BVB gegen Leipzig: Pommes-Plakate sorgen vor Anpfiff für Wirbel
Pommes haben etwas Tröstliches. Sie sind das kulinarische Äquivalent zu einer warmen Decke – nur eben goldgelb, salzig und im besten Fall kross.
Kaum etwas bringt Menschen so verlässlich zusammen wie eine Portion Fritten, besonders dort, wo der Ball rollt. Doch in Dortmund ist das dieser Tage anders. Da wird die frittierte Kartoffel zur Provokation.
Pommes-Plakate in Dortmunder Innenstadt aufgetaucht
Wie die "Bild" berichtet, zieren derzeit Fritten – eine Portion pur, eine mit Ketchup und Mayo –, plakatiert auf riesigen Bannern, die Dortmunder Innenstadt. Darauf ein Schriftzug in großen, weißen Buchstaben: "Gelb allein macht nicht glücklich." Und ein Hinweis des Absenders: "Mit sportlichen Grüßen, die roten Bullen."
Der Übeltäter, RB Leipzig, gibt sich zwar zu erkennen, will sich aber auf "Bild"-Anfrage nicht zu der Aktion äußern. Vielleicht auch gar nicht nötig. Denn offensichtlich ist: Die Fritten-Frotzelei ist ein kleiner Stups in Richtung des Gegners, der in Gelb spielt, während Leipzig in Rot-Weiß antritt.
Der BVB hat das Zeug zum Bayern-Jäger
Sportlich dürfte man sich in Dortmund davon nicht beirren lassen. Der BVB spielt derzeit konstant, zum Teil überzeugend. Trainer Niko Kovač hat es geschafft, die Wankelmütigkeit seiner Mannschaft in den Griff zu bekommen.
Früher schwankten die Leistungen wie eine Fieberkurve, jetzt läuft vieles kontrollierter. Auf der Pressekonferenz vor dem Duell gegen Leipzig stellte Kovac fest: "Die Ausschläge sind viel geringer geworden". Die Rückschläge wie beim FC St. Pauli (3:3) oder bei Juventus Turin (4:4) sind seltener.
In der Bundesliga ist Dortmund seit 13 Spielen ungeschlagen – die letzte Niederlage gab es ausgerechnet gegen RB Leipzig, am 26. Spieltag der vergangenen Saison (0:2). Eine kleine offene Rechnung also.
Bei den Leipzigern hat sich seitdem einiges verändert. Die Angreifer Loïs Openda, Benjamin Šeško und Xavi Simons sind weg, Trainer Ole Werner hat das Team neu aufgestellt. Nach dem 0:6 zum Saisonauftakt in München schien der Start misslungen, inzwischen aber hat RB vier Spiele in Serie gewonnen – gegen Heidenheim, Mainz, Köln und Wolfsburg.
"Ich glaube, dass wir eine Entwicklung angestoßen haben, dass wir wirklich als Gruppe agieren", sagte Werner am Freitag. Dass das Gesagte auch der Wirklichkeit entspricht und nicht nur leere Worthülsen sind, möchte er in Dortmund zeigen.