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FC Bayern: Philipp Lahm wollte Klub-Posten – Bosse lehnten ab

Philipp LAHM ( 21, M) verabschiedet sich vor Legenden des Vereins. Fussball, FC Bayern Muenchen (M), Deutsche Meisterschaft 2017, Bundesliga, Saison 2016/2017, am 20.05.2017 in Muenchen / A L L I A N  ...
Philipp Lahm ist eine Vereinslegende des FC Bayern.Bild: imago images / Sven Simon
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FC Bayern: Bosse verweigerten Philipp Lahm einen Posten im Klub

03.03.2025, 07:4103.03.2025, 07:41
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Philipp Lahm ist der Inbegriff einer Vereinslegende. Der frühere Außenverteidiger hat praktisch seine ganze Karriere beim FC Bayern verbracht. Einzig zu Beginn seiner Laufbahn wurde er kurzzeitig an den VfB Stuttgart verliehen, um sich dort zu entwickeln.

Ein Verkauf aber kam nie infrage, wenngleich das internationale Interesse im Laufe der Jahre stets groß war. Lahm konnte schließlich rechts und links verteidigen, überzeugte im Herbst seiner Karriere auch als Sechser. Nach vorne schob er immer mit an, manchmal traf er auch sehenswert – unvergessen ist sein Tor beim Eröffnungsspiel der Heim-WM 2006.

Philipp Lahm bekleidet kein offizielles Amt beim FC Bayern

Mit dem FC Bayern räumte er zahlreiche Titel ab, später auch als Kapitän. Das sollte ihm zum Ende seiner Zeit in der Nationalmannschaft auch im DFB-Dress vergönnt sein: In seinem letzten Länderspiel wurde er 2014 Weltmeister.

Trotz all dieser Erfolge ist es vergleichsweise ruhig um Lahm geworden, nachdem er 2017 seine Karriere als aktiver Profi beendet hat. Seit 2022 fungiert er zwar noch als Berater des VfB Stuttgart, hält sich in dieser Rolle aber weitestgehend bedeckt.

Wesentlich mehr Auftritte hatte Lahm rund um die Heim-EM 2024, für die er als Turnierdirektor installiert worden war. Noch naheliegender als ein solches Amt wäre aber eigentlich ein Posten beim FC Bayern, schließlich binden die Münchener gerne verdiente Profis an den Klub.

FC Bayern: Bosse verwehrten Lahm Posten als Sportvorstand

"Der FC Bayern hat nach wie vor diesen Anspruch, ehemalige Spieler ins Management zu holen", bestätigt Karl-Heinz Rummenigge in einem aktuellen Interview mit der "Abendzeitung München", als er auf Lahm und Thomas Müller angesprochen wird. Dabei berichtet das Aufsichtsratsmitglied vom ganz konkreten Austausch mit Lahm:

"Wir haben Philipp vor einigen Jahren gefragt, ob er Sportdirektor werden möchte, da hat er abgelehnt. Er wollte damals Sportvorstand werden. Da hat unser Aufsichtsrat gesagt, dass wir das nicht machen können und er sich erst einmal zwei, drei Jahre beweisen sollte. Ich habe mit Philipp nur mal kurz im Sommer bei der EM gesprochen, ich kenne seine aktuellen Pläne nicht."

Momentan sind beim FC Bayern ohnehin beide Posten besetzt. Christoph Freund ist seit September 2023 Sportdirektor, Max Eberl kam im März 2024 als Sportvorstand dazu.

Ob Thomas Müller perspektivisch für eine solche Rolle infrage kommt, vermag Rummenigge nicht zu beurteilen. Das müsse der Noch-Profi selbst beantworten. "Falls ja, steht ihm die Tür offen", macht der 69-Jährige deutlich. Müller müsse dennoch erst einmal "die Basics im Management lernen".

FC Bayern: Rummenigge sieht grundsätzliches Problem

Unabhängig von den Personalien Müller und Lahm sieht Rummenigge "bei den heutigen Spielern allerdings ein Problem. Sie haben in ihrer Karriere schon so viel Geld verdient, dass sie eigentlich nicht mehr notwendigerweise arbeiten müssen". Genau das sei aber gerade im Management des FC Bayern notwendig.

Rummenigge führte diesbezüglich weiter aus: "Wenn du sagst, du bist bereit, es wie Uli Hoeneß zu machen, dann bist du der richtige Mann. Wenn dir eine Work-Life-Balance wichtig ist, dann lässt du den Job bitte lieber sein. Dann funktioniert es nicht."

Das musste nicht zuletzt Oliver Kahn erfahren. Nachdem dieser als Vorstandsvorsitzender gehen musste, teilte Uli Hoeneß in seine Richtung aus. "Oliver Kahn hat in einem Interview gesagt: 'Ein CEO muss nicht 24 Stunden am Tag arbeiten. 'Darauf habe ich geantwortet: 'Zwölf Stunden sollten es aber schon sein.'"

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