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BVB: Nach Hallers Schock-Diagnose – Trainer äußert sich zu Zukunft

Sébastien Haller hat erstmals offen über seine Tumor-Diagnose gesprochen.
Sébastien Haller hat erstmals offen über seine Tumor-Diagnose gesprochen.Bild: picture alliance / Kirchner-Media | Kirchner/David Inderlied
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BVB: Nach Hallers Schock-Diagnose – Trainer äußert sich zu Zukunft

19.07.2022, 18:48
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Diese Nachricht am Montagabend versetzte die Fußballwelt in einen Schock. BVB-Neuzugang Sébastien Haller erhielt – völlig unerwartet – eine schockierende Diagnose: Ein Tumor im Hoden wurde festgestellt. Dabei sollte eigentlich eine neue Herausforderung für ihn beim BVB beginnen. Nun äußerte sich der Torjäger erstmals selbst zur niederschmetternden Diagnose.

Haller musste das Trainingscamp verlassen

Für den Fußballprofi dürfte der Zeitpunkt für diesen Befund besonders bitter sein: Erst kürzlich ist er für eine Rekordsumme von Ajax Amsterdam nach Dortmund gewechselt. Doch bereits am Montagvormittag hatte Haller über Unwohlsein beim Training im Schweizer Bad Ragaz geklagt. Am Abend fehlte er dann beim Testspiel gegen den FC Valencia, weil ihm noch immer nicht gut ging.

Nach der Diagnose teilte der BVB noch am Abend mit, dass der Torjäger wegen des Tumors das Trainingslager verlassen musste.

"Diese Nachricht war ein Schock für Sébastien Haller und uns alle. Die gesamte BVB-Familie wünscht Sébastien, dass er schnellstmöglich vollständig gesund wird und wir ihn bald wieder in die Arme schließen können", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl am Montagabend.

Eine bittere Enttäuschung für den Verein und den Torjäger umso mehr. Schließlich hatte er sich auf die neue Herausforderung gefreut.

Haller ist überwältigt von den Reaktionen

Doch Haller wirkt trotz allem optimistisch. Zumindest lassen das seine Worte vermuten, die er erstmals am Tag nach der Diagnose öffentlich äußerte.

Auf Instagram bedankte sich der Fußballer bei seiner Community. Er sei völlig überwältigt von all den positiven und mitfühlenden Reaktionen, die er seit Bekanntwerden der Diagnose erfahre. "Ich möchte euch noch einmal von ganzem Herzen für all die vielen herzlichen Nachrichten danken, die ich erhalten habe", schrieb er. Damit habe er nicht gerechnet.

"Ich war sehr gerührt, als ich diese schönen Reaktionen sah, und ich hatte sogar das Gefühl, dass ich nicht so viel verdiene."
Sébastien Haller

Weitere Untersuchungen sollen noch durchgeführt werden, weshalb noch nicht feststeht, ob der Tumor gutartig oder bösartig ist. Doch Haller ist offenbar davon überzeugt, wieder gesund zu werden.

Haller überzeugt: "Sehen uns bald auf dem Spielfeld"

Dem Tumor möchte der Fußballer entgegentreten wie auf dem Spielplatz seinen Gegnern auch: mit Zielstrebigkeit und Kampfgeist. "Ich werde mich jetzt auf meine Genesung konzentrieren, um noch stärker zurückzukommen".

Offenbar möchte er so schnell wie möglich wieder zurück aufs Spielfeld: "Wir sehen uns bald auf dem Spielfeld, um unsere nächsten Siege zu feiern."

Terzic will noch nicht über Sportliches reden

Auch Trainer Edin Terzic hat auf die Nachricht mit Bestürzung reagiert und dem Angreifer Mut zugesprochen. "Es hat uns alle schockiert. Wir drücken Sebastian und der gesamten Familie Haller die Daumen, dass er so schnell wie möglich wieder gesund wird", sagte der BVB-Coach am Dienstag in einer Medienrunde im Trainingslager des Bundesligisten in Bad Ragaz.

Zu eventuellen Planungen bezüglich des Kaders wollte sich Terzic zunächst nicht äußern. "Über sportliche Themen, die dieser Verlust mit sich bringt, haben wir uns noch keine großen Gedanken gemacht", sagte der Trainer in der Schweiz. Er verwies darauf, dass genaue Kenntnisse zum weiteren Behandlungsverlauf noch ausstehen: "Wir wissen gar nicht, wie lang genau die Ausfallzeit sein wird. Wir werden uns auf alles vorbereiten. Ich bitte um Verständnis, dass es jetzt für uns brutal schwer ist, noch weiter Fragen zu diesem Thema zu beantworten."

Üblicher Medizincheck sieht keine Krebsdiagnostik vor

Viele Fans hatten sich gefragt, warum der Tumor bei dem Medizincheck, den Haller nach seinem Transfer zu Dortmund absolvieren musste, nicht aufgefallen war. Der Spieler hatte den Test vor vier Wochen bestanden.

Die Antwort: Der in den Statuten vorgeschriebene alljährliche Medizincheck sieht im deutschen Profifußball keine Krebsdiagnostik vor. Das geht aus der Lizenzierungsordnung der Deutschen Fußball Liga (DFL) hervor.

Anfang Mai hatte Union Berlin mitgeteilt, dass bei Abwehrspieler Timo Baumgartl Hodenkrebs diagnostiziert und ein Tumor erfolgreich entfernt worden sei. In der vergangenen Woche wurde dann bekannt, dass bei Hertha-Profi Marco Richter ebenfalls ein Hodentumor entdeckt wurde. Auch der 24-Jährige musste operiert werden.

(ast/nik/mit Material von dpa)

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