
Das Teilnehmerfeld in der Formel 1 wird sich zukünftig erweitern.Bild: imago sportfotodienst / Eibner
Formel 1
08.03.2025, 12:0508.03.2025, 12:05
Die Formel 1 bekommt Zuwachs: Ab 2026 wird Cadillac als elftes Team in der Königsklasse des Motorsports an den Start gehen. Der Einstieg des US-amerikanischen Automobilherstellers ist offiziell, die Formel 1 und der Weltverband FIA bestätigten dies am Freitag (7. März 2025).
Hinter dem neuen Team steht die bekannte Motorsportmarke Andretti, während General Motors (GM) mit seiner Marke Cadillac als Namensgeber fungiert.
Cadillac in der Formel 1: Einigung nach langem Tauziehen
Der Weg in die Formel 1 war für Cadillac kein einfacher. Bereits 2023 erhielt das Projekt grünes Licht von der FIA, doch die Formel 1 selbst zeigte sich zunächst wenig begeistert. Die kommerziellen Rechteinhaber zögerten, das profitable Geschäft mit einem weiteren Team zu teilen.
Nach zähen Verhandlungen und juristischen Auseinandersetzungen fiel im November 2024 schließlich die Entscheidung: Cadillac darf ab 2026 starten, allerdings unter der Bedingung, dass der Name Andretti nicht prominent vertreten ist.
Michael Andretti, Sohn des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Mario Andretti, hatte mit seinem forschen Auftreten im Fahrerlager nicht nur Freunde gewonnen und nimmt nun eine Beraterrolle ein. Das Team wird stattdessen von Graeme Lowdon als Teamchef geleitet.
Ferrari-Motor statt eigener Antrieb – Kritik von Ralf Schumacher
Cadillac wird in den ersten Jahren nicht mit einem eigenen Motor antreten. Stattdessen werden die Boliden mit Ferrari-Antrieben ausgestattet – voraussichtlich bis 2029. Erst dann plant General Motors, eigene Motoren zu entwickeln. Diese Entscheidung sorgt für Diskussionen.
"Das hat ein bisschen Brisanz", sagte Ralf Schumacher gegenüber dem TV-Sender Sky. Der Formel-1-Experte deutete an, dass der Einstieg von Cadillac die Gemüter erhitzen könnte: Nicht jeder sei damit einverstanden gewesen.
Noch brisanter könnte es werden, wenn sich Gerüchte über eine mögliche Rückkehr des Verbrennungsmotors bewahrheiten. "Von den Dächern wird gepfiffen, dass eventuell der V10 oder V12 zurückkommen könnte. Domenicali (CEO und Präsident der Formel 1, Anm. d. Red.) liebäugelt mit dem Thema", sagte Schumacher weiter.
Sollte es tatsächlich zu einer Änderung im Motorenreglement kommen, könnte Cadillac laut Schumacher einen Vorteil haben: Das Team müsste nicht sofort einen eigenen Hybrid-Antrieb entwickeln, sondern könnte sich auf das neue Reglement – "was noch gar nicht spruchreif ist" – konzentrieren. Und damit Kosten sparen.
Bis Cadillac an den Start gehen wird, dauert es noch ein Jahr, doch bereits jetzt bringt der US-Rennstall "schon eine ganze Menge Brisanz" mit.
Formel 1: Regelreform bringt Chancen mit sich
Die Formel 1 wird sich 2026 ohnehin stark verändern. Die große Regelreform sieht vor, dass Motoren künftig leistungsstärkere Elektromodule und 100 Prozent nachhaltige Kraftstoffe nutzen.
Ziel ist es, die Formel 1 grüner und gleichzeitig wettbewerbsfähiger zu machen. Mit Audi, der den Sauber-Rennstall übernommen hat, wird ein weiteres großes Werksteam neben Mercedes in die Serie einsteigen.
Für Cadillac bedeutet der Einstieg eine große Chance: Die Präsenz eines zweiten US-Teams neben Haas könnte den ohnehin boomenden amerikanischen Markt weiter ankurbeln.
Wer für das Team ins Cockpit steigen wird, ist allerdings noch offen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie Cadillac seinen Einstieg in die Formel 1 plant – und wie sich die Motorendebatte weiterentwickelt.
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