Serge Gnabry ist gemeinhin dafür bekannt, nicht nur auf, sondern auch abseits des Platzes Highlights zu setzen. So fällt der 27-Jährige auch immer wieder durch extravagante Mode-Statements auf. Im Rahmen seiner Leidenschaft für High-Fashion besuchte er zuletzt die Pariser Fashion Week – und erntete dafür allerlei Kritik von der Vereinsführung.
So fand Sportvorstand Hasan Salihamidžić harte Worte für den Außenstürmer: "Das ist amateurhaft. Genau das, was wir nicht wollen, was nicht Bayern München ist. Irgendwo rumturnen, anstatt sich auszuruhen." Auch Oliver Kahn kritisierte Gnabrys Kurzausflug harsch. Ein ehemaliger Nationalspieler sprang dem gebürtigen Stuttgarter nun allerdings zur Seite.
Gegenüber dem "Kicker" nahm der frühere DFB-Star Dennis Aogo den Bayern-Profi in Schutz: "Hätte Serge sich im Louvre eine Kunstausstellung angeschaut, wäre er nicht so an den Pranger gestellt worden", meint Aogo. "Dabei ging er nur seiner Leidenschaft nach, die seit Jahren bekannt ist, der Mode."
Er selbst habe mal eine ähnliche Situation erlebt, schildert der langjährige HSV-Profi: "Ich war nach einer Niederlage, als wir zwei freie Tage hatten, mit meiner damaligen Freundin auf Mallorca." Und obwohl er nicht einmal am Ballermann gewesen sei, folgte ein enormer medialer Aufruhr. "Du wirst sofort in eine Schublade gesteckt."
Dabei sei eine solche Verurteilung überhaupt nicht mehr zeitgemäß, befindet Aogo weiter. "Der Fußball muss bereit sein, sich zu verändern, um die nächste Generation abzuholen. Der Trend geht zur verstärkten Wahrnehmung einzelner Stars. Gerade die extrovertierten Profis spielen eine große Rolle für die Vereine."
Dabei gehe es Aogo nicht darum, dass sich Gnabry alles erlauben könne. Er stelle jedoch "für den FC Bayern einen Mehrwert dar, weil er so ist, wie er ist." Man solle gerade im Hinblick auf die eigene Marke Spieler wie Serge Gnabry als Bereicherung sehen.
Schließlich geben Vereine weltweit Millionenbeträge aus, um ein größeres Publikum sowie neue Märkte zu erschließen. Nicht ohne Grund werden Sport-Teams in den USA auch "Franchise" genannt. Vielleicht wird es an der Säbener Straße also Zeit für Louis Vuitton statt Lederhose.