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Es gab Zeiten, da war Thomas Müller aus der Elf des FC Bayern nicht wegzudenken. Der Rio-Weltmeister dirigierte das Offensivspiel der Münchener, speziell das Pressing. Müller legte Tore auf und erzielte sie selbst. Nach dem Spiel drückte er den Journalist:innen dann noch ein paar witzige Sprüche in die Mikrofone.
Es ist ein Gesamtpaket, das ihn gemessen an seiner Titelausbeute zu einem der erfolgreichsten deutschen Fußballer aller Zeiten gemacht hat. Letzteres hat weiterhin Bestand, gesetzt ist der 34-Jährige bei den Bayern aber nicht mehr.
In dieser Saison kommt er in der Bundesliga bis dato nur auf sechs Einsätze von Beginn an, über 90 Minuten hat er wettbewerbsübergreifend erst zweimal gespielt. Müller muss dem Alter Tribut zollen, zugleich glänzt mit Jamal Musiala bereits sein legitimer Nachfolger.
In den vorzeitigen Ruhestand soll der Routinier an dieser Stelle aber nicht verabschiedet werden. Zu viel gibt er dem Team noch, mindestens in einzelnen Phasen des Spiels. "Er ist auf und neben dem Platz ein Leader, stets ein Vorbild und ungemein wertvoll für die ganze Mannschaft", schwärmte Sportdirektor Christoph Freund auf der vereinseigenen Website.
Müller spiele "äußerst clever, mannschaftsdienlich und ist extrem vielseitig einsetzbar". Bei diesem Lob überrascht es nicht, dass sich die Bayern im Dezember dazu entschlossen haben, den auslaufenden Vertrag um ein Jahr bis zum Sommer 2025 zu verlängern.
Kurz vor Weihnachten verkündeten die Münchener die frohe Kunde, machten damit vielen Fans ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Wie Müller nun in seinem Newsletter verriet, hätte es dieses Präsent aber auch schon deutlich früher geben können.
"Im Sommer und Herbst habe ich gespürt, dass ich mich nach wie vor auf meinen Körper verlassen kann", schrieb der Offensivmann an seine Fans: "Somit war die Entscheidung, ein weiteres Jahr zu spielen, für mich dann auch gefallen."
Der Rio-Weltmeister hat sich also schon frühzeitig entschieden, die Bayern hingegen erbaten sich offensichtlich etwas mehr Bedenkzeit. Im Sommer sowie im Herbst hieß es in übereinstimmenden Medienberichten stets, dass man sich erst im Winter zusammensetzen wolle.
"Umso schöner war es dann für mich, dass ich mit dem FC Bayern noch vor der Winterpause Gespräche geführt habe und wir meinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert haben", blickte Müller auf den Dezember zurück.
Die Gespräche seien von "gegenseitiger Wertschätzung geprägt" gewesen, weshalb sich Müller noch einmal artig bedankte. "Für mich ist es nun zusätzlich befreiend, dass meine sportliche Zukunft bereits geklärt ist und ich meinen vollen Fokus auf den Fußball legen kann."
Dabei denkt er allerdings nicht nur an die laufende, sondern auch schon an die nächste, dann womöglich letzte Saison seiner Karriere: "Eine große Motivation ist für mich auch das Champions League Finale Dahoam in 2025. Mit der Bayernseele ist das ein Traum und auch ein realisierbarer." Es könnte der Abschluss einer fabelhaften Karriere werden.
