Es war eine emotionale Achterbahnfahrt, die sich bei Eintracht Frankfurt am letzten Tag des Sommer-Transferfensters ereignete. Im Mittelpunkt: Randal Kolo Muani und Paris Saint-Germain. Zunächst sah es so aus, als bliebe der Franzose der SGE erhalten, dann trat dieser in den Streik. Plötzlich konnten sich aber die Vereine nicht einigen. Ein Wechsel schien vom Tisch zu sein.
Während sich bereits die Frage stellte, wie Kolo Muani nach diesem Theater wieder in die Mannschaft integriert werden könnte, kam es um Punkt 0.30 Uhr doch noch zu einer Einigung. Die Ablösesumme von 95 Millionen Euro glich einem Schmerzensgeld für die geschundenen Herzen der Eintracht-Fans.
"Abgang Kolo Muani" vermeldete der Verein wortkarg. Geh nur, wir haben dich eh nie geliebt, so der Tenor. Die Lücke, die der 24-Jährige hinterließ, konnte bislang aber nicht gefüllt werden. Nun soll Verstärkung kommen.
Weil der Wechsel von Kolo Muani erst so spät vollzogen wurde, hatte Eintracht Frankfurt keine Möglichkeit mehr, personell nachzubessern. Der Transfer ging erst vonstatten, als das Transferfenster in Deutschland bereits geschlossen, in Frankreich aber noch offen war. Die nächste Gelegenheit für eine Verpflichtung bietet sich daher erst wieder im Winter.
Davon soll auch Gebrauch gemacht werden, sagte Eintracht-Sportdirektor Timmo Hardung nach dem deutlichen 6:0-Sieg gegen HJK Helsinki in der Conference League gegenüber "RTL": "Man darf davon ausgehen, dass einer kommt. Wir sehen, was im Winter möglich ist."
Dem "Bild"-Journalisten Christian Falk zufolge seien demnach vier Personen im engeren Kandidatenkreis der Frankfurter: Marcos Leonardo, der aktuell beim brasilianischen Erstligisten FC Santos spielt, Gift Orban vom KAA Gent aus Belgien, Jørgen Strand Larsen von Celta Viga und Karim Konaté aus Salzburg.
Timo Werner, der zuletzt mit dem Verein in Verbindung gebracht wurde, wird hingegen sicher nicht an den Main wechseln, wie Sportvorstand Markus Krösche vor einigen Tagen der "Bild" erzählte: "Timo ist ein super Spieler, der nachgewiesen hat, dass er auf sehr hohem Level spielen und Tore schießen kann. Aber er ist bei uns kein Thema", machte Krösche deutlich.
Sportlich geht es unterdessen nach einem holprigen Saisonstart wieder bergauf für Eintracht Frankfurt. Die letzten drei Pflichtspiele konnten allesamt gewonnen werden, zudem erzielte die SGE dabei elf Tore. Im Hinblick auf die Abschlussschwäche der Post-Kolo-Muani-Ära ein klarer Aufwärtstrend. Am Sonntag kommt es dann zu einer wahrhaften Standortbestimmung: Um 15.30 Uhr trifft Frankfurt auf Borussia Dortmund.