In Wolfsburg wird der FC Bayern am Mittwochabend das letzte Spiel des Jahres bestreiten. Für Niko Kovač, den aktuellen Trainer in Wolfsburg, ist es auch ein Duell mit der Vergangenheit.
"Es gibt in München noch den einen oder anderen, den ich schon als Spieler erleben durfte", sagte Kovač, der sowohl als Spieler als auch als Trainer in München unter Vertrag stand. "Wenn ich alle aufzählen würde, wäre es zu viel. Ich freue mich auf jeden einzelnen, den ich kenne." Von seinem Gegenpart auf der Trainerbank sprach er in den höchsten Tönen.
"Ein toller Trainer", sagte der 52-Jährige über Bayern-Trainer Thomas Tuchel. Er sei "ein Trainer, der – egal wo er war – sehr erfolgreich war. Für mich ist er aktuell der beste deutsche Trainer". Eine Einschränkung fügte Kovač allerdings noch hinzu: "In Deutschland – wir haben ja noch einen in England." Womit er Jürgen Klopp meinen dürfte.
Bereits am Mittwoch wird Thomas Tuchel seine ganze Klasse als Trainer abermals unter Beweis stellen müssen, erneut ist seine Kreativität gefragt. Nach den kurzfristigen Ausfällen von Joshua Kimmich und Leon Goretzka vor der Partie gegen den VfB Stuttgart musste Tuchel bereits am Sonntag auf der Doppel-Sechs improvisieren. Gegen Wolfsburg wird die Situation voraussichtlich identisch sein.
Bei Kimmich und Goretzka gebe es "mehr oder weniger ein stündliches oder zweistündliches Update", sagte Tuchel auf der Pressekonferenz am Dienstag. "Wir hoffen, aber es wird super eng."
Gegen Stuttgart rückten dafür Raphaël Guerreiro und Aleksandar Pavlović in die Startelf, die mit einer eindrucksvollen Leistung überzeugen konnten. Auch am Mittwoch könnte diese Paarung wieder zum Einsatz kommen. Zudem wird Tuchel weiterhin auf die verletzten Kingsley Coman, Serge Gnabry und Noussair Mazraoui verzichten müssen.
Passend dazu fällt auch der größte Wunsch für 2024, nach dem Thomas Tuchel bei der Pressekonferenz gefragt wurde, eindeutig aus: "Gesundheit", antwortete er, und atmete dabei tief aus. Die stehe immer an oberster Stelle.
Und weil Weihnachten auch die Zeit sei, in der man das zurückliegende Jahr noch einmal Revue passieren lassen könne, wurde Tuchel auch darauf angesprochen, wie er "das doch sehr ereignisreiche Jahr" zusammenfassen würde.
Er sei "kein großer Freund von Rückblicken", entgegnete Tuchel, "das gleitet immer in so eine Sentimentalität ab". Das wolle man als Trainer "sowieso nicht gerne". Prinzipiell schaue er immer nach vorne. "Ich kenne die Welt im Leistungssport nur so, dass immer das nächste Ergebnis zählt und du dich nicht einmal darauf ausruhen kannst, was jetzt gerade gegen Stuttgart war."
Generell wäre man aber "auf einem guten Weg", sagte Tuchel. Dass der Job als Bayern-Trainer aufregend sei und medial stark begleitet werde, sei auch ganz normal. "Wir freuen uns jetzt auf eine Pause, wollen aber morgen unbedingt noch den nächsten Schritt machen."