Die Sommerpause zur neuen Saison will der FC Bayern zur Neuausrichtung der Mannschaft nutzen. Zum Ende der vergangenen Saison haben sich neben Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auch Cheftrainer Hansi Flick und einige Stammspieler aus dem Klub verabschiedet.
Langjährige Stars, die stellvertretend für eine sehr erfolgreiche Ära beim deutschen Rekordmeister stehen, wie David Alaba, Jérôme Boateng oder Javi Martinez spielen in der kommenden Saison nicht mehr beim Rekordmeister.
Mit dem neuen Chefcoach Julian Nagelsmann will der Verein aber auch ohne weitere große Neuzugänge eine erfolgreiche Spielzeit gestalten. Es gehe darum, dass "wir wegen der Corona-Krise auf Sicht fahren und schauen müssen, dass wir das gut überstehen. Wir werden das Gehaltsgefüge nicht sprengen", erklärt Bayern-Präsident Herbert Hainer.
Im Gespräch mit "Münchner Merkur" und der "tz" kritisiert der Präsident das Verhalten vieler Spielerberater in der Corona-Zeit. Gehe es um Verhandlungen für ihre Klienten, hätten viele Spielerberater keinen Sinn für potenzielle finanzielle Engpässe, die die meisten Bundesligavereine aktuell durchstehen müssen. "Ich habe bei den Beratern noch kein großes Umdenken bemerkt", sagte Hainer. Ein Beispiel, das vielen Fußballfans noch im Kopf geblieben ist, ist David Alaba.
Mitten im Coronawinter führten die Müchner mit ihrem langjährigen Defensiv-Star Alaba Verhandlungen über eine mögliche Vertragsverlängerung. Die Vorstellungen waren unterschiedlich, die Fronten verhärtet. Über Alaba-Berater Pini Zahavi sprach Ehrenpräsident Uli Hoeneß bei "Sport1" von einem "geldgierigen Piranha".
Noch im November 2020 erzählte Präsident Hainer bei "Blickpuntk Sport", dass Alaba ein sehr gutes Angebot abgelehnt hätte. Dies zog der FC Bayern dann auch wenig später offiziell zurück. Herbert Hainer beschreibt: "Wir haben als Verein irgendwann gesagt: So, jetzt ist Schluss. Jetzt wollen wir nicht mehr." Im Februar gab der Österreicher dann endgültig seinen Abschied bekannt. Nach 13 Jahren im Trikot des FC Bayern wird er in der kommenden Saison für Real Madrid auflaufen.
Im Gegensatz zu vielen Topteams der internationalen Konkurrenz zieht es der Bundesliga-Klub vor, weniger Geld für neue Transfers auszugeben, anstatt sich in einer Zeit der Ungewissheit hoch zu verschulden. "Wir haben damit ein klares Signal gesendet. Der FC Bayern wird seinen Pfad der wirtschaftlichen Stabilität nicht verlassen. Das kann ich Ihnen versprechen", erklärt der Bayern-Präsident.
(vdv)