Aktuell kann Joshua Kimmich nicht bei den Profis des FC Bayern mit trainieren. Noch schränkt ihn die Schulterverletzung, die er aus dem Nachholspiel gegen Union Berlin (1:0) davongetragen hat, zu sehr ein.
Beim Besuch des Fanklubs "Au/Hallertau" am vergangenen Wochenende wurde der 28-Jährige sogar mit einer Armschlinge gesichtet, um die verletzte Schulter ruhig zu stellen, damit auch zu entlasten und die Genesung weiter voranzutreiben.
Allein diese Vorsichtsmaßnahme erklärt, weshalb die "Bild" den DFB-Spieler am Mittwoch an der Säbener Straße lediglich auf dem Fahrrad-Ergometer erspähte. Die Team-Kollegen trainierten in der Zwischenzeit auf dem Rasen. Ein zeitnahes Kimmich-Comeback scheint nicht wahrscheinlich.
Dazu passt, dass Bayerns Sportdirektor Christoph Freund am Dienstag bestätigte, dass Kimmich für das Heimspiel gegen Gladbach am Samstag (15.30 Uhr) definitiv ausfallen wird. "Zum Wochenende wird es sicher nicht reichen. Es muss jetzt erst mal ruhig gestellt werden. Die Schlinge sieht erst einmal schlimmer aus. Wir hoffen schon, dass es ein absehbarer Zeitraum ist", sagte Freund.
Wenige Tage vorher sah die Prognose von Bayern-Trainer Thomas Tuchel noch düsterer aus. Der 50-Jährige hatte zuletzt noch davon gesprochen, dass nun von Woche zu Woche geguckt werden müsse. Es klang damals so, als würde er mit einem längeren Fehlen des Rechtsfußes rechnen.
Die "Bild" berichtet nun, dass ein konkreter Zeitpunkt für das Comeback von Kimmich feststehe. Demnach soll er definitiv beim Topspiel am 10. Februar gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen (18.30 Uhr) wieder spielen. Die Partie ist enorm wichtig für Tuchel und seine Mannschaft. Aktuell haben die Münchner zwei Zähler Rückstand auf Leverkusen.
Ein weiterer Aspekt, weshalb eine schnelle Kimmich-Rückkehr bedeutsam für die Bayern wäre, ist das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League. Am 14. Februar trifft der deutsche Rekordmeister auf Lazio Rom. Nach dem Pokal-Aus in Saarbrücken wäre ein frühzeitiges Ausscheiden in der Königsklasse für die Bayern und deren Selbstverständnis fatal.
Allerdings geht Kimmich laut der Boulevardzeitung mit seinem schnellen Comeback ein großes Risiko ein. Denn die Verletzung sei bis zum Spiel gegen den Spitzenreiter noch nicht vollständig ausgeheilt. Ein unglücklicher Zweikampf, bei dem er auf die Schulter fällt, könnte die Verletzung noch verschlimmern und eine Operation nach sich ziehen.
Wenn sich Kimmich wieder fit melden würde, wäre das für die Personalsituation der Bayern entlastend. Neben dem DFB-Star fehlt im zentralen Mittelfeld auch Konrad Laimer mit einer Wadenverletzung für mehrere Wochen. Im vergangenen Ligaspiel beim Sieg gegen den FC Augsburg setzte Tuchel deshalb auf Leon Goretzka und Aleksandar Pavlović und musste am Ende sogar den 18-jährigen Lovro Zvonarek einwechseln und zum Bundesliga-Debüt verhelfen.
Gerade im Hinblick auf die kommenden Wochen und Monaten wäre eine schnelle Kimmich-Genesung aber von Vorteil, damit sich die Belastung im Bayern-Kader einigermaßen gut verteilt.