussagen wie diese, die tief blicken lassen. Der Leidensweg lässt sich bis in die vergangenen Saison zurückdatieren.
Als der FC Bayern München am letzten Spieltag der vergangenen Saison auf den 1. FC Köln traf, war ein Sieg Pflicht, um sich die Deutsche Meisterschaft zu sichern. In der 71. Minute wurde Leon Goretzka eingewechselt. In der 85. Minute wurde er wieder ausgewechselt.
"Für Leon war es mit Sicherheit, und das ist kein Geheimnis, ein unbefriedigendes Ende der Saison", sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel zum Trainingsauftakt in die Sommervorbereitung. "Nicht nur im letzten Spiel, sondern in der letzten Phase." Auf einmal war Leon Goretzka nicht mehr unantastbar. Ganz im Gegenteil.
Zeitweise war es nicht einmal gesichert, dass der 28-Jährige über den Sommer hinaus in München bleibt. Auf die Frage, ob Goretzka nach Ablauf des Transferfensters noch Spieler des FC Bayern sei, antwortete Tuchel damals vielsagend: "Das würde ich für keinen Spieler bestätigen."
Er sei von seinem Status, seinem Vertrag und seinem Alter jemand, von dem sie viel erwarten: "Dass er Verantwortung trägt, dass er die Mannschaft trägt. Da ist Luft nach oben", sagte Tuchel. "Unsere Aufgabe ist es, ihm dabei zu helfen. Es kann immer eine Situation entstehen – wie bei Lucas Hernández, mit dem ich voll gerechnet habe –, dass Spieler andere Pläne haben. Es gibt einen großen Konkurrenzkampf."
Wie der "Kicker" nun berichtet, soll diese Zeit für den DFB-Star nicht einfach gewesen sein. Auch, weil Thomas Tuchel naturgemäß ein Trainer sei, der etwas distanzierter zu seinen Spielern ist. Goretzka selbst hingegen schätze den regelmäßigen Austausch auf persönlicher Ebene.
Mittlerweile hat sich Leon Goretzka wieder zurückgekämpft. Auf Vereinsebene spielt er so gut wie immer, in den allermeisten Fällen von Beginn an. Und vom Verein erhält er auch wieder die gewünschte Rückendeckung.
"Leon ist ein absoluter Topspieler, was er bereits über viele Jahre hinweg auf höchstem Niveau konstant unter Beweis gestellt hat", sagte Sportdirektor Christoph Freund dem "Kicker".
