Noch immer ist der Transfer von Bayerns Wunschspieler Harry Kane nicht in trockenen Tüchern. Während am Samstag Meldungen die Runde machten, dass die Münchner ihr Angebot noch einmal nachgebessert haben – Sky spricht von über 100 Millionen Euro Ablöse inklusive Boni –, erregt derweil eine angebliche Deadline die Gemüter der Transferparteien.
Denn zuletzt hieß es in mehreren Medienberichten, dass die Münchner Kanes Verein Tottenham Hotspur eine Deadline bis Freitag, 23.59 Uhr gesetzt hatten, um eine Absichtserklärung abzugeben. Zuerst berichtet, hatte das der britische "Telegraph"-Journalist Jason Burt.
Diese Frist haben die Londoner jetzt also verstreichen lassen – vorausgesetzt, es hat sie je gegeben. Denn Sky-Reporter Florian Plettenberg sagte am Freitagabend in der Show "Transfer Update", dass er eine solche Deadline nicht bestätigen kann. Allerdings habe der FC Bayern durchaus eine Frist für eine Antwort "in den nächsten Stunden" gesetzt, bei der es sich jedoch um kein Ultimatum handele.
Mit dem Spieler sind sich die Münchner dem Vernehmen nach schon länger einig, es hakt wohl nur noch an den Verhandlungen mit Tottenham. Vereinspräsident Daniel Levy gilt als knallharter Verhandler, der es versteht, für seinen Klub einen guten Deal herauszuschlagen. Die Bayern sollen Levy nun allerdings erneut ganz schön sauer gemacht haben.
Englische Medien wie "Sportwitness" melden, dass die neue Ansage des FC Bayern in London gar nicht gut angekommen ist. Die Vereinsführung von Tottenham soll sich unnötig unter Druck gesetzt fühlen. Auch das Münchner Portal "tz" berichtet, dass vor allem Tottenhams Klub-Chef Levy "not amused" ist. Die Art und Weise, wie der FC Bayern sich Planungssicherheit verschaffen will, kommt bei dem britischen Unternehmer offenbar gar nicht gut an.
Bereits die ersten Kane-Aussagen von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß sollen Levy verstimmt haben. Hoeneß hatte Mitte Juli überraschend offen über den Mittelstürmer gesagt: "Er hat in allen Gesprächen ganz klar signalisiert, dass seine Entscheidung steht. Und wenn die bleibt, dann kriegen wir ihn. Dann wird Tottenham einknicken müssen."
Am vergangenen Montag sollen sich die Klub-Bosse dann jedoch zu einem "konstruktiven Gespräch" getroffen haben, heißt es. An der generellen Dynamik der Verhandlungen hat sich jedoch noch immer nichts geändert: Die Bayern machen Druck, Tottenham pokert.