So richtig toll lief es für den FC Bayern München am Wochenende nicht. Ein mageres 1:1 gegen den vergangene Saison fast abgestiegenen SV Werder Bremen ist definitiv zu wenig für die Ansprüche des Rekordmeisters. Etwas überraschend fehlte im Spiel gegen die Bremer Abwehrmann Niklas Süle. Er saß neben dem verletzten Joshua Kimmich nur auf der Tribüne – wegen Trainingsrückstands, wie Hansi Flick berichtete.
Wie jetzt? In Spanien, beim 0:6-Debakel der deutschen Nationalelf, hatte Süle noch in der Startelf begonnen. "Er muss bei 100 Prozent sein, dann ist er wieder ein Thema für uns", sagte der Bayern-Trainer. Nun könnte man daraus schließen, dass die Anforderungen bei den Bayern offenbar höher sind als die beim DFB. Angesichts der vernichtenden Niederlage gegen die Spanier wäre das durchaus nachvollziehbar.
Die "Bild" hat allerdings eine andere Vermutung. Die Zeitung behauptet, der Abwehrriese sei Flick aktuell zu schwer. Bei 1,95 Meter Körpergröße komme er auf 99 Kilogramm Gewicht, rechnet das Blatt vor. Diese Angabe findet sich auf der Bayern-Homepage, allerdings ist daraus nicht ersichtlich, zu welchem Zeitpunkt diese Daten erhoben wurden. Zumal diese keineswegs eindeutig auf Übergewicht schließen lassen.
Es handelt sich also lediglich um Spekulationen. Zumal mit den Feldspielern Leon Goretzka, Serge Gnabry und Leroy Sané gleich drei weitere DFB-Nationalspieler nicht im Kader standen. Einzig Torwart Manuel Neuer bestritt sowohl das Spiel in Sevilla als auch das in München.
Vermutlich spielten also andere Gründe eine Rolle. Süle fiel lange wegen eines Kreuzbandrisses aus. Anfang November war er zudem positiv auf Corona getestet worden, später hatte sich das Testergebnis allerdings als falsch herausgestellt. Trotz des letztlich glimpflichen Ausgangs dürfte das eine erhebliche Belastung für den Spieler dargestellt haben, trainieren durfte er nur eingeschränkt.
Nach dem DFB-Spiel gegen die Ukraine hatte Bundestrainer Löw von Knieproblemen bei Süle gesprochen. Trotzdem lief er gegen Spanien auf, blieb aber in der Halbzeit in der Kabine. Dass er überhaupt in der Startaufstellung stand, lag vermutlich eher daran, dass ein Mangel an Alternativen herrschte. Abwehrkollege Toni Rüdiger zum Beispiel musste eine Gelbsperre absitzen.
(om)