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Eine Glanzleistung war es nicht, nach 90 Minuten stand dennoch ein Ergebnis auf der Anzeigetafel, das allen beim FC Bayern gefallen haben dürfte. Die Münchener setzten sich im abschließenden Gruppenspiel der Champions League mit 1:0 bei Manchester United durch. Dieser Arbeitssieg ist gleichbedeutend mit dem 40. Gruppenspiel in Folge, das der FCB nicht verloren hat.
Viel wichtiger als diese beeindruckende Statistik dürfte Thomas Tuchel aber sein, dass seine Mannschaft damit eine Reaktion auf das 1:5-Debakel in Frankfurt gezeigt hat. "Wir waren nicht unter Ergebnisdruck, aber der Fokus beim Warmmachen, die Gesichter in der Kabine, der Wille und der Hunger war auf einem komplett anderen Niveau als am Samstag", resümierte der Trainer bei "Prime Video".
Und so folgte dann auch ein Auftritt, der Tuchel und allen anderen "an der Seitenlinie Spaß gemacht hat. Wir haben sehr kernig und emotional gespielt". Manuel Neuer merkte indes an, dass die Bayern-Profis "die Basics wieder richtig gemacht" hätten.
Nicht nur das Fehlen der richtigen Einstellung, Intensität und Konzentration wurde zuletzt bemängelt, sondern auch die grundsätzlichen Auftritte einzelner Profis. Vor allem Joshua Kimmich sah sich in den vergangenen Wochen immer wieder Kritik ausgesetzt.
"Kimmich hat in den letzten zwei Jahren richtig auf die Fresse bekommen – auch von uns, weil er eben nicht die Leistung gebracht hat, die wir von ihm erwartet haben", fasste Lothar Matthäus die Lage rund um den Nationalspieler kürzlich bei "Sky90" zusammen. Intern wird Kimmich mittlerweile offenbar ähnlich kritisch betrachtet.
Die "Sport Bild" berichtet, dass die Klubbosse ein Leader-Problem innerhalb der Mannschaft ausgemacht haben. Mit Manuel Neuer und Thomas Müller steuern zwei Anführer aufs Karriereende zu, dahinter zeichnet sich ein Vakuum ab. Sinnbildlich dafür stehe Kimmich, dessen Akzeptanz im Team mehr und mehr verloren gehe.
Die FCB-Transferpläne stärken den Nationalspieler nicht, im Gegenteil: Mit Martín Zubimendi sollen die Münchener einen neuen, passstarken Sechser ins Visier genommen haben. Zwar ist aktuell nicht klar, wie Ernst das Interesse der Münchener wirklich ist, der FC Barcelona sei aber weiterhin an Kimmich interessiert. Wollen die Bayern den Mittelfeldspieler noch zu Geld machen, bleibt nur der kommende Sommer, denn sein Vertrag läuft bis 2025.
Offen sei auch die Zukunft von Leon Goretzka, der im zurückliegenden Sommer als Verkaufskandidat galt, einen Abschied aber ablehnte. Womöglich ändert sich dies, wenn nächstes Jahr ein neuer, teurer Konkurrent im Mittelfeldzentrum dazukommt.
Ein deutlicheres Bild zeichnet sich indes bei Alphonso Davies und Serge Gnabry. Bei den beiden Flügelspielern stehe der FC Bayern einem Verkauf offen gegenüber, um frisches Geld in die Kassen zu spülen. Beide zeigten zuletzt nicht die Leistungen, die sie einst zu unumstrittenen Leistungsträgern gemacht haben.
Deshalb wolle der FCB dem Linksverteidiger auch nicht die Gehaltserhöhung zahlen, die der kanadische Nationalspieler gerne hätte. Für einen Abschied von Davies spricht das Interesse Real Madrids. Mit Frans Krätzig steht zudem ein vielversprechendes Talent auf der Position bereit.
Auf der offensiven Außenbahn haben die Bayern mit der Verpflichtung von Bryan Zaragoza indes schon ein Zeichen an Gnabry gesendet. Laut "Sport Bild" wären die Münchener gesprächsbereit, wenn ein Verein 55 Millionen Euro für den DFB-Profi bietet.
Unter dem Strich könnte es im Sommer 2024 also einen großen Umbruch beim Rekordmeister geben. Thomas Müller soll davon aber nicht betroffen sein, die Bayern wollen dem Bericht zufolge noch vor Weihnachten mit dem Routinier verlängern.
