Der Schmerz sitzt noch immer tief in Dortmund. Am Samstag hatte der BVB schon eine Hand an der Meisterschale, doch dann versagten den Spielern im letzten Spiel der Saison gegen Mainz die Nerven. 2:2 hieß es am Ende gegen den Underdog, womit der im Parallelspiel gegen Köln siegreiche Konkurrent FC Bayern noch an den Dortmundern vorbeizog.
Am Sonntag stieg die Meisterfeier somit nicht am Dortmunder Borsigplatz, sondern am Münchener Marienplatz. Statt in einer schwarz-gelben Menschenmenge triumphierend durch die Dortmunder Innenstadt zu fahren, haben sich die BVB-Spieler am Tag nach der verlorenen Meisterschaft zu einem Krisentreffen auf dem Vereinsgelände eingefunden.
Führungsspieler wie Mats Hummels und Jude Bellingham schrieben im Anschluss noch fleißig Autogramme für die dort wartenden Fans. Außenspieler Raphael Guerreiro, dessen Vertrag beim BVB ausläuft, verabschiedete sich emotional per Instagram von den Fans. Auch der vor einem Wechsel zu Real Madrid stehende Bellingham hat angeblich schon klubintern Tschüss gesagt.
Während Guerreiro und wahrscheinlich auch Bellingham den Verein verlassen, wird Hummels noch mindestens ein Jahr bleiben. Kurz vor dem dramatischen Saisonfinale hatte der 34-Jährige seinen Vertrag bei den Borussen noch um ein weiteres Jahr, bis 2024, verlängert.
Als einer der verdientesten Spieler im Kader hat Hummels sich am Sonntag an die Fans gewandt und dabei emotionale Worte gefunden.
"Ich habe selten erlebt, wie eine Stadt, ein Verein so unglaublich auf ein Spiel hingefiebert hat", schreibt Hummels auf Instagram. "Die Euphorie in den letzten Wochen, in unserem Stadion oder egal wo man hingegangen ist, war so groß wie ich es selten erlebt habe", erzählt er weiter.
Angesichts dessen sei es "umso bitterer, enttäuschender, trauriger und was weiß ich noch", dass es dem Team nicht gelungen sei, den Dortmunder Traum von der Meisterschaft zu verwirklichen.
Am allerwichtigsten sei es ihm jedoch, über die Reaktion der Fans im Stadion zu sprechen. Denn diese sei "genau das, was diesen Verein ausmacht". "Klar waren erst alle enttäuscht und wussten nicht, wohin mit den Emotionen", schreibt Hummels und führt dann aus:
Die Videos aus dem Dortmunder Stadion hatten auch auf Social Media die Runde gemacht und für viel Begeisterung gesorgt. Denn wie Hummels schreibt, sind die trauernden Fans auch nach Schlusspfiff noch lange geblieben und haben den Klub und das Team von Trainer Edin Terzić mit Sprechchören gefeiert.