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Bundesliga
30.08.2019, 10:1630.08.2019, 10:16
Uli Hoeneß hat über Nacht keine Kehrtwende
mehr vollzogen. Der Vereinspatron macht ernst und zieht sich nach
vier Jahrzehnten tatsächlich aus der Führungsspitze des FC Bayern
München zurück. Der 67-Jährige informierte am Donnerstag den
Aufsichtsrat über seine Entscheidung, die das Ergebnis eines "langen
Prozesses" war, wie er sagte.
- Hoeneß wird nach Ablauf seiner Amtszeit auf der Mitgliederversammlung am 15. November nicht wieder als Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters kandidieren.
- Auch den Vorsitz im neunköpfigen Aufsichtsrat will er in der ersten Sitzung nach der Jahreshauptversammlung zur Verfügung stellen, wie der Verein am Donnerstagabend mitteilte.
- Als einfaches Mitglied will Hoeneß dem Kontrollgremium "aber für die Dauer seiner Bestellung bis November 2023" weiterhin angehören.
Hoeneß will Bayern treu bleiben
Hoeneß verschwindet damit nicht ganz aus dem Münchner
Führungszirkel. "Die Hilfe für den FC Bayern hat ja nichts mit dem
Amt zu tun", hatte er am Mittwoch bei einem Empfang des
Double-Gewinners FC Bayern in der Münchner Staatskanzlei gesagt. "Ich
habe immer gesagt, dass ich dem Verein, was immer ich tun kann, zur
Verfügung stehe."
Seine Nachfolge in beiden Spitzenämtern soll der langjährige
Adidas-Chef Herbert Hainer übernehmen. Der 65-Jährige fungiert
aktuell bereits als Hoeneß' Stellvertreter im Aufsichtsrat. Der
Verwaltungsbeirat entschied einstimmig, Hoeneß' Empfehlung zu folgen
und Hainer als Kandidat für das Amt des Präsidenten vorzuschlagen.
Oliver Kahn soll Vorstandsvorsitzender werden
Bei der Sitzung am Donnerstag fuhr auch Oliver Kahn an der
Allianz Arena vor. Der ehemalige Nationaltorhüter und langjährige
Bayern-Kapitän soll Anfang 2020 zu seinem Ex-Club zurückkehren und
spätestens Ende 2021 Karl-Heinz Rummenigge (63) als
Vorstandsvorsitzenden ablösen. Kahn und Hainer – diese neue
Führungsspitze ist Hoeneß' Idee und Wunsch.
Trainer Niko Kovac verliert in Hoeneß dagegen seinen mächtigsten
Unterstützer. "Ich habe mit ihm ein inniges, offenes Verhältnis",
sagte der Kroate am Donnerstag. Hoeneß sei "eine Person, die jeder
Club und jeder Trainer braucht", bemerkte Kovac.
Nach Hoeneß-Rückzug: Was passiert mit Kovac?
Wegen des Trainers soll es "Zwistigkeiten" zwischen Hoeneß und
Rummenigge gegeben haben, wie das Aufsichtsratsmitglied Edmund
Stoiber am Mittwoch bei einem Empfang des FC Bayern verraten hatte.
Kovac hielt sich da lieber raus und sagte, er habe von den
Meinungsverschiedenheiten der Bosse nichts mitbekommen. Von Hoeneß
könnte es bei einer Pressekonferenz am Freitag (12.30 Uhr) in der
Allianz Arena auch in diesem Punkt Aufklärung geben.
"Es ist schwer zu sagen, was sich ändern wird", meinte Kapitän
und Nationaltorhüter Manuel Neuer zum Rückzug von Hoeneß aus der
ersten Bayern-Reihe. "Er wird dem FC Bayern immer verbunden bleiben,
immer unterstützen, immer helfen", glaubt Neuer.
Durch Trainer Kovac, Sportdirektor Hasan Salihamidzic sowie die
Vorstände Jan-Christian Dreesen und Jörg Wacker hat Hoeneß schon vor
Hainer und Kahn etliche Positionen mit Leuten seiner Wahl besetzt. Er
selbst wird als "Vater des FC Bayern", wie es der bayerische
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) formulierte, unvergessen
sein.
(pb/dpa)
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