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Formel 1: Max Verstappen stinksauer in Singapur – aus zwei Gründen

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Weltmeister in der Formel 1 und im Nörgeln: Max Verstappen.Bild: IMAGO/PsnewZ
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Formel 1: Max Verstappen stinksauer in Singapur – aus zwei Gründen

Max Verstappen zeigt beim Grand Prix in Singapur einmal mehr seine Klasse – und seine Laune. Trotz starker Leistung im Qualifying findet der Red-Bull-Pilot gleich zwei Dinge, die ihn aufregen.
05.10.2025, 14:0405.10.2025, 14:04

Max Verstappen hat was zu nörgeln. Und das, obwohl er in Singapur erneut zeigte, dass er fahrerisch in Höchstform ist. Die Bestzeit im Abschlusstraining gehörte ihm, im Qualifying wurde er Zweiter, nur geschlagen von Mercedes-Fahrer George Russell.

Anlass zur Zufriedenheit hätte es also durchaus gegeben. Doch Verstappen fand gleich zwei Dinge, die ihn ärgerten – eines davon orangefarben, das andere: technischer Natur.

Formel 1: Max Verstappen wütend auf Lando Norris

Der erste Ärger begann in der letzten Runde des Qualifyings, in jener, in der Verstappen noch einmal die Chance hatte, Russell von der Pole zu verdrängen. "Du kannst dich bei deinem Freund bedanken", funkte sein Renningenieur Gianpiero Lambiase zynisch ins Cockpit, als klar war, dass der Versuch misslungen war.

Auf den nachträglich eingespielten Kamerabildern war zu erkennen, warum: Auf der kurzen Geraden vor der letzten Kurve fuhr ein anderes Auto auf der Ideallinie von Verstappen, ehe es abrupt in die Boxengasse abbog. Der orangefarbene Fleck auf dem Bildschirm ließ keinen Zweifel: Es war Lando Norris.

"Das ist nicht in Ordnung. In Singapur brauchst du für eine optimale Runde sechs bis sieben Sekunden saubere Luft vor dir. Weil ich zu dicht dran war, habe ich Abtrieb verloren und habe die Runde abgebrochen", schäumte der Niederländer, dessen Auto empfindlich auf die Luftverwirbelungen seines Vordermannes reagierte.

"Der Vorfall ist notiert", kündigte Verstappen später in der Interviewrunde der drei Schnellsten an und fügte hinzu: "Ich hoffe mal, dass das keine Absicht war."

Max Verstappen findet Kühlwesten im Auto "lächerlich"

Der zweite Grund für Verstappens Unmut war weniger persönlicher Natur, sondern hatte mit einer Neuerung zu tun. Der Weltverband (Fia) hatte an diesem Wochenende erstmals eine neue Hitzeregel aktiviert.

Weil für das Rennen mehr als 31 Grad Lufttemperatur vorhergesagt waren, dürfen die Piloten Kühlwesten tragen; die Autos wurden entsprechend ausgerüstet. Eine Maßnahme, die laut Fia dem Schutz der Fahrer dienen soll – und Verstappen empört.

"Ein bisschen schwitzen ist okay für mich. Und nach 15 bis 20 Minuten wird die Weste auch wirklich heiß, hilft also überhaupt nicht", sagte er dem niederländischen Sender Viaplay.

Der Weltmeister kündigte an, er werde die Kühlweste im Rennen nicht tragen. Die Neuerung selbst nannte er "lächerlich". Jeder Fahrer, meinte der 28-Jährige, solle für seine eigene Gesundheit verantwortlich sein.

Formel 1: Russell und Leclerc sehen die neue Regel positiv

Die Fia sieht das anders. Nach der extremen Hitze im vergangenen Jahr in Katar, wo mehrere Fahrer über Kreislaufprobleme geklagt hatten und sich Esteban Ocon sogar in seinen Helm erbrach, soll die neue Vorschrift gesundheitliche Risiken reduzieren. Gut so, findet George Russell.

"Wir begrüßen diese Maßnahme", sagte er im Namen der Fahrergewerkschaft und ergänzte: "Wenn man bei 90 Prozent Luftfeuchte fährt und es in den Cockpits bis zu 60 Grad heiß wird, ist das ein bisschen wie Sauna im Auto."

Auch Ferrari-Pilot Charles Leclerc betrachtet die Neuerung grundsätzlich als Fortschritt, warnt aber vor technischen Tücken. "Das System ist noch nicht bereit, um verpflichtend zu sein. Wenn das Eis aufgebraucht ist, fließt heißes Wasser durch die Schläuche – und das ist dann schlimmer als gar nichts."

Seine Haltung wird im Fahrerlager weitgehend geteilt. "Ich glaube, wir sind uns alle ziemlich einig – außer vielleicht einer", sagte er und spielte wohl auf Nörgel-Weltmeister Verstappen an.

Man wolle, so Leclerc, "einfach sicherstellen, dass das System fertig entwickelt ist, bevor man es vorschreibt".

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