Yann Sommer stand am Freitagabend gegen Leipzig das erste Mal für Bayern im Tor.Bild: dpa / Hendrik Schmidt
Bundesliga
Die lange Ungewissheit beim Rekordmeister hat ein Ende. Nach dem Ringen um einen geeigneten Nachfolger für den verletzten Torhüter Manuel Neuer konnte der Bundesliga-Restart mit dem frisch verpflichteten Yann Sommer in der Startelf über die Bühne gehen. Trainer Julian Nagelsmann widersetzte sich damit der Kritik von außen, Sommer erst einmal ankommen zu lassen. Kritiker:innen zufolge hätte stattdessen Bayerns Torhüter Nummer zwei, Sven Ulreich, am Platz stehen sollen.
Beim ersten Spiel für Bayern zeigte Sommer eine solide Leistung.Bild: dpa / Hendrik Schmidt
Doch zum Start fing sich Sommer gleich ein Gegentor ein. Gegen RB Leipzig schafften die Münchner am Freitagabend nur ein Remis (1:1). "Teilweise war es gut, teilweise können wir Dinge besser machen", kommentierte Trainer Nagelsmann das Ergebnis. Über den Neuzugang im Tor sagte er: "Mutig. Drei, vier Flanken abgefangen und mit dem Ball gut gespielt. Wirkte nicht so, als wenn er das erste Spiel für uns macht."
Julian Nagelsmann und Yann Sommers am Freitagabend.Bild: dpa / Hendrik Schmidt
Selbst auf das Spiel angesprochen, sprach der Keeper bei DAZN über die eigenen Eindrücke beim Bundesliga-Restart: "Es ist klar, dass noch nicht alles hundertprozentig funktioniert hat", erklärte er. "Ich kenne die Mannschaft noch nicht, sie mich noch nicht. Die Abläufe sind noch nicht abgestimmt, gerade im Spielaufbau."
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Yann Sommer hebt Reklamier-Arm – und das Netz vergleicht ihn mit Neuer
In einer Sache nahm er sich wohl Manuel Neuer zum Vorbild. Zumindest, wenn es nach den zahlreichen Kommentaren im Netz geht. Grund ist eine bestimmte Geste, die der Schweizer bei seinem Bayern-Debüt machte: Als der Ball in der 52. Minute durch Halstenberg im Tor landete, hob Sommer sofort den Reklamier-Arm, eine typische Neuer-Geste. Was der Schweizer monieren wollte: Sein Mannschaftkollege Joshua Kimmich und der Leipziger André Silva waren zuvor zusammengerasselt. Schiedsrichter Siebert sah aber kein Foul.
Der Streamingdienst DAZN nahm die Geste zum Anlass, einen Post mit einem Foto von besagter Szene zu verfassen. Darauf die Worte: "Manuel Neuer gefällt das". In der Bildunterschrift fordert der Dienst seine Follower:innen auf, den besten Reklamierarm-Witz zu nennen. Damit schneidet sich DAZN offenbar ins eigene Fleisch. Der Kommentar mit den meisten Likes: "Der Reklamierarm ist so hoch wie die DAZN-Preise." Eine Reaktion auf die kürzlich erhöhten Abo-Gebühren.
Der Reklamier-Arm ist eine typische Neuer-Geste, aber auch andere Keeper verwenden sie regelmäßig.Bild: AP / Matthias Schrader
Aber auch auf die angebliche Neuer-Geste reagieren die Fans prompt. "Kannst mir sagen, was du willst. Das ist doch im Trikot eingenäht oder so", schreibt etwa ein User, der dafür viel Zuspruch erhält. Ein anderer findet: "Ach so, deswegen sagt jeder, Sommer kann Neuer ersetzen." Ein weiterer Follower schreibt: "Für mehr war an einem Tag Training nicht Zeit …"
Konkurrenzkampf zwischen Sommer und Neuer deutet sich an
Bereits am Dienstag, 24. Januar, wird sich weiter zeigen, wie Sommer sich im Tor der Münchner schlagen wird. Dann empfängt der Rekordmeister nämlich Köln. Wie die Bayern in der Bundesliga weiter performen, könnte durchaus bedeutend für die Zukunft Sommers, aber auch für jene des verletzten Neuer sein.
Ein Konkurrenzkampf deutet sich an. Schließlich wird Neuer wieder zurückkehren, sobald er einsatzbereit ist. Sommers Vertrag aber läuft bis 2025. Ein großer Vertrauensbeweis.
Manuel Neuer hat sich beim Skifahren verletzt und fällt deshalb aus.Bild: IMAGO/Laci Perenyi
Nach der Partie erklärte Sommer, wie er die Situation wahrnimmt. Demnach sei mit ihm offen über alles gesprochen worden. Er freue sich jetzt erstmal auf die kommenden Monate. Sportvorstand Hasan Salihamidzic deutete bereits an, dass sich der Schweizer Nationaltorwart durchaus Hoffnungen machen kann. Angesprochen auf die lange Vertragslaufzeit, die schließlich großes Vertrauen signalisiere, antwortete der Sportvorstand: "Gute Frage, Antwort drin."
Seit Mitte Februar steht fest, dass Thomas Tuchel den FC Bayern am Ende dieser Saison verlassen wird. Die Münchener peilen eine sportliche Neuausrichtung mit einem anderen Trainer an.
