Das lange Warten des FC Bayern hat ein Ende. Mit Luis Díaz bekommen die Münchener übereinstimmenden Medienberichten zufolge nach langer Suche einen Offensivspieler.
Am Dienstagmorgen wurde der Kolumbianer, der für eine Sockelablöse von 67,5 Millionen Euro vom FC Liverpool kommt, bereits in München gesichtet. Am Donnerstag soll er auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt werden, am Samstag beim Testspiel gegen Lyon erstmals für seinen neuen Verein auflaufen.
So viel zum Zeitplan. Aber passt Luis Díaz bei den Bayern auch ins Team? Didi Hamann ist da guter Dinge. "Díaz hat Herz, Mentalität, er ist ein Kämpfer", schwärmt der TV-Experte bei Sky. "Er hat Tempo und Herz, ein Spieler, der die Bayern besser machen wird, vom ersten Tag. Und ein Spieler, den die Fans lieben werden."
Der Preis aber sei sehr hoch. Das wiederum ist ein Muster, das sich durch den Transfersommer des FC Bayern zieht. Die Verhandlungen mit dem VfB Stuttgart um Nick Woltemade liegen momentan wohl auf Eis, weil die Schwaben nach Geschmack der FCB-Bosse zu viel verlangen. Aus finanziellen Gründen war zuvor schon die Vertragsverlängerung mit Leroy Sané gescheitert.
"Das Problem der Bayern ist: Letztes Jahr wurden viele Verträge wie bei Davies, Musiala oder Kimmich schon versprochen, die der Aufsichtsrat dann nicht durchgewunken hat. So etwas kostet Ansehen", sagt Hamann. Alle drei Stars haben in diesem Jahr schließlich doch verlängert – anders als Sané.
Der Sky-Experte bricht die Probleme der Münchener daher auf ein zentrales Thema herunter: "Bayern hat Kommunikationsprobleme, vieles hätte man verhindern können, wenn man sich hingesetzt hätte und vorher mal besprochen hätte, wie viel Geld wofür da ist!"
Hamann führt weiter aus, dass der Rekordmeister sich mit Spielern wie Florian Wirtz oder Woltemade bereits einig gewesen sei, aber viel zu spät den Kontakt zu deren Klubs aufgenommen habe. "Die Frage an die Führung ist, ob es nicht ein Anruf bei Rolfes oder Wehrle wert ist. Die haben das alles aus der Zeitung erfahren."
Das habe die Bayern wertvolle Zeit gekostet, "letztendlich auch Geld. Der Nächste wurde immer teurer". Luis Díaz, so sehr Hamann ihn eingangs auch gelobt hat, ist dafür schließlich auch der Beweis.
Anstatt Sané bei dessen Gehaltsforderungen entgegenzukommen, sparen die Münchener nun zwar etwas Gehalt, müssen dafür inklusive Bonuszahlungen aber auch bis zu 75 Millionen Euro berappen. Einen großen Wiederverkaufswert dürfte der 28-jährige Kolumbianer dabei kaum haben.