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Als einer der torgefährlichsten Innenverteidiger der Liga wechselte Marvin Friedrich im Januar 2022 von Union Berlin zu Borussia Mönchengladbach. Und dem damaligen Sportchef Max Eberl und Trainer Adi Hütter sollte Friedrich ein wichtiger Baustein in der Abwehr der Glabbacher werden.
Doch nun, rund eineinhalb Jahre später, lässt sich festhalten, dass daraus nichts wurde. Eberl und Hütter sind schon länger nicht mehr im Verein und Friedrich sitzt vor allem auf der Bank.
Mit dieser Rolle ist der 27-Jährige jedoch alles andere als zufrieden und machte seinem Ärger jetzt mehr als deutlich Luft. Das wird wohl auch Konsequenzen für ihn haben.
So berichtete er gegenüber der "Sport Bild", mit großen Ambitionen nach Mönchengladbach gekommen zu sein. Eberl sowie Hütter hätten ihm damals zugesichert, dass er hier "die Rolle des Führungsspielers übernehmen soll". Zwar sei sein Start im Verein aufgrund seiner Corona-Infektion holprig verlaufen, er habe sich jedoch "zurückgekämpft". Dennoch fühle er vom Klub nicht gesehen, klagte Friedrich:
Als er diesen Unmut bei Sportchef Roland Virkus und Trainer Daniel Farke angesprochen habe, sei ihm Verständnis entgegengebracht worden, doch verändert habe sich nichts. Man habe ihm gute Trainingsleistungen bescheinigt, das sei alles gewesen.
Friedrich lässt das in Sorge um seine Profikarriere fallen, da er momentan nun einmal "im besten Fußball-Alter" sei und Spielzeit das Wichtigste sei. Spielte er in der Hinrunde noch regelmäßig über 90 Minuten, stand er in diesem Jahr nur insgesamt ganze zwei Minuten auf dem Feld. Es gehe um seine Perspektive und um seine Zukunft, betonte der Abwehrspieler und forderte zugleich:
Die Reaktion vonseiten des Vereins auf diese Aussagen sind in den Medien recht widersprüchlich. So zitierte die "Bild" Gladbach-Boss Virkus, dass Friedrich in dessen Überlegungen "immer eine Rolle" spiele. Er sei froh, ihn in der Mannschaft zu haben.
Dennoch soll der Verein gegenüber der Zeitung bestätigt haben, dass der Verteidiger eine Geldstrafe für seine Äußerungen zahlen müsse. Auch über eine Abmahnung denke man nach. Ein Rauswurf sei hingegen ausgeschlossen, da niemand persönlich beleidigt worden sei.
Gegenüber der Deutschen Presseagentur bestätigte der Klubsprecher diese Konsequenzen allerdings nicht und betonte dagegen, dass der Vorfall intern aufgearbeitet werde.
Aktuell steht Gladbach mit 35 Punkten auf Rang zehn in der Bundesliga. Mit dem Abstiegskampf wird die Mannschaft vom Niederrhein nichts zu tun haben. Bei sechs Punkten Rückstand ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die Borussia nochmal in den Kampf um die internationalen Plätze eingreift.
Zuletzt hatte sich hier auch Verteidiger Stefan Lainer beschwert, der ebenfalls fast ausschließlich auf der Bank sitzen muss. In der österreichischen "Kronen Zeitung" beschrieb er seine Situation, nur als Back-up zu fungieren, als "nicht zufriedenstellend".
Dass er so empfinde, wisse der Verein aber auch. Da im Sommer 2024 Lainers Vertrag ausläuft, wird bei ihm immer wieder über einen Wechsel spekuliert.
Bei Friedrich, dessen Vertrag dagegen noch bis 2026 läuft, ist nach seinen jüngsten Äußerungen nun jedoch auch von einem Abgang auszugehen.
