Bei Borussia Dortmund läuft es 2023 optimal. Aus neun Pflichtspielen holte das Team von Trainer Edin Terzić neun Siege. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl arbeitet deshalb daran, den Kader so gut es geht auch für die kommende Saison zusammenzuhalten.
Am vergangenen Wochenende offenbarte er im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF unter anderem, mit Top-Star Jude Bellingham verlängern zu wollen. Noch hat der Engländer einen Vertrag bis 2025, allerdings möchten ihn wohl viele internationale Top-Klubs verpflichten – vermutlich sogar schon im Sommer.
"Wir werden uns mit der Familie in Ruhe zusammensetzen und dann werden wir schauen, was der Spieler, was die Familie möchte, und uns für alle möglichen Szenarien vorbereiten", hatte Kehl angekündigt.
Neben den Gesprächen mit Bellingham steht Kehl auch in Verhandlungen mit Marco Reus und seinem Berater. Bereits im "Aktuellen Sportstudio" hatte Kehl angekündigt, "in den nächsten Wochen zielführende Entscheidungen" zu treffen.
Nun berichtet die "Bild", dass Kehl bereits in Verhandlungen mit Reus-Berater Dirk Hebel steht. Demnach möchte der BVB seinem langjährigen Kapitän einen neuen Ein-Jahres-Vertrag anbieten, allerdings mit stark reduziertem Gehalt. Kehl soll nicht bereit sein, dem aktuellen Dortmunder Top-Verdiener weiterhin 12 Millionen Euro zu zahlen. Laut "Bild" müsste Reus auf rund die Hälfte, also sechs Millionen Euro, verzichten.
Kehl will den mittlerweile 33-Jährigen dafür mit Erfolgsprämien beim BVB halten. Wie Reus und sein Berater zu dem Angebot stehen, ist noch offen. Allerdings soll spätestens bis April eine Entscheidung gefallen sein.
Aus Dortmund-Sicht ist die Regelung mit erfolgsabhängigen Prämien einleuchtend. Reus gilt als verletzungsanfällig, verpasste in seinen fast elf Jahren beim BVB 147 Spiele. In der aktuellen Saison fehlte Reus bislang 13 Pflichtspiele, kommt bei insgesamt 18 Einsätzen aber trotzdem auf fünf Tore und sieben Vorlagen.
Bereits im Januar hatte es Aufsehen um den Vertragspoker mit Reus gegeben. Damals berichteten mehrere Medien, dass der BVB-Kapitän enttäuscht gewesen sei, dass zwar mit Top-Talent Youssoufa Moukoko über dessen Arbeitspapier gesprochen wurde, nicht aber mit Reus selbst. Die "Waz" schrieb sogar, dass der Mittelfeldspieler seinem Klub fehlende Wertschätzung und "Respektlosigkeit" vorwerfen würde.
Auf ein damals aufgekommenes Gerücht, Reus könne zum Ronaldo-Klub Al-Nassr wechseln, sagte Hebel der "Bild am Sonntag": "Es ist doch ganz normal, dass andere Vereine Interesse an einem Spieler wie Marco, dessen Vertrag in sechs Monaten ausläuft, haben." Nun signalisiert wohl auch der BVB sein Interesse. Letztlich wird Reus entscheiden müssen, ob er dem Klub auch entgegenkommt.