Viele Fans von Eintracht Frankfurt werden am 1. Juni Borussia Dortmund die Daumen drücken. Dann trifft der BVB im Finale der Champions League auf Real Madrid. Das Endspiel kann auch Konsequenzen für die kommende Spielzeit der Frankfurter haben. Denn: Gewinnt Borussia Dortmund das Finale der Königsklasse, erhält die Bundesliga einen weiteren Startplatz in der Champions League.
Frankfurt würde dann, mit gerade mal 47 Punkten, in die Königsklasse einziehen. Sicher ist bereits, dass die SGE in der Europa League teilnehmen wird. Mit der Platzierung kann Frankfurt daher eigentlich zufrieden sein. Gerade weil die absoluten Top-Teams wie Bayern, Dortmund, Leverkusen und Leipzig vor ihnen stehen. Dazu kommt Stuttgart als Überraschungsmannschaft.
Trotzdem ist die Situation rund um Trainer Dino Toppmöller angespannt. Nach dem 2:2 am letzten Spieltag gegen Leipzig wollte sich Sportvorstand Markus Krösche nicht zur Zukunft von Toppmöller äußern und vermied ein klares Bekenntnis zu seinem Coach.
"Es war für ihn ein Lernprozess und kein einfacher Job. Er hat ein schweres Jahr gehabt. In den nächsten Tagen geht es darum zu analysieren, was wir besser machen und wo wir uns weiterentwickeln können", sagte Krösche.
Auch auf die mehrfache Nachfrage, ob die Eintracht mit Toppmöller in die neue Saison gehen werde, wollte Krösche nicht antworten. Vielmehr legte Krösche die Mängelliste offen, die er bei der Mannschaft über das Jahr festgestellt hat: "Wir wissen, dass wir uns fußballerisch verbessern und mehr Konstanz in unsere Leistung bekommen müssen. Wir haben in dieser Saison über weite Strecken keinen guten Fußball gespielt."
Damit nahm Krösche die Kritikpunkte auf, die schon während der Saison immer wieder an Toppmöllers Mannschaft aufkamen. Einerseits gab es nie mehr als zwei Siege nacheinander, andererseits litt die Attraktivität des Fußballs unter Toppmöller.
Auch die fehlende Spielidee wurde immer wieder moniert. Zuletzt hatte Krösche in der "Sport Bild" im April erklärt, dass es für Toppmöller als junger Trainer eine schwere Saison gewesen sei. Durch die Teilnahme an der Conference League und den damit verbundenen Spielen habe Toppmöller kaum ein richtiges Training in der Hinrunde durchführen können. Gerade, um eine Spielidee zu etablieren, ist das nicht optimal.
"Einen Umbruch im Winter, fehlende Spieler durch den Afrika-Cup, dazu Verletzungen und Leistungsschwankungen junger Spieler. Es waren in den letzten Monaten vielschichtige Herausforderungen für das Trainerteam", erklärte Krösche im gleichen Interview.
Nun, rund einen Monat später, scheint das Verständnis zumindest so weit geschrumpft zu sein, dass zunächst eine ausführliche Analyse stattfinden muss, bevor sich Krösche zur Zukunft von Toppmöller entscheiden wird.