
Die BVB-Spieler wurden nach der 0:1-Niederlage gegen Augsburg von Fans ausgepfiffen.Bild: IMAGO/Team 2
Bundesliga
09.03.2025, 10:5009.03.2025, 10:50
Nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Augsburg traten die BVB-Spieler den obligatorischen Gang in Richtung Fankurve an. Mit Pfiffen und lauten Buhrufen wurde die niedergeschlagene Truppe, angeführt von Kapitän Emre Can und Gregor Kobel, dort empfangen.
"Es tut weh", sagte Can unter Bedauern nach der Pleite am Sky-Mikrofon. "Wir kriegen es auf dem Platz nicht hin." Er habe Verständnis für die Fans, verstehe, warum "die so durchdrehen". "Den Fans kann man nichts vorwerfen, nur uns selbst, den Spielern auf dem Platz", betonte er.
Auch BVB-Coach Niko Kovač zeigte sich auf der Pressekonferenz enttäuscht und kritisierte die Leistung seiner Mannschaft mit deutlichen Worten: "Unter dem Strich haben wir das bekommen, was wir gezeigt haben: nämlich nichts."
Bereits wenige Minuten nach dem Spiel gab er im Interview mit Sky eine Analyse ab: "Das war viel zu wenig, es war zu langsam, zu träge, zu behäbig." Über 90 Minuten habe sein Team "kein bisschen gezeigt", dass sie das Spiel gewinnen wollen.
"Wenn wir so weitermachen", gab BVB-Kapitän Emre Can zu bedenken, "wird es eine ganz, ganz schlimme Saison für uns".
Didi Hamann fordert Abgang von mehreren Spielern
Die Befürchtung hat auch Sky-Experte Didi Hamann. Der ehemalige Fußballspieler und Ex-DFB-Star äußerte harsche Kritik am BVB, zur Zielscheibe wurde abermals Julian Brandt.
Der offensive Mittelfeldspieler stehe symptomatisch "für das, was in Dortmund seit Jahren passiert". Hamann sieht indes Handlungsbedarf. Im Interview mit Sky appellierte er an die Vereinsriege und Trainer Kovač. Wenn es nach ihm ginge, müsse man einen "Cut machen", fünf oder sechs Spieler "rausschmeißen", allen voran Julian Brandt.
Julian Brandt wird zur Zielscheibe von Sky-Experte
Der 28-Jährige steht seit Wochen in der Kritik. Während sich BVB-Coach Niko Kovač schützend vor ihn stellt, für ihn in aller Öffentlichkeit wirbt und seine Qualitäten mit denen von Florian Wirtz und Jamal Musiala vergleicht, wettert Didi Hamann konstant gegen den DFB-Spieler. Der Sky-Experte glaube, dass es Brandt guttäte, den Verein zu verlassen. "Er ist zu lange da", begründete Hamann seine Einschätzung.
Seit 2019 streift sich Julian Brandt das schwarz-gelbe Trikot über den Kopf, das Westfalenstadion in Dortmund ist mittlerweile zu seinem zweiten Wohnzimmer geworden. Im Sommer 2023 verlängerte er seinen auslaufenden Vertrag um drei weitere Jahre. Fraglich ist derweil aber, ob Brandt bis 2026 beim BVB spielen wird.
Die Vereinsführung um Sportdirektor Sebastian Kehl hält sich bezüglich seiner Zukunft beim BVB bedeckt, vermeidet klare Aussagen zu einem möglichen Abgang. "Wir haben natürlich einen Vertrag, aber wir haben eine schwierige Situation, in der wir uns befinden", sagte Kehl nach dem Augsburg-Spiel gegenüber Sky.
BVB: Sky-Experte fordert Gittens-Abgang
Im Rahmen der TV-Übertragung bei Sky führte Didi Hamann einen weiteren BVB-Spieler an, der den Verein verlassen sollte: Jamie Gittens. Der Engländer hat einen fulminanten Saisonstart hingelegt, am ersten Spieltag traf er gleich zweimal gegen Eintracht Frankfurt. "Der hat alles zerschossen, war nicht zu stoppen", sagte Hamann.
Doch mittlerweile habe er einen "Hänger", der bereits fünf Monate andauere. "Und das kann nicht sein", sagte Hamann und fügte hinzu: "Vielleicht haben ihm die vermeintlichen Angebote aus England den Kopf verdreht." Gleich mehrere Klubs aus der Premier League, darunter Chelsea, Liverpool oder Tottenham Hotspur sollen ihr Interesse bekundet haben, wie Sky berichtete.
"Wenn die Jungs nicht 100 Prozent bei der Sache sind und denken, sie wollen woanders hin, weil sie dort mehr Geld verdienen, dann sollen sie gehen", sagte Hamann. "Du brauchst Leute, die Fußball arbeiten. Und davon hat der BVB im Moment zu wenig. Und deswegen auch die Reaktion der Fans."
Beim FC Bayern ist nach der Klub-WM Schluss für Thomas Müller, das Ende seiner Karriere hat er bislang nicht verkündet. Wie geht es also weiter? Experten wissen wohl mehr – auch über Leroy Sané.
Es gibt Karrieren, die still enden. Und es gibt Karrieren, bei denen selbst der Abschied noch unter Beobachtung steht. Die von Thomas Müller gehört unzweifelhaft zur zweiten Sorte.