Den Start in die neue Saison haben sich die Verantwortlichen von Borussia Dortmund gewiss ganz anders vorgestellt. Auf das holprige 1:0 gegen Köln folgten die enttäuschenden Remis in Bochum und gegen Heidenheim. Der BVB liegt damit nach drei Spieltagen bereits vier Punkte hinter dem FC Bayern und Bayer Leverkusen und lässt zudem spielerisch noch zu wünschen übrig.
Entsprechend groß war der Unmut der schwarz-gelben Anhänger im Anschluss an das jüngste 2:2 gegen Aufsteiger Heidenheim am Freitagabend. Die Mannschaft wurde nach dem Schlusspfiff von der Südtribüne lautstark ausgepfiffen, muss nach der nun anstehenden Länderspielpause schnell für Wiedergutmachung sorgen.
Dabei stehen aber nicht nur die Profis unter Druck, sondern auch Coach Edin Terzić. "Natürlich werde ich mich mit dem Trainer und dem Sportdirektor austauschen, sie sind jetzt in allererster Linie gefragt", kündigte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke gegenüber der "WAZ" eine Auswertung der ersten Partien an.
Die Ergebnisse der Analyse sollen demnach intern bleiben, der Name eines potenziellen Nachfolgers macht aber trotzdem schon jetzt die Runde. Die Rede ist vom ehemaligen Bayern-Übungsleiter Julian Nagelsmann.
"In der Bundesliga kann ich mir bis auf Dortmund nichts vorstellen. Ich kann mir vorstellen, dass das relativ schnell heiß wird", ordnete Dietmar Hamann gegenüber "Bild" die Lage rund um den im März beurlaubten Trainer ein.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Name Nagelsmann durch Dortmund geistert. Die TSG Hoffenheim ließ ihn allerdings einst nicht ziehen, als der BVB anklopfte. Später funkten den Borussen dann die Bayern dazwischen.
Finden beide nun im nächsten Anlauf zueinander? Zumindest zeitnah wohl noch nicht, denn laut "Bild" wird Terzić trotz des enttäuschenden Starts auch beim nächsten Spiel gegen Freiburg definitiv auf der Bank sitzen.
Der Druck auf den Dortmunder Fanl-Liebling nimmt aber fraglos zu. Selbst intern ist es einem Bericht der "Sport Bild" zufolge kürzlich zu einer Reiberei größeren Ausmaßes gekommen.
So soll es einen Tag nach dem 1:0-Sieg gegen Köln zu einem heftigen Krach zwischen dem Übungsleiter und Innenverteidiger Nico Schlotterbeck gekommen sein. Demnach habe sich der DFB-Kicker auf dem Trainingsgelände darüber beschwert, zum Bundesliga-Auftakt lediglich auf der Bank gesessen zu haben. Beide sollen sich angeschrien und Worte zugeworfen haben, die normalerweise nicht in der Kabine fallen.
Damit in den heiligen Hallen des BVB demnächst wieder deutlich freundlichere Töne angeschlagen werden, bedarf es schnell besserer Leistungen und Ergebnisse. In Anbetracht der nächsten Partien wird dies allerdings eine echte Herausforderung. Die nächsten drei Gegner Dortmunds heißen Freiburg, Paris Saint-Germain und Wolfsburg.