Eintracht Frankfurt hat eine aufregende Woche hinter sich: Konnte die SGE am vorletzten Wochenende noch fulminant mit 5:1 gegen Bayern München gewinnen, mussten sie sich am vergangenen Sonntag nun mit 0:3 gegen Bayer Leverkusen geschlagen geben. Gegen den Tabellenführer ist das jedoch keine Schande, wie ein Blick in die Statistik beweist.
In den bisherigen 15 Bundesliga-Spielen konnte Leverkusen in dieser Saison zwölfmal gewinnen, drei Partien gingen unentschieden aus. Noch nie ist eine Mannschaft so gut in eine Spielzeit gestartet.
"Ich glaube irgendwann kommt immer mal jemand, der es dann nochmal vielleicht einen Tick besser macht", sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmüller. Dass ausgerechnet sein Vater Klaus derjenige war, der (ebenfalls mit Bayer Leverkusen) vor 22 Jahren den nun eingestellten Rekord aufgestellt hatte, sei familienintern "gar kein Thema" gewesen. "Am Ende muss man dann auch einfach die Klasse von Leverkusen akzeptieren", sagte Toppmöller.
Auch Eintracht Frankfurt hat Klaus Toppmöller seinerzeit trainiert. "Ich erinnere mich noch an den Tag, als mich meine Mutter aus der Schule abholte und sagte: 'Papa kann vielleicht Trainer in Frankfurt werden'", erinnert sich Dino Toppmöller im Gespräch mit dem "Kicker". Damals sei er "völlig aus dem Häuschen" gewesen.
30 Jahre später, im Sommer 2023, übernahm dann Sohn Dino den Verein als Trainer. Zuvor hatte er 2002 ein Jahr selbst für die Eintracht gespielt. Die Verbindung – auch vor der Anstellung als Trainer – blieb bis heute.
"Wenn du Teenager bist und dein Papa als erste Trainer-Station in der Bundesliga diesen Klub übernimmt, ist das schon etwas Besonderes", sagte der 43-Jährige. "Ich fühle mich diesem Klub seit Langem verbunden. Manchmal höre im Auto unsere Hymne 'Im Herzen von Europa'".
Zum Europa-League-Finale 2022 habe er eigentlich nach Sevilla fliegen wollen, aber: "Das haute zeitlich leider nicht hin". Zu dem Zeitpunkt war er nämlich Co-Trainer beim FC Bayern München. Eine Zeit, die Ende März 2023 sehr abrupt endete. Gemeinsam mit Trainer Julian Nagelsmann wurde Toppmöller von seinen Aufgaben beim FC Bayern entbunden.
"Auch wenn es Schwankungen gab, hatten wir damals in München schon das Gefühl, dass wir eine ordentliche Saison spielen", sagt Toppmöller. Gefühlt sei die Freistellung "aus heiterem Himmel" gekommen.
In der Länderspielpause habe er noch mit den nicht nominierten Thomas Müller, Bouna Sarr und Sven Ulreich am Donnerstag auf dem Platz gestanden. "Am nächsten Tag warst du auf einmal weg. Das war surreal", sagte Toppmöller.
Zwar habe er keinen Groll gehegt, sondern stattdessen versucht, positiv mit der Situation umzugehen. Bis zum Sommer wollte er dennoch die Arbeit ruhen lassen, "um die Zeit bei den Bayern zu reflektieren, die Enttäuschung sacken zu lassen und Kraft zu tanken", sagte Toppmöller. Schließlich sei man damals noch in allen Wettbewerben vertreten gewesen. Sie hätten sich sehr gefreut "auf die Zeit ab April, wenn es richtig um die Wurst geht".