Einen kleinen Dämpfer musste der VfB Stuttgart am Wochenende hinnehmen: Die 3:2-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim besiegelte die erste Heimniederlage der Saison, alle anderen Spiele vor heimischen Publikum wurden gewonnen. Ohnehin war der kleine Wermutstropfen nur von kurzer Dauer.
"Die erste Reaktion, die du zeigst, ist elementar und kann direkt ein Zeichen setzen für die nächsten Spiele", sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß am Dienstagabend. Kurz zuvor hatte seine Mannschaft mit 1:0 im DFB-Pokal gegen Union Berlin gewonnen. Entsprechend sei er am Ende "schon richtig froh" gewesen. Der Höhenflug der Schwaben scheint also vorerst weiterzugehen.
Wie lange das noch der Fall ist, ist allerdings unklar. Der VfB ist es schließlich nicht gewohnt, auf einem so hohen Tabellenplatz (drei) zu rangieren. Großteile des Kaders sind bestückt mit Spielern, die weit über ihrem eigentlichen Leistungsniveau spielen. Das ruft entsprechend auch andere Vereine auf den Plan.
Allen voran ist es Serhou Guirassy, der deutlich aus der Stuttgarter Mannschaft hervorsticht. In acht Spielen konnte er 14 Tore erzielen, ein Abgang im Sommer gilt als wahrscheinlich. Aktuell fehlt er dem VfB allerdings verletzungsbedingt.
Ein weiterer Eckpfeiler der Mannschaft ist Alexander Nübel, der vor der Saison leihweise vom FC Bayern München gekommen ist. Wenn es nach den Stuttgartern ginge, würde man den Spieler auch gerne länger halten. So sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth der "Sport Bild":
Sollte Nübel allerdings seine Leistung beibehalten, dürfte es für den VfB schwierig werden, ihn zu halten. Wahrscheinlich ist, dass der 27-Jährige nach Saisonende nach München zurückkehrt und dann – abhängig davon, wie die Bayern mit Manuel Neuer planen – entweder in dessen Fußstapfen tritt oder aber verkauft wird. Bei einem Wettbieten mit anderen Klubs würde der VfB wohl den Kürzeren ziehen.
Hinzu kommt, dass die Stuttgarter zwingend auf Verkäufe angewiesen sind. Der Verein leidet immer noch unter den Nachwirkungen der Corona-Pandemie, außerdem schluckt der geplante Stadion-Umbau einiges an Geldern. Der Einstieg von Porsche wird dabei nur bedingt Abhilfe schaffen, statt in den Kader sollen die zusätzlichen Einnahmen in die Infrastruktur fließen.
Weitere Abgänge scheinen unter den Umständen wahrscheinlich, in den vergangenen Jahren musste der Verein im Sommer regelmäßig seine Leistungsträger abgeben. Neben Guirassy könnten demnach auch die stark aufspielenden Enzo Millot, Silas Katompa-Mvumpa und Angelo Stiller als Verkaufskandidaten gelten. Auch an Hiroki Ito, Chris Führich und Atakan Karazor dürften andere Vereine interessiert sein.