
Thomas Müller (r.) stand in vier von sechs Spielen unter Thomas Tuchel in der Startelf. Bild: imago images / Eibner
Fußball
23.04.2023, 12:5723.04.2023, 12:57
Die Aufregung war groß, als Thomas Müller vergangene Woche im wohl wichtigsten Spiel der Saison des FC Bayern nur auf der Bank saß. Bei der 0:3-Niederlage im Champions-League-Hinspiel bei Manchester City wurde er lediglich für die letzten zehn Minuten eingewechselt.
Anschließend war die Aufregung noch größer, als Müller am vergangenen Mittwoch im Rückspiel wieder nur auf der Bank saß. Diesmal wurde er bereits in der 60. Minute eingewechselt.
Bei Experten und Beobachtern war das Unverständnis groß. Sky-Experte Dietmar Hamann geht sogar so weit, dass Müller unter Tuchel in der kommenden Saison keine Zukunft mehr in München hat.
Auf der Pressekonferenz am Freitagmittag vor dem Spiel gegen Mainz 05 hat nun Trainer Tuchel Klartext gesprochen, was die Rolle und aktuelle Situation bei Müller angeht.
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FC Bayern: Tuchel lobt Müllers Reaktion
Der 49-Jährige lobte den Offensivstar für seine Reaktion auf die "extrem harte Entscheidung", ihn auf die Bank zu setzen. Von Müllers Verhalten war er "extrem beeindruckt." Außerdem fügte er hinzu: "Thomas verdient meinem maximalen Respekt und bekommt ihn auch."
Obwohl Müller eine "Undefinierbarkeit in Weltklasse-Ausprägung" habe, hätten die Spiele gegen Manchester City einfach nicht perfekt für ihn gepasst. In allen weiteren vier Spielen unter Tuchel stand Müller in der Startelf. Umso erfreuter ist er über die Reaktion, die der Ur-Bayern-Star anschließend zeigte.
"Er hat einfach Gas gegeben und das Team mitgezogen. Ich muss aber meine Entscheidungen treffen, manchmal sind sie hart."
FC Bayern: Hamann glaub nicht an das Duo Müller-Tuchel
Dass die Entscheidungen in den Manchester-Spielen richtungsweisend für die Zukunft des 33-Jährigen sind, dementierte Tuchel ebenfalls, der sich als "Thomas-Müller-Fan" bezeichnete. "Da ist keine persönliche Note drin. Jeder muss es akzeptieren, in einer Konkurrenzsituation."
Sky-Experte Dietmar Hamann schrieb in seiner Sky-Kolumne am Freitag hingegen: "Wenn er aber heute schon weiß, dass er in einem Jahr in solchen Spielen zuschauen muss, wird ihn das nicht befriedigen. Ohne Einsätze wird auch sein Einfluss in der Kabine kleiner."
Zudem müsse es laut Hamann für Müller "ein Schlag ins Gesicht" gewesen sein, dass Sadio Mané vor ihm eingewechselt wurde, obwohl er Leroy Sané nach dem Hinspiel ins Gesicht geschlagen hatte.
Müllers Vertrag beim deutschen Rekordmeister läuft noch bis kommenden Sommer.
Der FC Bayern München um Sportvorstand Max Eberl plant die nächste Saison: Im Fokus steht dabei die Abwehr, die in der aktuellen Spielzeit alles andere als sattelfest galt.
Die kommende Sommerpause wird für den FC Bayern in vielerlei Hinsicht zur Weichenstellung. Nach einer Spielzeit voller Wackler in der Defensive, die unter anderem das Viertelfinal-Aus in der Champions League bedeutete, planen die Münchner offenbar einen gründlichen Umbau im Abwehrzentrum.