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BVB-Star Julian Brandt kritisiert Vorgehen von Trainer Edin Terzić

16.12.2023, Bayern, Augsburg: Fußball: Bundesliga, FC Augsburg - Borussia Dortmund, 15. Spieltag, WWK-Arena. Dortmunds Julian Brandt reagiert nach dem Spiel unzufrieden. Foto: Tom Weller/dpa - WICHTIG ...
Julian Brandt (r.) ist mit der Hinrunde des BVB nicht zufrieden.Bild: dpa / Tom Weller
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BVB: Julian Brandt kritisiert Taktik von Trainer Edin Terzić

09.01.2024, 15:52
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Über die Hinrunde vom BVB wurde schon viel geschrieben, unterm Strich bleibt vor allem eines: Sie war enttäuschend. Das frühe Aus im DFB-Pokal sowie der fünfte Platz in der Bundesliga wird den Ansprüchen von Borussia Dortmund schlichtweg nicht gerecht.

Das sieht auch Julian Brandt nicht anders, der aber zumindest persönlich eine mindestens ordentliche erste Saisonhälfte hingelegt hat. Allein in den 16 Bundesliga-Partien vor Weihnachten war der deutsche Nationalspieler an zwölf Treffern direkt beteiligt.

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Das ist in Anbetracht der Dortmunder Gesamtleistung durchaus beachtlich, zumal Brandt keineswegs eine feste Position hatte. Mal spielte er auf dem linken Flügel, mal auf dem rechten. Manchmal lief er als Zehner auf, hin und wieder als Achter. Seine Scorer sammelte der 27-Jährige in jeder Rolle.

BVB: Julian Brandt sieht mehrere Gründe für schwache Hinrunde

"Ich habe schon schlechtere Halbserien gespielt", ordnete Brandt im Gespräch mit dem "Kicker" ein. "In Deutschland sind ja viele besessen von Statistiken, die waren schon ganz in Ordnung."

Trotz der ansehnlichen Zahlen "betrübt mich die Hinrunde auch persönlich", merkte er zugleich ob des bisherigen Abschneidens an. In der zweiten Saisonhälfte gelte es, sich klar zu steigern. Und zwar in mehrfacher Hinsicht.

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Julian Brandt (l.) bereitet sich mit seinen BVB-Kollegen in Marbella auf die Rückrunde vor.Bild: imago images / Steinbrenner

"Wenn es nur einen Grund geben würde, dann hätten wir ihn schon früh genug abgestellt. Es sind viele kleine Punkte, die nicht gepasst haben", wollte sich Brandt zunächst nicht auf konkrete Aspekte festlegen. Es sei "gar nicht so einfach, die einzeln zu benennen".

Während des Trainingslagers, das der BVB derzeit im spanischen Marbella absolviert, müsse man "den Resetknopf drücken und einfach wieder Gas geben". Um grundlegende Veränderungen muss es dabei nicht zwangsläufig gehen. "Nicht nur neue Sachen trainieren und sich wieder ein gutes Mannschaftsgefüge erarbeiten, sondern sich auch von den bisherigen Spielen lösen."

Julian Brandt wünscht sich beim BVB hohes Pressing

Demnach haben die vielen Rückschläge Spuren hinterlassen. Das sei etwa an einer Vielzahl von Fehlpässen zu erkennen gewesen. "Ich glaube, vieles kommt über Mut, den man in sich haben muss. Und das Zweite ist das Selbstverständnis, das kommt nur durch viele Erfolgserlebnisse, wenn du immer wieder den Moment erlebst, gelungene Pässe zu spielen, dich aufzudrehen, vielleicht sogar einen Gegenspieler zu vernaschen", erklärte Brandt.

Der Mut schien den Dortmundern teilweise auch im Pressing zu fehlen. So entschied sich Trainer Edin Terzić etwa in den Spitzenspielen gegen den VfB Stuttgart sowie gegen Bayer Leverkusen fürs Verteidigen im tiefen Block.

"Ich bin der Meinung, dass Dortmund eine Mannschaft sein muss, die hoch verteidigt, vor allem zu Hause", ließ Brandt nun durchblicken, dass er mit dem Ansatz seines Trainers nicht zufrieden war. "Da hast du eine extreme Lautstärke, eine extreme Masse an Menschen. Warum sollen wir das nicht nutzen?"

Fürs neue Jahr sei es nun wichtig, wieder "diese mutige Linie zu halten". Jeder Spieler müsse sich zudem wieder Selbstvertrauen erarbeiten. Und als Team müsse das Aufbauspiel besser werden. "Wir haben immer noch den Anspruch, eine fußballspielende Mannschaft zu sein. Das geht nur über saubere Pässe, über Bewegung im Spiel, über Steil-Klatsch-Momente, über Breite, aber auch über Tiefe."

Womöglich helfen dabei aber auch die beiden neuen Co-Trainer Nuri Şahin und Sven Bender. Brandt jedenfalls schwärmt vom Duo. "Sie sind sehr lebendig. Ich halte viel von beiden, sehr viel. Es sind echt gute Jungs, die sich auf dem Platz direkt zeigen, lautstark sind und versuchen voranzugehen, aber auch den Weg aufzuzeigen", berichtete er.

Am Samstag gilt es für Brandt und seine Kollegen, die Lerneffekte aus der ersten Jahreshälfte sowie aus dem Trainingslager auf den Platz zu bringen. Dann geht es zum Start ins neue Jahr zu Schlusslicht Darmstadt. Alles andere als ein Auswärtssieg wäre eine weitere Enttäuschung.

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