Der FC Bayern hat seine Tabellenführung am Samstag gegen den VfL Bochum verteidigt. Souverän, dürfte man angesichts des 3:0-Resultats meinen. Nicht souverän genug, finden viele Experten. Auch Bayern-Trainer Julian Nagelsmann sah die eigene Leistung kritisch.
"Wir haben in den ersten sechs Minuten gut begonnen [...], danach waren wir nicht mehr gut im Spiel", ärgerte er sich nach Abpfiff. "Wir müssen uns für Dienstag steigern", urteilte er im Vorfeld des Champions-League-Spiels gegen PSG.
Nach der Auslosung im Dezember war das Duell der beiden Titel-Anwärter (Dienstag, 21 Uhr) als absolutes Topspiel ausgerufen worden. Doch der Achtelfinalgegner aus Frankreich hat aktuell mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen.
In der französischen Liga, der Ligue 1, ist Paris zwar mit fünf Punkten Vorsprung weiterhin Tabellenführer. Zuletzt fing sich das Starensemble – ohne die angeschlagenen Superstars Lionel Messi und Kylian Mbappé – bei der AS Monaco aber eine 1:3-Niederlage ein.
Die Fans waren im Anschluss mächtig sauer. Während sich der Großteil der Mannschaft unmittelbar nach dem Spiel im Kabinentrakt verkroch, kehrte lediglich Abwehrspieler Presnel Kimpembe mit Megafon zu den Anhängern zurück, um die Wogen zu glätten. Ein Video, das vom Portal "GFNN" auf Twitter veröffentlicht wurde, zeigt die Szene.
"Lasst uns jetzt nicht hängen, wir brauchen euch noch", bat der Weltmeister von 2018. "Wir werden uns in der Kabine neu mobilisieren und am Dienstag wieder angreifen", kündigte er an.
Auch bei Neymar saß der Frust nach der Monaco-Pleite offenbar tief. Wie "L'Équipe" berichtet, soll der Brasilianer in der Kabine mehreren Teamkollegen vor versammelter Mannschaft eine Ansage gemacht haben. Insbesondere Neymars Sturm-Kollegen Vitinha und Hugo Ekitiké wurden zusammengestaucht. Anscheinend war Neymar wütend, von den beiden nicht oft genug in Szene gesetzt worden zu sein.
Während die Stimmung in der Mannschaft offenbar auf der Kippe steht, gab es beim Abschlusstraining am Montag immerhin einen sportlichen Hoffnungsschimmer für die PSG-Fans: Sowohl Messi als auch Mbappé konnten an der Übungseinheit teilnehmen.
Zuvor war Messi wegen einer Sehnenverletzung am Knie geschont worden. Mbappé laboriert derweil an einer Verletzung der Oberschenkelmuskulatur.
Allerdings will PSG bei seinem 24-jährigen Mittelstürmer "null Risiko" eingehen, wie Trainer Christophe Galtier am Wochenende ankündigte. Daher wird wohl lediglich Messi ein Kandidat für die Startelf sein.
Bayerns Abwehrchef Dayot Upamecano hat sich bereits darauf eingestellt, den Weltmeister in Schach halten zu müssen. "Messi ist ein absoluter Ausnahmespieler", gestand der 24-Jährige auf der Vereinshomepage. "Wir müssen als Gruppe verteidigen und immer die richtigen Lösungen parat haben", erklärt er den Anti-Messi-Plan und kündigt an: "Wir werden uns intensiv vorbereiten."