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Der FC Bayern hat seinen Soll am Freitagabend erfüllt und im Rennen um die Herbstmeisterschaft vorgelegt. Mit dem 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln hat das Team von Trainer Thomas Tuchel Konkurrent Bayer Leverkusen vorübergehend von der Spitze der Bundesliga-Tabelle verdrängt.
Doch die Partie gegen die Domstädter fiel knapper aus, als es die meisten Fans erwartet hatten. Obwohl die Bayern spielerisch klar überlegen waren, fehlte der Mannschaft um Kapitän Manuel Neuer vor dem gegnerischen Tor oft die letzte Konsequenz. Für die Defensivleistung und die Spielkontrolle der Münchener fand Trainer Thomas Tuchel anschließend jedoch positive Worte.
Vorne war einmal mehr auf Torjäger Harry Kane Verlass. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft traf in der 20. Minute und stockte sein Torkonto damit auf unglaubliche 18 Tore nach 12 Spielen auf. Noch nie zuvor hatte ein Spieler in seiner ersten Bundesliga-Saison so früh so viele Tore erzielt.
Nach der engen Partie gegen Köln war Harry Kane einer der FCB-Spieler, die vor den TV-Mikros Stellung bezogen. Er und Mittelfeldmann Leon Goretzka wiesen dabei auf die nicht unproblematische Vorbereitung auf das Spiel hin.
Denn der Profikader der Münchener besteht fast nur aus A-Nationalspielern, die unter der Woche noch für ihre jeweiligen Nationalteams aufgelaufen waren. Dass die erste Partie nach der Länderspielpause ausgerechnet für den FCB auf Freitagabend gelegt wurde, stellte das Team vor gewisse Herausforderungen.
"Die Bedingungen waren extrem schwierig für uns. Wir sind schon sehr, sehr platt hier angekommen", sagte DFB-Star Leon Goretzka nach der Partie. Auch Harry Kane wies gegenüber Sky auf die Reisestrapazen des Teams hin: "Viele Spieler sind erst spät zurückgekommen".
Dennoch wurden beide nicht müde zu betonen, dass die Leistung der Münchener trotz der widrigen Bedingungen gestimmt habe. "Das war ein fantastisches Spiel von allen. Die erste Hälfte kontrollierten wir. Wir hätten nur ein paar mehr Tore erzielen können", sagte Kane, der aber auch auf leidenschaftlichen Kölner Fans verwies: "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit nicht mehr so viele Chancen herausgespielt, aber es ist nie einfach auswärts."
Für Leon Goretzka war ebenfalls klar, dass die Bayern nach dem Pausenpfiff etwas nachgelassen haben. "In der zweiten Halbzeit hätten wir vielleicht ein paar Torchancen mehr herausspielen können, aber wenn du die Länderspiele in den Knochen hast, versuchst du das Spiel zu kontrollieren", sagte der deutsche Nationalspieler.
Dass das gesamte Bayern-Team auf dem Platz eine überzeugende Leistung dargeboten hat, zeigt sich auch an der Entscheidung von Trainer Tuchel, keine Spieler auszuwechseln. "Ich habe es nicht gefühlt heute. Gar nicht, weil ich meinen Spielern auf der Bank nicht vertraue, die anderen waren dann so gut im Spiel", erklärte er nach der Partie.
Das letzte Mal, als die Bayern in einem Bundesliga-Spiel keinen einzigen Wechsel vorgenommen haben, liegt schon eine Weile zurück. Im Dezember 2010, vor 13 Jahren also, wechselten die Münchener zuletzt keinen Spieler aus. Damals gewannen sie 3:0 gegen den FC St. Pauli.
