Am Freitagabend eröffnet der FC Bayern gegen die TSG Hoffenheim den Wiederbeginn der Bundesliga und die eigene Mission Tabellenspitze. Über die Winterpause rangierte Bayer Leverkusen auf dem ersten Tabellenplatz. Aktuell befinden sich die Bayern mit vier Punkten Rückstand nur auf Tabellenplatz zwei. Zu wenig für den erfolgsverwöhnten deutschen Rekordmeister.
"Wir wollen Meister werden", formulierte Trainer Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz am Freitag den Mindeststandard. Neben Leverkusen habe er auch den VfB Stuttgart und RB Leipzig im Rennen um die Meisterschaft auf dem Schirm. Auch wenn die Generalprobe gegen Basel (1:1) "ein bisschen holprig" gewesen sei, zeige sich seine Mannschaft nun in Form:
Mit einem Sieg gegen Hoffenheim und einem weiteren im Nachholspiel gegen Union Berlin am 24. Januar könnten die Bayern den Rückstand auf einen Punkt verkürzen – vorausgesetzt, auch Leverkusen gewinnt bis dahin alle Spiele.
Der frühere DFB-Profi und heutige TV-Experte René Adler geht von einem engen Meisterschaftskampf aus. Die Frage wird sein, wie Bayer Leverkusen aus der Winterpause kommen wird, erklärt Adler im Gespräch mit dem "Kicker":
Das Spiel gegen Augsburg am Samstag werde daher besonders wichtig, um in den Rhythmus zu kommen.
Im Hinblick auf den Schlussspurt in der Bundesliga äußert der frühere DFB-Torwart eine spannende Prognose: "Klar ist aber auch, dass die Bayern in der Crunchtime noch mal eine Medienoffensive starten werden, um das Ganze bei Bayer vom Rasen in die Köpfe zu verlagern."
Was genau Adler damit meint, führt er nicht aus. Ebenso wenig, wie konkret eine solche "Medienoffensive" aussehen soll. Der "Kicker" hat die Aussage so interpretiert, dass der FC Bayern "bestimmt", wer Meister wird, "qua der Klasse, qua der Erfahrung". Darauf entgegnet Adler, dass es mathematisch und grundsätzlich an Leverkusen liege, sie seien schließlich aktuell Erster. Er ergänzt:
Besonders wichtig für die Bayern sei laut Adler nun Thomas Müller: "Es geht darum, ihn anzuhören, ihn mitzunehmen, seine Fähigkeiten – nicht nur auf dem Platz – zu nutzen." Dass Müller seinen Vertrag in München verlängert habe, sei für beide Seiten immens wichtig.
Hätte Müller den Verein verlassen, sei das für die "Marke Thomas Müller" suboptimal gewesen. "Er ist Bayern München. Wenn er Bock darauf hat, sehe ich ihn irgendwann im Management bei Bayern", sagt Adler. Das Motto des Vereins – "Mia san Mia" – lebe kein anderer Spieler so sehr wie er. Und das, meint Adler, "ist umso wichtiger, da es in den vergangenen Jahren insgesamt etwas abhandengekommen ist".